Karlsruher SC III – Karlsruher SV 1:3 (0:2) 11.Spieltag – 20.10.2024
KSV lässt auch Spitzenreiter abblitzen.
Die Jungs vom Sportpark Nordost stellten ihre derzeit gute Form auch beim Aufsteiger und bisherigen Tabellenführer überzeugend unter Beweis und verkürzten den Rückstand auf diesen auf zwei Punkte (statt acht im Falle eines KSC-Sieges). Im kampfbetonten und zeitweise hitzigen Nachbarschaftsduell schenkten sich die Kontrahenten nichts, weder auf dem Platz noch in den Coachingzonen. Die Schützlinge von Christian Stumpf präsentierten sich in allen Mannschaftsteilen durchweg präsent und sattelfest und verzichteten diesmal auch auf ihren sonst üblichen längeren Durchhänger. Das war in Anbetracht der hin und wieder aufblitzenden Offensivqualität der Blau-Weißen auch nötig, denn auch nach deren Drei-Tore-Rückstand war Aufgeben keine Option. Abgesehen von wenigen Nachlässigkeiten lösten die Waldstadt-Rintheimer vor allem die Defensivaufgaben souverän. Zumal sich auch die Einwechselspieler allesamt nahtlos einfügten und das gute Niveau aufrecht hielten. Am Ende verabschiedeten sich die KSV-ler mit dem nach einer reifen Leistung insgesamt verdienten Dreier von der direkt zum Nordstern führenden Lärchenallee.
Die erste Viertelstunde, in der Schiri Jörg Becker bereits zwei gelbe Ansichtskarten zückte, stand im Zeichen einer leichten Überlegenheit der Gäste. Zunächst verfehlte Bjarne Waßmuth knapp das Tor (7.), dann kam er im Fünfer nicht zum Zug, weil Konstantin Stengel ihm eine Hereingabe von Pavel Bagrets wegschnappte (12.). Dann waren die KSC-ler besser im Spiel und kamen auch zu Schussgelegenheiten. Nach einem abgewehrten Ball drosch Christian Druffel aber ebenso wie nach einem Konterangriff Sebastian Dohm klar über den Kasten (16., 19.). Später zielte der KSC-Kapitän in guter Schussposition noch flach am Pfosten vorbei (25.). Praktisch mit der Folgeaktion waren es dann aber die Gäste, welche die Führung erzielten. Nach einer Balleroberung im Strafraum wurde Bagrets bedient, dessen Geschoss zunächst vom Querbalken zurück sprang. Lukas Stingl reagierte jedoch fix und köpfte überlegt über zwei Abwehrspieler hinweg zum 0:1 ein (26.). Und drei Minuten später stand es 0:2. Die griffigen Waldstädter spielten schnell ins Zentrum zu Waßmuth, der sich am Gegenspieler vorbei mogelte und außen Hassan Hout einsetzte. Nach zwei, drei Steps brachte dieser die Kugel dann am Torhüter vorbei diagonal im Netz unter (29.). Kurz darauf lag der dritte Treffer in der Luft. Bagrets und Hout scheiterten allerdings am aus zwei Metern glänzend parierenden Stengel (32.). Kurz darauf schloss Stingl eine schöne KSV-Kombination ab, setzte das Zuspiel von Bagrets jedoch knapp neben dem Torwinkel ins Aus (37.). Da hatte der KSC-Coach bereits mit einem Doppelwechsel reagiert, dessen Wirkung sich kurz darauf auch einstellte. Bei einer Rechtsflanke des flinken Steve Ketsahone brachte Daniel Schnetztke einen tollen Kopfball auf´s Gehäuse. Seine erste echte Herausforderung im Spiel löste KSV-Keeper Christian Becker aber mit einer ebenso fantastischen Parade (38.). Im Gegenzug stand Stengel ihm nicht nach, als er den prima Schuss von Hout entschärfte (39.). Den furiosen Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte KSV-Akteur Robin Schempf. Sein mit vollem Risiko angegangener Freistoß landete allerdings weit in der Stadtgärtnerei (45.), während die weiterhin druckvoll angreifenden Hausherren in der Nachspielzeit keine Gefahrenmomente mehr kreieren konnten.
