Aufstiegsrelegation klargemacht.

Der Karlsruher SV machte es den Kollegen der eigenen 2. Mannschaft, die im Vorspiel gegen den im Nacken sitzenden Rüppurrer Widersacher vorzeitig die Vizemeisterschaft in ihrer C-Staffel und die Aufstiegsrelegation zementierten (rein rechnerisch wäre sogar noch der Meistertitel drin), unmittelbar darauf nach. Ebenfalls mit einem 3:0-Sieg sicherte sich auch die Erste als Tabellenzweiter die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur A-Klasse. Selbst bei einer Niederlage im abschließenden Heimspiel gegen die ihrerseits nunmehr als Meister fest stehende Olympia Hertha kann man vom hartnäckigsten Verfolger FSSV Karlsruhe nicht mehr vom Relegationsplatz verdrängt werden.

Es bedurfte allerdings einer konzentrierten Mannschaftsleistung, um dem mentalen Druck und dem Gegner stand zu halten. Die Truppe von Coach Klaus Merklinger war in ihrem letzten Heimspiel vor der anstehenden Rüppurrer Fusion keineswegs willens, Geschenke zu verteilen und trug ihren Anteil zu einer durchaus sehenswerten Partie bei. Dass die Anspannung bei den KSV-Anhängern größer als beim Gastgeber war, liegt auf der Hand. Die Jungs vom Nordstern zeigten sich dem aber gewachsen und agierten meist souverän. Gleich nach dem Anpfiff des am frühen Nachmittag zuvor schon bei einem Jugendspiel geforderten Schiri-Routiniers Erich Schneider bestimmte das Team von Christian Stumpf das Geschehen und ging auch schon früh in Führung. Eine Kopfballvorlage von Christopher Haupt nutzte Florian Engelhorn technisch ausgereift für einen Schuss, der neben dem Pfosten zum 0:1 einschlug (7.). Die beiden Akteure erspielten auch die nächste Torgelegenheit. Haupts Versuch aus spitzem Winkel lenkte Torwart-Oldie Gregor Jaeger jedoch reaktionsschnell um den Pfosten (13.). Die Waldstädter kontrollierten weiter die Begegnung, kamen aber trotz der größeren Spielanteile nicht gefährlich vor den RFG-Kasten. Stattdessen musste auf der Gegenseite Dominik Döring Kopf und Kragen riskieren, als er vor dem geschickt in Szene gesetzten Mustapha Gikineh den Ball gerade noch abgreifen konnte (33.). Als Beweis für ein vorbildliches Miteinander zwischen Spielern und Unparteiischen und auch für eine bis zum Ende stets faire Begegnung diente eine erwähnenswerte Szene aus der 36. Minute. Schiri Schneider hatte zunächst auf Torabstoß für die Hausherren entschieden, nach Intervention einiger Gästespieler dann aber den betreffenden Rüppurrer Abwehrspieler befragt. Dieser bestätigte freimütig, den Ball als Letzter über die Torauslinie bugsiert zu haben. Eine sehr zur Nachahmung empfohlene faire Geste des RFG-Akteurs. Unter anerkennendem Applaus gab es Eckstoß für den KSV.

Auch im zweiten Abschnitt fand der Tabellenzweite schnell ins Spiel. Simon Dietrich schlich sich auf der rechten Seite nach vorne und flankte in die Mitte. Florian Engelhorn köpfte die Hereingabe jedoch knapp über die Querlatte (46.). Wenig später setzte Moritz Hartung mit energischem Nachsetzen die unkonzentrierte RFG-Abwehr unter Druck, worauf F. Engelhorn ungeplant in Ballbesitz kam. Mit einem gewaltigen Flatterball aus 17 Metern sorgte er daraufhin für das umjubelte 0:2 (48.). Drei Minuten später köpfte er einen Eckball von Timo Gob wiederum nur Zentimeter über den Kasten (51.). Dann schoss Berthold Daubner bei einem Solo knapp am Pfosten vorbei (53.). In der Folge stellten die Nordsternler in der Verwaltung des Zweitore-Vorsprungs ihr Mittelfeldspiel weitgehend ein. So konnte die Truppe von der Fußballgesellschaft, meist über den emsigen und stets anspielbereiten Michael Nziengui inszeniert, durchaus sehenswert bis zum Strafraum kombinieren. Spätestens dort hatte der Rangzweite aber wieder den nötigen Zugriff. Mitten in diese gute Phase hinein traf die Hausherren der endgültige Ko. Nach einer schönen Kombination flankte Nils Härter ins Zentrum, wo Engelhorn per Kopf und mit etwas Unterstützung eines gegnerischen Spielers seinen dritten Tagestreffer zum 0:3 vermarktete (77.). Erst kurz vor Schluss erzwang ein 20-Meter-Schuss von Daniel Volz, der knapp vorbei flog, die Aufmerksamkeit des KSV-Keepers (81.). Pech hatte noch Michael, der Defensivpart der Engelhorn-Twins, mit seinem Kopfball in der 88. Minute, den Jaeger bravourös über die Latte lenkte. Anschließend war Schluss und die KSV-Truppe mit einem verdienten Sieg zum zweiten Mal nacheinander Vizemeister geworden. Chapeau, Jungs (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Döring – Dietrich, Engelhorn M., Kirchner, Bindereif – Hartung, Pohl – Klodwig, Haupt, Daubner, Engelhorn F.

Wechsel: Gob für Klodwig (46.), Härter für Daubner(61.), Monteiro für Pohl (72.), Löffler für F. Engelhorn(79.), Klodwig für Haupt (89.)

Schiedsrichter: Erich Schneider (Karlsruher SC)

Tore: 0:1 Engelhorn F. (7.), 0:2 Engelhorn F. (48.), 0:3 Engelhorn F. (77.)

Zuschauer:  60