BFV Krombacher Pokal – Karlsruher SV – TSV Grunbach 0:1 (0:1) – 28.07.12

Im Vereinspokal des Badischen Fußballverbandes wurde dem KSV mit dem gerade erst aus der Verbands- in die Oberliga Baden-Württemberg aufgestiegenen TSV Grunbach ein ausgesprochenes Hammerlos zugeteilt. Eine attraktive und reizvolle Aufgabe zwar, aber sportlich praktisch unlösbar. Es konnte letztlich nur darum gehen, die Höhe der Niederlage gegen das vier Spielklassen höher eingestufte Team aus dem Fußballkreis Pforzheim in erträglichen Grenzen zu halten. Nicht mehr als zehn Gegentore hätten die meisten vorher schon als Erfolg gewertet. Dass dem haushohen Favoriten im Nordstern-Stadion dann lediglich ein einziger Treffer gelang, hätten auch die kühnsten Optimisten den Skurjatin-Jungs nicht zugetraut.

Das Geschehen nahm zunächst auch den erwarteten Verlauf. Die Gäste begannen konzentriert und keineswegs überheblich und setzten die Gastgeber in ihrer eigenen Platzhälfte fest. Das KSV-Team hatte sich aber erstaunlich schnell auf den Gegner eingestellt. Lediglich Simon Markovic (12.) und Dominik Salz (22.) kamen zu zwei Kopfballchancen. Da der TSV zu häufig mit hohen und relativ unpräzisen Zuspielen in den Strafraum operierte, erleichterte dies allerdings die Abwehrarbeit der Hausherren und Schüsse von außerhalb des Sechzehners blieben in der kompakten Deckung hängen. Der vom Spielverlauf her etwas überraschende Führungstreffer entsprang denn auch eher dem Zufall. Ausgangspunkt war ein Gewaltschuss von Daniel Reule, der zunächst abgewehrt wurde. Nach einem für das sehr gut harmonierende Schiedsrichtergespann nicht erkennbaren Handspiel eines Grunbachers kam nach einem weiteren Schussversuch Marco Mössner an den Ball, der fast von der Torauslinie zum 0:1 abstaubte (30.).

Der Oberligist erhöhte sofort den Druck und der KSV verlor vorübergehend die Ordnung. Ein Lattenknaller (31.), ein Kopfball von Salz (34.) sowie ein Weitschuss von Serhat Gülbas, den Keeper Lukas Hartmeier noch übers Gebälk bugsierte (35.), blieben zum Glück ohne Folgen. Danach funktionierte das taktisches Konzept der Waldstädter wieder, die nur zwei Distanzversuche zuließen. Weder der von Mario Pavkovic knapp am Pfosten vorbei gezirkelte (40.), noch der von Hartmeier entschärfte 20-Meter Schuss von Reule (43.) veränderten allerdings den Spielstand. Nachdem Timo Gob kurz vor dem Pausenpfiff als erster Spieler – erwartungsgemäß erfolglos – im Gästestrafraum auftauchte, wurden die KSV-Akteure dann mit Beifall in die Kabinen verabschiedet.
Mit drei neuen Kräften (es kamen Moritz Bischoff, Sebastian Rutz und Murat Cetinkaya, wenig später noch Micael Marques) gingen die Gäste die zweite Halbzeit an. Mit sehenswertem Kurzpassspiel ließen sie nun den Ball geschickt laufen. Allerdings spielte sich das Geschehen in bester Handballmanier weiterhin fast ausschließlich um den Strafraum herum ab. In der unmittelbaren Gefahrenzone hingegen verteidigten die Skurjatin-Schützlinge gekonnt, weshalb sich der Mannschaft von Trainer Michael Fuchs nur selten Lücken boten. Wenn, dann stand der sich minütlich steigernde KSV-Schlussmann weiteren Treffern im Weg. So klärte er binnen weniger Minuten per Fußabwehr gegen Reule (57. und 60.) und Matthias Fixel (59.) glänzend. Als Rutz von der Strafraumkante knapp vorbei gezielt (69.) und KSV-Recke Mauricio Monteiro kurz vor der Linie einen Einschuss verhindert hatte (76.), waren keine nennenswerten Torchancen von Grunbach mehr zu notieren. Die Gäste operierten angesichts der vom KSV konsequent weiter verfolgten Defensivvariante zunehmend umständlicher und verlegten sich auf wenig gefährliche Weitschüsse. Auch der finale Pass ging jetzt häufig ins Leere. Stattdessen wagten sich die Rintheimer sogar in die gegnerische Hälfte und André Schifferdecker verpasste im Zweikampf mit TSV-Hüter Mathias Dörrich den Ball nur knapp (82.). Und in der Nachspielzeit hätte man sogar noch die Verlängerung erzwingen können, als die Grunbacher Deckung bei einer Freistoßflanke zu sorglos agierte. Der zwei Meter vor dem Tor sträflich frei gelassene Monteiro köpfte jedoch am rechten Pfosten vorbei (91.).
Am Ende stand ein zweifellos hochverdienter Sieg der mit einem erlesenen Kader hochkarätiger Fußballer bestückten Grunbacher Mannschaft, an dem es nichts zu deuteln gibt. Die KSV-Akteure dürfen dennoch zufrieden sein mit dem knappen Resultat und der gezeigten Leistung. Ein intelligent umgesetztes Defensivkonzept und eine Teamleistung ohne Schwachpunkte mit einer überragenden Torwartleistung waren der Garant für dieses sensationelle Meisterwerk, das die begeisterten Anhänger mit verdientem Lob quittierten. Selten hat man das Ausscheiden aus einem Wettbewerb derart genießen dürfen.

Aufstellung: Hartmeier – Conermann, Decker, Monteiro, Tunggul – Schreiber, Wied (85. Zunftmeister), Schmitz (70. Bötttner), Panzer – Schifferdecker – Gob (58. Herbold, 80. Daubner)

Schiedsrichter: Martin Mansel (1. FC Bruchsal)

Assistenten: Martin Koller (FC Weiher), Steffen Schmidt (SV Gochsheim)

Zuschauer: 185

Tor: 0:1 Mössner (30.)