Auch im Derby gegen den ASV Hagsfeld gelang es dem Karlsruher SV nicht, das Abstiegsgespenst zu vertreiben. Obwohl einige Stammkräfte fehlten, revanchierten sich die Gäste hingegen für die erlittene Hinspielniederlage und ließen nie den Verdacht einer Nachbarschaftshilfe aufkommen. Nachdem am vergangenen Sonntag der Klassenverbleib bereits gesichert war, spielten die Schützlinge von Peter Masino vor stimmungsvoller Zuschauerkulisse befreit und selbstbewusst auf und verteidigten den nach 55 Minuten heraus geschossenen Ein-Tore-Vorsprung dann auch mit der nötigen Einsatzfreude. Bei den Gastgebern dagegen war die Anspannung nicht zu übersehen und nur in wenigen Phasen konnte das verschüttete Leistungsvermögen abgerufen und der ASV in Verlegenheit gebracht werden.

Als Chris Ribjitzki nach zwei Minuten den Ball in aussichtsreicher Position vor dem ASV-Tor nicht kontrolliert annehmen konnte und wenig später Clemens Panzer von der Strafraumecke knapp am Tordreieck vorbei schlenzte (4.), hegten die KSV-Anhänger Hoffnung auf einen ähnlich guten weiteren Verlauf. Eine wenig souveräne Abwehraktion an der Strafraumgrenze machte diese indessen früh zunichte. Moritz Grether reagierte im Gewühl am schnellsten und so senkte sich dessen relativ unkontrolliert angesetzte Kerze unter der Querlatte zum 0:1 ins KSV-Tor (8.). Die danach verunsicherten Gastgeber hatten dann einige brenzlige Situationen zu überstehen. Gleich zwei Mal binnen weniger Sekunden musste Kevin Schuster gegen die ASV-Angreifer bravourös abwehren und einen höheren Rückstand verhindern (13.). Auch den tückischen 25-Schuss von Sandro Perchio parierte er gerade noch per Fußabwehr (18.). Allmählich fand die Stumpf-Truppe wieder besser in die Partie. Jetzt gelangen einige konstruktiv angelegte Offensivaktionen, von denen eine auch prompt zum Ausgleichstreffer führte. Eine Linksflanke in den Strafraum legte Khlili Soltani per Kopf auf Gerrit Conermann ab, der aus fünf Metern zum verdienten 1:1 einnetzte (28.). Die Gastgeber konnten das Geschehen weiterhin in die Hagsfelder Hälfte verlagern und hätten das Ergebnis fast gedreht. Panzer verarbeitete einen weiten Diagonalball auf der linken Seite mit einer scharfen Hereingabe in den Strafraum, wo André Schifferdeckers Direktabnahme nur um Zentimeter den ASV-Kasten verfehlte (36.).

Der zweite Abschnitt begann mit beidseits zerfahrenen und mitunter etwas ruppigen Aktionen ohne jegliche Torgefahr. Hierfür musste ein dem ASV zugesprochener Freistoß herhalten. Dem sich nach vorn orientierenden Jan Beideck ließ die KSV-Abwehr dabei unverständlichen Freiraum, welchen der Defender mit einem Kopfball aus vier Metern zum 1:2 dann auch effizient nutzte (55.). Den geschockten Hausherren war der erneute Rückstand deutlich anzumerken. Sie hatten einerseits kaum Zugriff auf den Gegner und andererseits blieben Angriffsaktionen wegen mangelnder Passgenauigkeit meist schon im Ansatz stecken. Dennoch gab es Chancen durch Panzer, dessen Schuss von Beideck zur Ecke abgewehrt wurde (61.) und durch einen Kopfball von Schifferdecker nach Freistoß, den Hagsfelds Schlussmann Viktor Weigel im Nachfassen festhielt (69.). Auch ein verzweifelter Vorstoß von Christoph Helfenritter in der Schlussphase blieb ohne zählbaren Erfolg. Sein aus spitzem Winkel angesetzter Schuss war hierzu zu harmlos (86.). Hagsfeld verwaltete mit geschicktem Passspiel klug den Vorsprung und beschäftigte die KSV-Abwehr meist mit langen Bällen. Torgefahr ergab sich indessen erst in der vorletzten Minute, als Schuster sich einem frei gespielten ASV-Angreifer stellen musste und erneut erfolgreich blieb (89.).H.D.Brumm(KSV)

Im letzten Saisonspiel beim spiel- und offensivstarken FV Hochstetten wird man nun nochmals alle Kräfte mobilisieren müssen, um den Platz nicht als Verlierer zu verlassen. Gelingt dies nicht, liegt die künftige Klassenzugehörigkeit in anderen Händen.

Aufstellung: Schuster –, Schreiber (77. Zürn), Decker, Conermann, Helfenritter – Ribjitzki, Wied, Arnold (68. Gob), Panzer – Khlili Soltani (60 Hartung) – Schifferdecker

Schiedsrichter: Dieter Leins (Bretten)

Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Grether (8.), 1:1 Conermann (28.), 1:2 Beideck (55.)