Knapp am Punktgewinn vorbei geschrammt
Dem Karlsruher SV fehlte nicht viel, um den Neureuter Germanen ein Unentschieden abzutrotzen. Erst fünf Minuten vor dem Ende gelang dem favorisierten Aufstiegsaspiranten der entscheidende Treffer, der sich mit der vollen Punktausbeute damit sogar auf den zweiten Tabellenplatz vorschob. Beim KSV sollte man sich aber nicht zu arg grämen, konnte man doch über weite Strecken die Partie ausgeglichen gestalten, wenngleich die reifere und abgeklärtere Spielanlage der Gäste unverkennbar war und diese sich den Sieg letztlich doch verdienten. Dennoch blieben hochkarätige Torchancen aus, weshalb das lange Zeit torlose Spiel haupt-sächlich von der Spannung lebte. Dass die Begegnung ganz ohne bunte Karten über die Bühne ging, lag neben der fairen Einstellung der Mannschaften auch am souveränen Unparteiischen Patrick Wrase (FC Espanol), der stets die richtige Balance bei seinen Entscheidungen fand.
Schon zu Beginn wurde klar, dass der FC Germania frühzeitig die Weichen auf Sieg stellen wollte. So waren die Gäste während der ersten halben Stunde klar tonangebend, gefährliche Aktionen in Tornähe wussten die defensiv konzentriert arbeitenden Waldstädter aber bis zur Halbzeit gut zu verhindern. Lediglich ein 25-Meter-Schuss von Marko Grgic, den KSV-Keeper Dominik Döring zur Seite faustete (19.) und ein Schuss von der Strafraumgrenze, den der zu überraschend angespielte Stafan Bürck unkonzentriert am Pfosten vorbei setzte (38.) blieben die einzigen nennenswerten Torszenen. Auf der anderen Seite bot sich gar die Chance zur KSV-Führung, Berthold Daubner zog einen 16-Meter-Versuch aber knapp am Neureuter Tordreieck vorbei (23.).
Zum Wiederbeginn kamen die Gastgeber mit einer offensiveren Ausrichtung aufs Feld und setzten die Germanen in ihrer eigenen Hälfte fest und kamen auch zu Torgelegenheiten. Daubner brachte beim Kopfballversuch nach einer Rechtsflanke von Mikael Länsitalo aber nicht genug Druck hinter den Ball (51.) und ein 25-Meter-Schuss von Hassan Hout verfehlte den Neureuter Kasten nur knapp (55.). Die Germanen wurden dann wieder präsenter und auch gleich torgefährlich. Thomas Kokott scheiterte aus spitzem Winkel am KSV-Schlussmann und im Anschluss an den folgenden Eckstoß griff sich Döring auch den Schuss von Rouven Mössinger (59.). Kurz darauf musste der talentierte Hout verletzungsbedingt den Platz verlassen, was die Offensivmöglichkeiten des KSV an diesem Tag sichtlich minimierte. Richtung Germanentor lief so nicht mehr viel zusammen, zumal man zunehmend mit Abwehrarbeit beschäftigt wurde. In den Schlussminuten gab es kaum vernünftigen Ballbesitz mehr, mit engagierter Abwehrarbeit hielt der KSV das Spiel aber dennoch offen und die Hoffnung auf einen Punktgewinn aufrecht. Eines der seltenen Abstimmungsprobleme im Deckungsverbund brachte die Gastgeber dann aber um den Lohn ihres Einsatzes. Plötzlich erwischte Thomas Kokott den Ball an der Strafraumgrenze und zog aus der Drehung ab. Der Ball rutschet Keeper Döring noch über die Handschuhe, senkte sich dann aber neben dem Pfosten zum umjubelten Führungstreffer ins Tor (85.). Kurz darauf zielte der eingewechselte Marco Walsch Zentimeter am KSV-Pfosten vorbei (86.). Die Waldstädter schafften es in der verbleibenden Zeit dann nicht mehr, irgend welche Toraktionen zu kreieren und mussten eine unglücklich zu Stande gekommene Niederlage wegstecken, andererseits aber auch einen letztlich nicht unverdienten Gästeerfolg anerkennen. —H.D.Brumm—-

Aufstellung: Döring – Erlewein, Zürn, Engelhorn M., Helfenritter – Länsitalo, Hartung, Monteiro, Daubner – Ollendorff, Hout
Wechsel: Wied für Hout (60.), Khlili-Soltani für Helfenritter (88.)
Schiedsrichter: Patrick Wrase (FC Espanol Karlsruhe)
Tore: 0:1 Kokott (85.)
Zuschauer: 65