Im Aufsteigerduell knapp unterlegen.

Im insgesamt ausgeglichenen Kräftemessen der Hardtwaldkonkurrenten behielt die Panagiotis-Truppe am Ende etwas glücklich die Oberhand.

Der KSV war über weite Strecken der ersten Halbzeit überhaupt nicht im Spiel, agierte unkonzentriert und fahrig und einige Leistungsträger ließen zunächst auch die gewohnte Leidenschaft vermissen. Der verdiente Pausenvorsprung der Gäste war die Folge. Im zweiten Abschnitt besannen sich die Mannen von Trainer Stumpf dann auf ihre Tugenden und bestimmten zunehmend das Geschehen. Das klare Chancenplus vermochten sie indessen nicht in Zählbares umzuwandeln. Insbesondere in der Schlussphase lag mehrmals der Ausgleich in der Luft. Die alterserfahrenen Herthaner brachten den Vorsprung mit einer Energieleistung und einem bravourösen Kai Diaz im Tor aber über die sechsminütige Nachspielzeit.

Gleich zu Beginn wurde Gästestürmer Manuel Accardi prächtig freigespielt, schoss aber aussichtsreich über den Kasten (3.). Die Olympier machten weiter mächtig Dampf und nach einer Viertelstunde stand es auch schon 0:1. Auf der rechten Angriffsseite ließen die Waldstädter Vincenzo Pinelli scharf in den Fünfmeterraum flanken, wo die auch hier relativ schläfrige KSV-Abwehr dem sich leicht davon schleichenden Accardi den unhaltbaren Einschuss zum Führungstreffer gestattete (14.). Die wenig gefährlichen Versuche von Benjamin Bindereif (21., 25.) waren die ersten Torannäherungen auf Seiten der Gastgeber. Und bei einem endlich einmal durchdacht vorgetragenen Angriff legte Matthias Eckert auf Malte Oldemeier ab, dessen Schuss aber von Diaz abgewehrt wurde (27.). Kurz darauf setzte auf der anderen Seite Pinelli mit einem geschickten Pass in die Schnittstelle Steven Bühler in Szene. In bester Position vergab er aber die Gelegenheit zum Ausbau der Führung (29.). Mittlerweile hatten sich einige KSV-ler ihrer Lethargie entledigt, so dass sich das Geschehen zunehmend auch in die Hertha-Hälfte verlagerte. Ein Schuss von Timo Gob aus 18 Metern war aber kein Problem für den Gästekeeper (37.). Und als Eckert erfolgversprechend steil geschickt wurde, grätschte ihm ein OH-Abwehrspieler im letzten Moment noch den Ball vom Fuß (43.).

Nach Wiederanpfiff sollten die Zuschauer eine engagierter auftretende KSV-Truppe erleben, die sich verstärkt eine Feldüberlegenheit erarbeitete und sich auch mehr Torgelegenheiten erspielte. Zunächst zeigte aber Dimitios Boziaris seine Qualitäten, als er durch die gesamte KSV-Abwehr spazierte, Tim Nagel aber per Fußabwehr den Einschuss verhindern konnte (55.). Anschließend setzten sich die Waldstädter mehr und mehr in der gegnerischen Hälfte fest und der Ausgleich schien fällig, als Oldemeier bei einem Gob-Freistoß zum Kopfball kam. Diaz rettete aber reflexartig auf der Linie (61.) und stand drei Minuten später bei einem Drehschuss von Gob erneut goldrichtig (64.). Auch bei einem Versuch von Dominik Pohl tauchte er rechtzeitig in die bedrohte Ecke (65.). Die Gastgeber hatten in der durch häufige Verletzungspausen unterbrochenen Partie nun die klar bessere Ballbesitzquote, allerdings ohne echte Torgefahr auszustrahlen. Vielmehr sorgte ein kurz vor der Torauslinie getretener Freistoß von Boziaris für Gefahr vor dem n Tor, Nagel klärte den schwierigen Ball jedoch zur Ecke (83.). Die folgende Schlussphase war geprägt von etlichen Freistößen und Eckstößen für den KSV, die letztlich aber ohne Ertrag blieben. So köpfte Bindereif nur Zentimeter am Pfosten vorbei (86.). Willi Oliveira Schroer zielte in Rücklage über den Kasten (89.) und seinen Kopfball fischte sich Diaz auf der Torlinie (90.+1).

Am Ende feierte der letztjährige B1-Meister den ersten Sieg in der neuen Umgebung. Die Hausherren hätten ein Unentschieden sicherlich verdient gehabt, insbesondere auf Grund der zufrieden stellenderen zweiten Halbzeit. Diese Einstellung müssen sie bei der Kirchfelder Zweiten als kommendem Gegner allerdings von Beginn an den Tag legen, will man dort keine erneute Nullnummer produzieren (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Löffler, Kirchner, Kubiak (84. Oliveira Schroer), Bindereif – Pohl, Wied – Oldemeier, Hartung, Hout (33. Gob) – Eckert

Schiedsrichter: Rene Söllner (FV Malsch)

Tore: 0:1 Accardi (14.)

Zuschauer: 50