Frühes Tor entscheidet Partie
Die Siegesserie des KSV mit fünf Dreiern in Folge ist erst mal gerissen. Auch im Rückspiel schafften es Waldstädter nicht, den FC Fackel zu bezwingen. Vielmehr konnten die Gastgeber, bei denen sechs ehemalige KSV-Jugendspieler in der Anfangsformation standen, erneut als Sieger vom Platz gehen. Ein Remis hätte dem Spielverlauf wohl eher entsprochen, hatte der „KSV-Ableger„ zwar die besseren Torgelegenheiten, die Nordsternler dagegen die deutlich größeren Spielanteile. So reichte der Hartwich-Truppe ein frühes Tor aus der zweiten Minute für die volle Punktausbeute aus dem von einigen Protagonisten als Prestigeduell eingestuften Kräftemessen, in dem es hüben wie drüben naturgemäß auch emotionale Momente und diverse Nicklichkeiten gab. Auf welcher Seite indessen der Schwerpunkt der Regelwidrigkeiten lag, muss angesichts der Kartenstatistik (1 x gelb gegen KSV wegen Reklamierens, 5 mal gelb und 1 x gelb-rot gegen FC Fackel) nicht weiter beleuchtet werden.
Als die Fackelaner das erste Mal in Ballbesitz waren, klingelte es auch schon im Gästegehäuse. Die neuformierte Innenverteidigung war noch etwas unsortiert und konnte die abseitsverdächtige Kopfballvorlage von Eduard Schneider auf Süleyman Gezgin nicht verhindern. Der frühere KSV-er netzte dann aus acht Metern überlegt zum 1:0 ein (2.). Dass dies schon das Tor des Tages sein würde, war zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten, zumal Timo Gob in der 11. Minute nach einer Linksflanke frei stehend die Chance zum 1:1 vergab. Anschließend mussten die bis dahin agileren Gastgeber das Feld zunehmend der Truppe von Christian Strumpf überlassen. Bei einem 20-Meter-Schuss von Khlili Soltani verhinderte dann auch nur der Pfosten den eigentlich verdienten Ausgleich (34.). Kurz darauf inszenierten die Nordsternler eine sehenswerte Ballstafette bis in den Fackelstrafraum, der Abschluss von Berthold Daubner verfehlte aber knapp das Ziel (37.). Weitere Annäherungsversuche konnten die Hausherren erfolgreich verteidigen, allerdings auch kaum offensive Aktionen gestalten. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte Schneider mit einem Schuss von der Strafraumkante, der knapp über den KSV-Katen strich, wieder für Torgefahr (44.). Der anschließende Versuch von Gennadi Chapurin stellte dann Kevin Schuster allerdings vor keine Probleme (45.).
Zeigten beide Teams während der ersten 45 Minuten eine durchaus niveauvolle Partie, so verflachte die Begegnung im zweiten Abschnitt und die Qualität ließ auf beiden Seiten doch merklich nach. Zwar hatten die Waldstädter weiterhin mehr Ballbesitzanteile und spielten sich auch immer wieder ordentlich in die gegnerische Hälfte. Weiter vorne tat man sich aber gegen die den Vorsprung engagiert verteidigenden Fackel-Akteure schwer und agierte insgesamt zu harmlos. Fackel-Keeper Eduard Pepler musste daher kaum mehr eingreifen. Stattdessen kamen die Gastgeber Mitte der zweiten Hälfte mit ihrem gradlinigen Spiel zu zwei Stipvisiten auf der Gegenseite. Gezgin schoss aber im Fünfmeterraum ebenso übers Tor (60.) wie anschließend der allein gelassene Pascal Gruseck (63.). Beim KSV verpufften die guten Ansätze immer wieder durch einfache Ballverluste oder unpräzise Zuspiele, so dass es zu keinen nennenswerten Abschlüssen mehr kam. In der gerade angelaufenen vierminütigen Nachspielzeit war dann das endgültig vorentscheidende 2:0 fällig, theoretisch jedenfalls. Indessen, es haperte gravierend an der praktischen Umsetzung: Edu Schneider konnte der in der Schlussoffensive weit aufgerückten Abwehr entwischen und steuerte allein mit sich und dem Ball in Richtung leeres KSV-Tor. Sicherlich nicht aus alter Verbundenheit zu seinem Heimatverein zirkelte er kaum einen Meter von der Linie entfernt das unschuldige Spielgerät ebenso energisch wie kunstvoll über die Latte, was allenfalls einige Dachziegel des Geräteschuppens beeindruckte. Glück für ihn und sein Team, dass Daubner beim Gegenangriff nicht mehr die nötige Konzentration für einen gezielten Abschluss fand (90. +3).–H.D.Brumm—

Aufstellung: Schuster – Erlewein, Würz, Kubiak, Böttner – Schreiber, Wied, Khlili Soltani, Schreiber – Hartung, Gob, Daubner
Wechsel: Gelke für Erlewein, Anders für Böttner (58.), Erlewein für Khlili Soltani (88.)
Schiedsrichter: Bernd Hauf (FC Berghausen)
Tore: 1:0 Gezgin (2.)
Zuschauer: 51

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