Tag der Strafstöße im Prestigeduell

Unter der souveränen Leitung von Schiedsrichter Hügel (TuS Ellmendingen) gelang dem Karlsruher SV im vierten Anlauf endlich der erste Sieg gegen den FC Fackel und damit die Verteidigung des Relegationsplatzes. Diesmal waren die Waldstädter auch athletisch und kämpferisch präsent und meisterten auch deshalb die Offensivaktionen der Gastgeber meist ohne größere Probleme. Am Ende stand ein wichtiger und nicht unverdienter Dreier beim bisherigen Angstgegner.

Während der ersten halben Stunde neutralisierten sich die mit jeweils unterschiedlichen Philosophien agierenden Teams weitgehend und die beiden Torleute hatten nur wenig zu tun. Fackel-Torjäger Süleyman Gezgin zeigte hin und wieder zwar technisch ansprechende, wenngleich kaum torgefährliche Einlagen und auch der agile Meikel Brian Reiff war bei den KSV-Akteuren in guten Händen. Dessen Fernschuss aus 30 Metern, der weit über den Kasten flog (11.), stellte keine Gefahr dar. Erst in der Viertelstunde vor der Pause wurde die Partie mit einigen Offensivaktionen interessanter. Mit klug zelebriertem Kombinationspiel konnten sich die KSV-ler erstmals gegen die bis dahin sehr diszipliniert auftretende Defensive der Gastgeber bis zur Grundlinie vorarbeiten. Von dort passte Mittelfeldstratege Simon Schreiber in die Mitte zu Timo Gob, der aber aus acht Metern am Fackelgehäuse vorbei zielte (28.). Kurz darauf verhinderte auf der anderen Seite Dominik Döring die Fackel-Führung, als er einen aus spitzem Winkel abgefeuerten Schuss von Gennadi Chapurin parierte (30.). Dann zog im einheimischen Strafraum wiederum Gob ab, Goalie Eduard Pepler rettete aber noch per Fußabwehr (35.). Im Kampf um den abprallenden Ball wurde KSV-Stürmer Matthias Eckert im Strafraum regelwidrig behindert, was der Truppe von Christian Stumpf per Strafstoß die Chance zur Führung eröffnete. Obwohl Pepler noch knapp am Ball war, ließ sich M. Khlili Soltani die Gelegenheit nicht nehmen und vollstreckte zum 0:1 (36.). Drei Minuten später fand sich Kapitän Mauricio Monteiro nach einem Freistoß am linken Pfosten zum Einschuss bereit, Pepler reagierte aus kurzer Entfernung aber erneut prächtig (39.). So ging es mit dem Eintore-Vorsprung des KSV in die Pause.

Vor den Augen von Ex-KSV-Akteur und künftigen FC Fackel-Neutrainer Anthony LeFalher zeigten sich die Jungs vom Lohwiesenweg äußerst motiviert und besetzten mit energischen Aktionen die gegnerische Hälfte. Der Tabellenzweite erlaubte sich in dieser Phase zu viele Ballverluste und gab der Hartwich-Truppe immer wieder Gelegenheit zu zielstrebigem Angriffsversuchen. Echte Gefahr konnte die KSV-Defensive aber noch verhindern. Erst der gerade eingewechselte Martin Muth hatte dann den Ausgleich auf dem Fuß, ließ die Chance aber ungenutzt (56.). Sekunden später köpfte sich Martin Zürn im eigenen Strafraum bei einer Abwehraktion den Ball unglücklich selbst an den Arm, was der Unparteiische entsprechend ahndete. Spielführer Pascal Gruseck stellte vom Elfmeterpunkt dann ausgesprochen sicher auf 1:1 (57.). Minuten später hatte der lange Zeit untergetauchte Gezgin sogar die Gelegenheit zum Führungstreffer. Einen weiten Freistoßball konnte er drei Meter vor der KSV-Hütte aber nicht unter Kontrolle bringen (63.). Praktisch mit der darauf folgenden Aktion fiel dann eine Art Vorentscheidung. Nach einem Einwurf fällte Vladimir Göttmann eigentlich unnötig den flinken Benjamin Bindereif fast auf der Torauslinie und zum dritten Mal in Folge deutete der Schiri zwangsläufig auf den Punkt. Wieder hieß das Duell Khlili Soltani gegen Pepler und wiederum blieb der KSV-Routinier Sieger (65.). Nach dem 1:2 eroberten sich die Nordsternler die Spielkontrolle zunehmend zurück und ließen abgesehen von zwei nicht beindruckenden Weitschüssen von Muth (77.) und Roman Müller (83.) nichts mehr zu. Die Begegnung war ohnehin geprägt durch häufige Foulspiel bedingte Unterbrechungen und von Spielfluss konnte keine Rede mehr sein. Dennoch war die Partie erst kurz vor dem Ende nach einem erfolgreich abgeschlossenen Konter in trockenen Tüchern. Der wiederum kampfstarke Marco Wied schickte Pablo Sanchez auf die Reise und dessen flache Hereingabe drückte der hinzu geeilte Matze Eckert zum 1:3-Endstand über die Linie (85.). Mit diesem verdienten, aber hart erarbeiteten Sieg im Gepäck fährt die Stumpf-Truppe am Donnerstag zum Nachholspiel zur DJK Durlach. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten für die Annahme, dort eine mindestens ebenso schwierige Aufgabe gestellt zu bekommen. –H.D.Brumm–

Aufstellung: Döring – Pflugfelder, Zürn, Monteiro, Hartung – Schreiber, Wied – Eckert, Khlili Soltani, Bindereif – Gob

Wechsel: Sanchez für Gob (58.), Conermann für Eckert (66.), Eckert für Khlili Soltani (72.), Dietrich für Eckert (88.)

Schiedsrichter: Daniel Hügel (TuS Ellmendingen)

Zuschauer: 65

Tore: 0:1 Khlili Soltani (36. FE), 1:1 Gruseck (57. HE), 1:2 Khlili Soltani (36. FE), 1:3 Eckert (85.)

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