Sogleich nach dem Wiederanpfiff hatte Teodor Kincses den Anschlusstreffer auf dem Schlappen, er zielte jedoch etwas zu ungenau (47.). Für die KSV-ler lief es dagegen besser, als sie in der Folgeminute die Anfangseuphorie des Aufsteigers vorerst dämpften. Über Stingl kam der Ball zu Waßmuth, der in Höhe der Strafraumgrenze auf Bagrets weiterleitete. Schon nicht mehr überraschend routiniert traf dieser am KSC-Keeper vorbei zum 0:3 (48.). Während der folgenden zwanzig Minuten hatten die nun souveränen Stumpf-Jungs ihre beste Phase im Spiel, ohne aber für weitere Torgefahr bei den weiter engagiert kämpfenden Gastgebern sorgen zu können. Andererseits blieb auch das eigene Tor unbehelligt. Die Schlussviertelstunde wurde dann aber doch noch etwas mit Spannung versorgt, als die Bürck-Truppe durch nachlässiges Agieren der KSV-Defensive doch noch zum Anschlusstreffer eingeladen wurde. Ketsahone spielte seine Schnelligkeit aus und flankte flach nach innen, wo Kincses im Fünfer schneller als die KSV-ler reagierte und im Fallen zum 1:3 eindrückte (77.). Die neuen Auftrieb verspürende KSC-Dritte war sogleich bissig und einsatzfreudig auf weitere Resultatsverbesserung aus. Die aber schnell wieder aufmerksamen Gäste verteidigten den Vorsprung ebenfalls engagiert und ließen keine weiteren Chancen zu. Stattdessen verfehlte Luca Tobehn mit einem Flachschuss das KSC-Tor nur knapp (83.). Nachdem KSC-Kapitän Dohm mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen war (85.), war man sich auf KSV-Seite der drei Punkte nun deutlich sicherer. Dennis Bäuerle hätte dies unterstreichen können, schoss aber ziemlich unbedrängt am Torpfosten vorbei (89.), so dass es beim dem Spielverlauf entsprechenden 3:1-Erfolg blieb.
Am kommenden Wochenende wartet für die Nordsternler beim neuen Tabellenführer FV Liedolsheim erneut eine Mammutaufgabe. Der seit zehn Spieltagen ungeschlagene Meisterschaftsmitfavorit mit den zweitmeisten Torerfolgen wird den Karlsruhern alles abverlangen. Da dies nicht wenig ist, darf man eine offene Partie erwarten. Die beim VfB Grötzingen gastierenden KSC-ler sind dort zwar favorisiert, müssen sich aber auf Gegenwehr einstellen (Hans Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Karlsruher SC III: Konstantin Stengel, Mael Dossoh, Joseph Kastier, Christian Druffel, Marco Hernández (66. Marcel Armbruster), Jonathan Gmelin (36. Teodor Kincses), Dominik Ehrler (36. Fritz Lindenberg), Leon Dienst (66. Marcel Durand), Daniele Schnetzke, Sebastian Dohm, Steve loïc Gajou Ketsahone – Trainer: Michael Bürck
Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jan Hunfeld, Robin Tom Schempf, Moritz Hartung (70. Christoph Helfenritter), Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz, Luca Tobehn, Pavel Bagrets (88. Tim Hamm), Hassan Hout (58. Dennis Bäuerle), Lukas Stingl (75. Malte Oldemeier), Bjarne Waßmuth (58. Lukas Eckert) – Trainer: Christian Stumpf
Schiedsrichter: Jörg Becker (SV Langensteinbach)
Zuschauer: 67
Tore: 0:1 Lukas Stingl (26.) 0:2 Hassan Hout (29.) 0:3 Pavel Bagrets (49.) 1:3 Teodor Kincses (77.)
Gelb-Rot: Sebastian Dohm (85./Karlsruher SC III/)