A-Klasse wir bleiben! Kreisliga wir kommen?

Zumindest die erstgenannte Nachricht ist nicht umstritten. In den restlichen drei Spielen kann der KSV nun auch rechnerisch nicht mehr auf einen vom Abstieg bedrohten Tabellenplatz zurück fallen. Die Freude darüber fiel unmittelbar nach der empfindlichen Schlappe verständlicher Weise zwar noch verhalten aus, sie bleibt dennoch ungetrübt. Mission erfüllt, Jungs. Schon jetzt ein Dankeschön an alle Akteure für euren Einsatz auch in zuletzt schwierigen Phasen. Noch einige Pünktchen mehr dürfen es bis zum Saisonende freilich gerne sein. Die zweite Aussage ist mit einem Fragezeichen versehen. Aber nur deshalb, weil im Fußball bekanntlich nicht alles planbar ist und vieles eben auch durch andere Umstände beeinflusst werden kann (siehe Aue, Auweh). Unter dem Eindruck der sonntäglichen Darbietung aber ist es kaum vorstellbar, dass die restliche DJK-Ausbeute nicht für einen der beiden vorderen Plätze ausreichen soll. Auch wenn der Aufsteiger an diesem Tag nicht zum Gradmesser taugte, durften die KSV-Jungs eine in jeder Beziehung kreisligareife Truppe bestaunt haben.

So trumpften die Mühlburger von Beginn an auch wie der kommende Meister auf und belagerten unaufhörlich das Gästetor. Hatte der KSV das Hinspiel am 29.10.17 noch mit 4:3 sensationell für sich entscheiden können (es war die letzte Niederlage der DJK seither), blieb man nun buchstäblich chancenlos. Coach Christian Stumpf standen im Vergleich zu jenem Spiel nur zehn Akteure des damaligen Kaders zur Verfügung und mit Berthold Daubner musste er zudem einen Feldspieler ins Tor beordern, der seine Aufgabe dennoch hervorragend meisterte und die Torflut gar etwas eindämmen konnte. Trotz alledem verkaufte sich die Truppe den Umständen entsprechend zufrieden stellend und präsentierte sich als fairer Verlierer. Gegen die geballte Offensivpower des Favoriten war letztlich aber kein Kraut gewachsen.

Die erste Gelegenheit hatte Devrim Karakurt nach sechs Minuten, seinen Kopfball lenkte Daubner aber um den Pfosten. Den anschließenden Eckball köpfte Hugues Kogaing Djougu dann Zentimeter am anderen Pfosten vorbei (7.). Während der folgenden zwanzig Minuten diktierten die Waidmänner zwar das Geschehen, doch konnten die KSV-er wenigstens echte Torgefahr verhindern. Erst ein unnötiger Freistoß brach dann den Bann. Zentral aus rund 25 Metern zirkelte Adnan Masic den Ball unbeschreiblich traumhaft in den linken Torwinkel zum 1:0 und ließ den KSV-Keeper mit einem machtlosen Schulterzucken zurück (26.). Nun reihte sich eine Torchance an die andere. Zunächst zielte Masic über den Kasten (28.), dann köpfte Yanick Gabriel an die Latte (32.) und auch Karakurt traf per Kopfball nicht ins Netz (34.). Dann brachte Daubner innerhalb kürzester Zeit DJK-Akteur Daniel Zanda mit reaktionsschnellen Aktionen zur Verzweiflung (40., 41., 44.). Und fast mit dem Halbzeitpfiff köpfte auch Karakurt noch ans Gebälk (45.).

Mit dem knappen Resultat gaben sich die Blauen nach Wiederanpfiff selbstverständlich nicht zufrieden und setzten ihren druckvollen Angriffsfußball fort. Die KSV-er wehrten sich nach Kräften und agierten zeitweise auch durchaus ordentlich. In manchen Situationen ließ die Aufmerksamkeit, insbesondere bei Kopfballsituationen im Strafraum, allerdings nach. Die DJK-ler nutzten dies gnadenlos aus und machten in der zweiten Hälfte aus praktisch jeder echten Chance einen Treffer. So wurde eine Rechtflanke nicht verhindert und Karakurt köpfte flach ins lange Eck zum 2:0 (55.). Wenig später flankte dann Mike Grünfelder von der anderen Seite in den Fünfmeterraum, wo erneut Karakurt zum 3:0 einköpfen durfte (59.). Zehn Minuten später versenkte der gerade mal Sekunden auf dem Platz stehende Malki Maliha die Kugel ebenfalls per Kopf zum 4:0 (69.). Das fünfte Tor entsprang dann einem Freistoß. Grünfelder durfte ran und zirkelte den Ball an der Mauer vorbei unhaltbar zum 5:0 in den Kasten (76.). Die Hausherren begnügten sich damit nicht, sondern stürmten zur Verbesserung der im Aufstiegsrennen unter Umständen noch wichtigen Tordifferenz weiter. Die nun etwas überforderte KSV-Defensive ließ dabei wiederum einen Flankenball zu und Maliha drückte einen von Daubner und der Latte zurück springenden Ball zum 6:0 über die Linie (82.). Dann fand sich Karakurt allein vor dem KSV-Hüter, vertändelte aber den Ball (86.). Das war die einzige echte Torgelegenheit in der zweiten Hälfte, welche die DJK nicht in Zählbares ummünzte. Nur Sekunden später holte dies Maliha nach. Wuchtig und treffsicher schwartete er nach einer überlegten Ablage das Gerät zum 7:0-Endstand ins Netz (87.).

Am Ende stand ein auch in dieser Höhe hoch verdienter Erfolg des top motivierten Aufstiegsanwärters. Die deftige Niederlage wird den KSV andererseits nicht umwerfen. Immerhin hat man nun eine Vorahnung, was am Mittwoch im Gastspiel bei den Neureuter Germanen, ebenfalls Mitfavorit um den Aufstieg und aktueller Tabellenführer, ungefähr zu erwarten ist (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Daubner – Klodwig, Dietrich, Kubiak, Härter – Walz, Zürn (71. Boran), Gelke, Haupt – Hout, Gob

Schiedsrichter: Emre Bakar (Karlsruher SC)

Tore: 1:0 Masic (26.), 2:0 Karakurt (55.), 3:0 Karakurt (59.), 4:0 Maliha (69.), 5:0 Grünfelder (76.), 6:0 Maliha (82.), 7:0 Maliha (87.)

Zuschauer: 35