Gut verkauft beim Tabellenzweiten.

Nachdem Trainer Christian Stumpf gleich vier Stammkräfte aus der Anfangsformation des vorhergehenden Spieltages ersetzen musste, war der ambitionierte FV Leopoldshafen noch stärker in die ihm ohnehin schon zukommende Favoritenrolle gerutscht. Die Gastgeber wurden dieser Rolle dann auch durchaus gerecht, taten sich aber schwer gegen die defensiv gut eingestellte Truppe aus der Waldstadt. So war der torlose Pausenstand keine große Überraschung. Am Ende geht der FVL-Erfolg aber auch auf Grund der zahlreicheren Torchancen in Ordnung, wenngleich die Truppe von Daniel Nischke angesichts des knappen Vorsprungs bis zur Schlusssekunde darum bangen musste.

Während des ersten Abschnitts kontrollierten die Hausherren das Geschehen klar. Trotz hoher Ballbesitzquote vermochte der KSV sie jedoch weitgehend vom eigenen Strafraum fern zu halten und echte Torgelegenheiten zu verhindern. Ein über das Tordreieck abgefälschter Schlenzer von Sascha Krebs (14.) war lange Zeit die einzige gefährliche Aktion, welche die aufmerksamen KSV-ler vor ihrem Kasten zuließ. Bei einem Distanzschuss auf der anderen Seite hätte sich aber auch Mathias Eckert mit besserer Konzentration dem Ziel erfolgreicher nähern können (22.). Erst kurz vor der Halbzeit hatte dann der pfeilschnelle Julian Wild doch noch die große Chance zur Führung, als er im Fünfer plötzlich ungedeckt an den Ball kam, aber knapp am linken Pfosten vorbei zielte (44.).

Nach Wiederbeginn führte sich der eingewechselte Tim Eisen mit einem Flachschuss ein, den Tim Nagel im KSV-Tor sicher fest hielt (47.). Dann setzte Eisen mit einem gescheiten Steilpass Mario Mayer in Szene. Frei vor dem Keeper schob er den Ball flach und routiniert zum erlösenden 1:0 (52.) ein. Die Befürchtung eines nun folgenden Einbrechens zerstreuten die Rintheim-Waldstädter unverzüglich. Beim 20-Meter-Schuss von Aljoscha Löffler musste sich FVL-Keeper Markus Grimm mächtig strecken (56.) und ein überhasteter Schuss von Dominik Pohl traf eher einen Vogelparkbewohner als das gegnerische Tor (57.). Zunehmend wagten sich die Gäste aus der eigenen Hälfte und gestalteten die Partie mindestens ausgeglichen. Den guten Offensivansätzen fehlte allerdings der Gewinn bringende Abschluss. Mit konterartigen Vorstößen blieben die Schröcker dagegen weiter gefährlich. So köpfte Routinier Stephan Grandt aus drei Metern frei stehend über den Kasten (62.). Eisens Freistoß aus zwanzig Metern war weniger bedrohlich (65.), kurz darauf hatte er indessen die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach prächtigem Zuspiel strebte er alleine aufs KSV-Tor zu, wo der junge Nagel blendend reagierte und sein Team weiter im Spiel hielt (76.). Während der letzten zehn Minuten steigerten die Nordstern-Jungs nochmals ihren Vorwärtsdrang, während die Blau-Weißen um ihren Vorsprung kämpfen mussten. In der 85. Minute konnte Malte Oldemeier aber nicht genügend Druck hinter den Ball bekommen, so dass sein Schuss kein Problem mehr für Grimm darstellte. Auch aus dem Platzverweis gegen den übermotivierten Youngster Jannik Koller (88.) vermochte der KSV kein Kapital zu schlagen. Die Gastgeber verteidigten den nicht unverdienten Vorsprung bis zum Schlusspfiff des überragend pfeifenden Referees Jürgen Schneider (Steinweiler) erfolgreich. Der Klassenneuling nahm zwar nichts Zählbares, aber die Erkenntnis mit nach Hause, sich auch gegen Spitzenteams nicht von vorn herein zum Kanonenfutter zu eignen (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Härter, Kirchner, Kubiak, Löffler – Pohl, Klodwig (73. Oliveira Flammer) – Oldemeier, Hartung, Gob (79. Boran) – Eckert (61. Hout)

Schiedsrichter: Jürgen Schneider (Steinweiler)

Tore: 1:0 Mayer (52.)

Rote Karte: Koller (FVL, 88.)

Zuschauer: 110