Lange Zeit rechneten beide Anhängerschaften mit einer Punkteteilung in einer Partie, in der eigentlich jedes Ergebnis möglich war. Wäre beispielsweise jedem Team ein möglicher Strafstoß zugesprochen worden, hätte die Begegnung sicherlich einen anderen Verlauf genommen, allerdings mit spekulativem Ausgang. So gelang es im Verlaufe einer Standardsituation dann den kürzlich noch mit Aufstiegsambitionen befassten Hausherren nach 81 Minuten doch noch das Tor des Tages zu erzielen. Den damit weiterhin eklatant vom Abstieg bedrohten Waldstädtern war damit auch das Minimalziel eines Punktgewinnes nicht vergönnt. Daxlanden hatte indessen über die gesamte Spieldistanz gesehen durchaus das bessere spielerische Niveau gezeigt und holte sich die Siegprämie nicht unverdient.

Während der ersten 45 Minuten war der Karlsruher SV allerdings mindestens ebenbürtig und ließ wie sein Kontrahent einige gute Torgelegenheiten liegen. Schon in der 7. Minute wurde Moritz Hartung geschickt in Szene gesetzt, Routinier Marco Döbelin im FVD-Tor bewahrte sein Team aber vor einem frühen Rückstand. Auf der anderen Seite reichte es für einen Schuss von Giovanni Scalia nach einem KSV-Abwehrversuch nur zu einem Eckball (11.). Dann überraschte der KSV mit einem schnell vorgetragenen Angriff die Heimabwehr erneut, den Flankenball von André Schifferdecker brachte Mohamed Klili Soltani per Kopf aber nicht im FVD-Tor unter (17.). Kurz darauf zielte Schifferdecker nach feinem Doppelpass mit Marco Wied am zweiten Pfosten vorbei (17.) und bei seinem Schuss aus 25 Metern tauchte Döbelin rechtzeitig nach unten (28.). Die Hausherren hingegen fanden trotz ansehnlichen Kurzpasspieles kaum Mittel, sich im gegnerischen Strafraum offensiv in Szene zu setzen. Dies lag weniger an vermeintlich fehlender Motivation, sondern bis dahin an der konzentriert zu Werke gehenden Defensivarbeit der Waldstädter, denen angesichts der prekären Tabellensituation aber mitunter die finale Präzision für den eigenen Abschluss fehlte. So wunderte es nicht, dass die Gastgeber erst wieder mit einem Freistoß von Torsten Rayher, den KSV-Keeper Kevin Schuster über den Querbalken lenkte, für Aufmerksamkeit sorgten (41.).

Nach Wiederbeginn vermochte der KSV immer seltener an die Leistung der ersten Halbzeit anzuknüpfen und das Geschehen verlagerte sich zunehmend in deren eigene Hälfte. Daxlanden ließ den Ball laufen und erarbeitete sich auch bald einige Torgelegenheiten. Jeweils nach Eckstößen köpften Sven Enderes an die Latte (56.) und Scalia aussichtsreich am Kasten vorbei (60.). Dann war es wieder Rayher, der es erneut und erfolglos mit einem 30-Meter-Freistoß versuchte (66.). Sekunden später setzte sich endlich auch der bis dahin gut bewachte Alfons Palumbo an der Torauslinie durch und passte flach nach innen. Rayhers Einschuss aus kürzester Distanz konnte Schuster aber vereiteln (66.). Zehn Minuten später musste er gegen Sebahattin Gündogan erneut eingreifen, als dieser sich elegant aber auch hart bedrängt bis in den Fünfmeterraum spielte (76.). Erst in der 79. Minute konnten die Nordsternler den einzigen gelungenen und nicht durch Abseitspfiff unterbundenen Angriff im zweiten Abschnitt zu Ende spielen. Die weite Linksflanke von Schifferdecker setzte Berthold Daubner per Direktabnahme allerdings deutlich neben das FVD-Gehäuse. Stattdessen fing man sich bei der nächsten Aktion den vorentscheidenden 0:1 Rückstand ein. Nach einem unterschiedlich bewerteten Zweikampf im Fünfer zwischen Keeper Schuster und dem eingewechselten Tchoumy Sandjong nutzte Slavin die sich bietende Schussgelegenheit und brachte die noch abgefälschte Kugel im KSV-Tor unter (81.). In der Schlussphase waren die die Ausgleichsbemühungen der Gäste dann zu harmlos, um den FVD-Sieg noch gefährden zu können. Wenn sich dann doch einmal Lücken auftaten, wurden sie wegen angeblicher Abseitsstellungen gleich wieder geschlossen. Auch ein deswegen malträtierter Wassereimer konnte die Enttäuschung über die sich abzeichnende Niederlage auf KSV-Seite nicht lindern. Im nun bevorstehenden Derby gegen den ASV Hagsfeld bedarf es zweifellos mehr als nur einer einzigen ansprechenden Halbzeit, will man sie Chance auf den Klassenerhalt nicht verspielen. H.D.Brumm(KSV)

Aufstellung: Schuster – Zürn, Decker, Conermann, Helfenritter – Schreiber (51. Daubner), Wied, Arnold (84. Gelke), Hartung – Khlili Soltani (64. Gob), Schifferdecker

Schiedsrichter: Nicholas Schlindwein (Rheinzabern)

Zuschauer: 63

Tore: 1:0 Slavin (81.)