Arg unter die Räder kam die weiterhin sieglose DJK Daxlanden im Heimspiel gegen den Karlsruher SV. Beide Mannschaften mussten im Vergleich zum vergangenen Spieltag personelle Wechsel vornehmen, was die Gäste auf Grund ihres ausgeglichenen Kaders und ihrer spielerischen Vorteile deutlich besser verkrafteten als die Männer vom Jagdgrund. Wenngleich der KSV keineswegs ein dauerhaftes Feuerwerk abbrannte, war der 1:9-Auswärtserfolg letztlich aber auch in dieser Höhe verdient. Dabei konnte sich André Schifferdecker besonders auszeichnen. Mit sechs Assists und zwei selbst erzielten Toren war er an acht der neun KSV-Treffer direkt beteiligt und damit maßgeblich für die hohe Ausbeute verantwortlich.
Die mit einer ausgeglichenen Bilanz angereisten Nordsternler legten im Rekordtempo vor und trafen unmittelbar nach dem Anstoß bereits nach 13 Sekunden ins gegnerische Tor. Schifferdecker bediente den diesmal im Sturm aufgebotenen Mauricio Monteiro, der die noch unsortierte DJK-Innenverteidigung abschütteln konnte und zum 0:1 einschob (1.). In der folgenden Drangperiode hatten die Gabriel-Schützlinge gleich alle Füße voll mit Abwehrarbeit zu tun. Kopfbälle von Monteiro (2.) und Felix Decker (3.) verfehlten das Ziel oder wurden zur Ecke abgewehrt. Dann schlug Clemens Panzer einen Diagonalpass auf Schifferdecker, der nach geschickter Ballannahme die Kugel souverän im linken Eck zum 0:2 unterbrachte (7.). Fünf Minuten später zirkelte er einen Flankenball von Marcel Böttner knapp vorbei (12.). Der unmittelbar abgefangene Abschlag vom DJK-Tor landete über Monteiro bei dem sich auf der linken Seite anbietenden Daniel Arnold, der aus spitzem Winkel Keeper Kevin Gerwin zum 0:3 überwand (12.). Kurz darauf erlief sich Monteiro noch vor der Torauslinie den Ball und flankte nach innen, wo Schifferdecker mit einer Direktabnahme aus zehn Metern zum 0:4 vollendete (15.). Angesichts dieses Vorsprungs war damit schon nach einer Viertelstunde die große Spannung aus dem Spiel. Allerdings ließ die Stumpf-Truppe nach etwa 20 Minuten in der Konzentration nach und gestattete den Gastgebern mehr Spielanteile. So bedurfte es bei einem 15-Meter-Schuss von Patrick Wurster einer bravourösen Fußabwehr von KSV-Keeper Felix Brenner, um den Anschlusstreffer zu verhindern (21.). Dieser fiel dann aber wenig später, als man im Mittelfeld den Ball eroberte und Jürgen Kolodziej eine gut getimte Rechtsflanke per Kopf und gegen die Laufrichtung von Brenner zum 1:4 veredelte (27.). Bis zur Pause ließen die Waldstädter jedoch – im Gegensatz zur DJK – nichts mehr zu. Deren Abwehr ließ bei einer Schifferdecker-Ecke Monteiro völlig unbehelligt aus vier Metern zum 1:5 einköpfen (35.). Den Schlusspunkt einer unterhaltsamen ersten Hälfte setzte dann nochmals Schifferdecker mit einem tollen Volleyschuss aus 18 Metern, den Gerwin indessen mit einer Glanzparade über die Querlatte lenkte (44.).
Im zweiten Durchgang musste die DJK ohne ihren Kapitän Volker Metzke und dessen Routine auskommen, was die Aufgabe der Daxlander nicht leichter machte. Ein knapp am Kasten vorbei fliegender Kopfball von Monteiro nach einem Freistoß von Schifferdecker schien dies auch zu bestätigen (47.). Dann flaute die Partie aber zunehmend ab und die KSV-er operierten auffällig fahrig. Dennoch konnten sie nach einer knappen Stunde den Vorsprung ausbauen. Wiederum Schifferdecker, der sich gegen drei Gegner behauptete, servierte abschlussfertig auf Panzer, der aus halbrechter Position direkt ins lange Eck zum 1:6 einnetzen konnte (56.). Gleich darauf profitierte Kolodziej auf der Gegenseite von einem leichtsinnigen Ballverlust im KSV-Mittelfeld, ließ die Torchance aus zwölf Metern aber ungenutzt (58.). Das Spiel plätscherte auf wenig hochstehendem Niveau und mit kaum noch vorhandener Spannung dahin. Der Tabellenletzte blieb dennoch lobenswert engagiert und trotz des Rückstands zumindest um Ergebnisverbesserung bemüht. Wurster hatte hierzu auch die Chance, brachte einen Flankenball drei Meter vor dem KSV-Tor jedoch nicht gut genug unter Kontrolle (82.). Zuvor hatten die Jungs vom Nordstern aber zwei Standardsituationen zu weiteren Toren genutzt. Schifferdecker (wer sonst?) trat einen Freistoß in den Strafraum, wo die anfällige DJK-Defensive Kapitän Decker nicht hindern konnte, per Kopfball das 1:7 zu markieren (71.). Zehn Minuten später drückte Berthold Daubner mit einem Volleyhammer einen Schifferdecker-Eckball aus fünf Metern zum 1:8 unter die Latte (81.). Kurz vor dem Schlusspfiff des guten Schiedsrichters Al Mezzawi verarbeitete dann der eingewechselte und zuvor schon im Reserveteam dreifach erfolgreiche Timo Gob im Strafraum ein schönes Anspiel von Schifferdecker routiniert zum 1:9-Endstand (87.).
Nach dem Abpfiff war die Stimmungslage beider Mannschaften zwangsläufig sehr unterschiedlich. Dennoch sollte man weder beim an diesem Tag dominierenden KSV noch bei der deutlich unterlegenen DJK das bloße Spielergebnis überbewerten und allein daraus auf den vorhandenen Leistungsstand schließen. Klar ist aber auch, dass vor allem die Gabriel-Truppe erheblich mehr wird bieten müssen, will man in absehbarer Zeit den Tabellenkeller verlassen.
Aufstellung: Brenner – Böttner, Decker, Wied, Justl (58. Daubner) – Panzer, Arnold (78. Gob), Hartung, Gelke – Schifferdecker, Monteiro (83. Tesfamariam)
Schiedsrichter: Jalal Al Mezzawi (FSSV Karlsruhe)
Zuschauer: 52
Tore: 0:1 Monteiro (1.), 0:2 Schifferdecker (7.), 0:3 Arnold (12.), 0:4 Schifferdecker (15.), 1:4 Kolodziej (27.), 1:5 Monteiro (35.), 1:6Panzer (56.), 1:7 Decker (71.), 1:8 Daubner (81.), 1:9 Gob (87.)