Auf Grund einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte ging der Karlsruher SV beim FV Leopoldshafen als verdienter Sieger vom Platz. Die in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagenen Gastgeber verloren letztmals ein Heimspiel am vorletzten Spieltag der vergangenen Runde – gegen den KSV.

Zunächst aber mussten die Karlsruher einen frühen Rückstand verdauen. Nach einer abgefälschten Linksflanke von Michael Wappner stand Kevin Leger plötzlich frei vor dem KSV-Kasten und köpfte platziert zum 1:0 in den Torwinkel (5.). Die Schröcker machten gleich weiter Druck, patzten aber in der Abwehr. Berthold Daubner eroberte sich in der gegnerischen Hälfte den Ball, umspielte den FVL-Keeper und passte quer auf André Schifferdecker, der sich die Gelegenheit zum 1:1 nicht nehmen ließ (12.). Als Daubners Drehschuss in der 22. Minute vom jungen Schlussmann Daniel Greß pariert wurde, sollte dies die letzte nennenswerte Offensivaktionen des KSV im ersten Spielabschnitt gewesen sein. Die Komorowski-Truppe machte mächtig Druck und zwang die Gäste fast ständig in ihre eigenen Hälfte. Dominik Uicker eröffnete mit einem Schuss aus 18 Metern, der vom Pfosten zurücksprang eine bis zum Pausenpfiff währende Dauerdrangperiode. Allerdings reichte es lediglich zu einem weiteren Schuss des quirligen Wappner, der Felix Brenner aber vor keine Probleme stellte (29.) und zu einem Flachschuss von Sascha Krebs, der knapp am zweiten Pfosten vorbei trudelte (38.). Trotz optischer Überlegenheit des FVL schafften es die Waldstädter dann, das Remis mit in die Pause zu nehmen.

Danach bot sich den Zuschauern ein völlig anderes Bild. Der KSV spielte nun intelligenter und weniger hektisch aus der Abwehr heraus und leistete sich deutlich weniger Ballverluste als in den ersten 45 Minuten. Dadurch war das Offensivspiel wesentlich belebter und auf der anderen Seite hatte die Umstellung im Leopoldshafener Angriff nicht die erhoffte Wirkung. Ein Solo von Daubner mit abschließendem Pfostentreffer war dann auch der entsprechende Auftakt (52.). Markus Ernst antwortete zwar mit einem Gewaltschuss an die Lattenunterkante (53.). Im Gegenzug leitete Marco Wied jedoch mit einem beherzten Alleingang den Führungstreffer der Gäste ein. Auf sein Zuspiel brachte Philipp Tunggul den Ball in den Strafraum, wo Daubner das zunächst abgefälschte Spielgerät zum 1:2 in die Maschen hämmerte (54.). Den Einheimischen fiel in der Folge nicht viel Konstruktives ein, um die aufmerksame KSV-Deckung ernsthaft zu gefährden. Zu notieren waren lediglich ein Freistoß von Käpitän Ernst, den Brenner im Sitzen zu fassen bekam (68.) und ein über den Kasten gesetzter 20-Meter-Schuss des aufgerückten Boris Friedmann (71.) Davor hatten es die KSV-er Daubner und Daniel Arnold in aussichtsreichen Situationen (62., 66.) jeweils versäumt, frühzeitig für Klarheit zu sorgen. Die Skurjatin-Jungs beherrschten zunehmend das Geschehen und erarbeiteten sich bei schnell vorgetragenen Angriffen noch zahlreiche Torgelegenheiten. Mit der Gelb-Roten Karte für Torschütze Leger (83.) schwächte sich Leo selbst. Gleich darauf zielte Arnold aus 18-Metern über das verwaiste FVL-Tor (84.). Zahlreiche Kontergelegenheiten in der Schlussphase ließ der KSV nun liegen und sorgte so unnötig für Spannung. In der Schlussminute bediente dann Daubner den mitgelaufenen Arnold, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und flach ins lange Eck zum dann alles entscheidenden 1:3 einnetzte (90.). Den Schlusspunkt setzte indessen FVL-Routinier Timo Bütenmeister, als er den durchgebrochenen Arnold per Notbremse aufhielt und sich ziemlich unnötig einen Platzverweis einhandelte (90. +1).

Aufstellung: Brenner – Conermann, Decker, Monteiro, Tunggul – Arnold, Wied, Schmitz (72. Hock), Wellner (46. Stark) – Schifferdecker (74. Gob), Daubner

Schiedsrichter: Sebastian Heidberg (Ettlingen)

Zuschauer: 125

Tore: 0:1 Leger (5.), 1:1 Schifferdecker (12.), 1:2 Daubner (54.), 1:3 Arnold (90.)

Gelb-Rot: (Leger (FVL, 83.)

Rot: Bütenmeister (FVL, 90.+1)