Einen fast schon traditionellen Auswärtserfolg verbuchte der Karlsruher SV beim gastgebenden FV Leopldshafen. Mit 1:4 fiel der Sieg allerdings um ein, zwei Tore zu hoch aus, waren die Gastgeber doch weitgehend ebenbürtig.

Entgegen sonstiger Gepflogenheiten waren die KSV-ler schon von Beginn an hellwach und dominierten das Geschehen der ersten Viertelstunde. Die erste Torchance bot sich so nach zehnminütiger Spielzeit, doch konnte Berthold Daubner ein Zuspiel von André Schifferdecker nicht gut genug verarbeiten. Die nächste Aktion führte dann aber zum Führungstreffer. Einen Eckball von Fabian Straub köpfte die Leopoldshafener Abwehr zwar noch aus der Gefahrenzone, Clemens Panzer gelang aus 25 Metern aber mit einer sehenswerten Direktabnahme, die neben dem Pfosten einschlug, das 0:1 (12.). Danach kamen dann auch die Gastgeber langsam in Fahrt und drängten engagiert auf den Ausgleich. Die Schüsse von Markus Ernst (16.) und Norman König (19., 20.) waren aber ebenso von überschaubarer Gefährlichkeit wie ein Freistoß von Ernst (26.). Nachdem die Waldstädter ihre zwischenzeitliche Schwächephase überwunden hatten, gelang ihnen etwas überraschend dann sogar der zweite Treffer. Daubners Pass in die Schnittstelle brachte Straub in Position. Dessen Schuss aus acht Metern parierte Daniel Greß im FVL-Tor prächtig, gegen den folgenden Kopfball-Abstauber von Panzer zum 0:2 war er aber machtlos (35.). Die Hausherren waren nur kurz etwas konsterniert und schafften bald darauf den Anschluss. Ein zunächst abgewehrter Freistoßball wurde über die nicht schnell genug umschaltende KSV-Deckung auf den agilen König gespielt, der mit einem strammen Schuss unter die Latte das 1:2 erzielte (41.). Die Gäste wollten nicht mit einem weiteren Tor in die Pause gehen und antworteten mit eigenen Offensivaktionen. Straub schoss nach Zuspiel von Daubner aber vorbei (42.) und Panzers Versuch lenkte Greß zur Ecke (42.). Beim folgenden Eckstoß sah die Leopoldshafener Abwehr dann nicht gerade souverän aus. Daniel Arnold zirkelte den Ball über die Deckung auf den zweiten Pfosten, wo der aufmerksam lauernde Schifferdecker aus einem Meter trocken zum aus Gastgebersicht ernüchternden 1:3-Halbzeitstand einnetzte (43.).

Mit viel Zug zum KSV-Tor eröffneten die von Brian Burkart betreuten Schröcker den zweiten Spielabschnitt und ließen die leicht unkonzentriert agierenden Gäste kaum über die Mittellinie kommen. Diese mussten einen Drehschuss von Ernst registrieren, den Felix Brenner abwehren konnte (49.). Hendrik Haut versuchte es dann aus 25 Metern, verfehlte aber nur knapp den Torwinkel (51.). Die beste Chance bot sich Sascha Krebs, der nur wenige Zentimeter am Kasten vorbei köpfte (58.). Als sich die Stumpf-Truppe langsam wieder etwas Luft verschaffen konnte, setzte man auch gleich den vierten Treffer. Einen diagonal getretenen Freistoß von Schifferdecker köpfte Mauricio Monteiro relativ harmlos aufs Tor. Der FVL-Goalie bekam den Ball dennoch nicht richtig zu fassen und der aufgerückte Moritz Hartung staubte mit seinem ersten Seniorentor zum 1:4 ab (60.). Das anschließende Bemühen um Resultatsverbesserung war den Jungs vom Vogelpark zweifellos nicht abzusprechen, die kollektive Gästeabwehrarbeit verhinderte aber nennenswerte Torgefahr, andererseits kam dem KSV-Spiel in dieser Phase die Ordnung und Sicherheit im Aufbauspiel abhanden. Erst in der Schlussphase erwärmten sich die Zuschauer deshalb wieder an einigen Torraumszenen. Krebs versuchte es mit einem 15-Meter-Schuss, die Brenner die Gelegenheit zu einer Flugshoweinlage gab (82.). Mit zwei Konterangriffen hätte der KSV das Ergebnis dann noch höher schrauben können. Aber sowohl Hartung (84.) als auch Gelke (87.) wurden die Unkonzentriertheiten beim Abschluss nachsichtig verziehen.

Aufstellung: Brenner – Schreiber, Decker, Monteiro, Behr (61. Kalumbai) – Panzer, Arnold, Hartung, Straub (79. Gelke) – Daubner (52. Brumm), Schifferdecker

Schiedsrichter: Ismail-Askin Yilmazer (Neustadt)

Zuschauer: 63

Tore: 0:1 Panzer (12.), 0:2 Panzer (35.), 1:2 König (41.), 1:3 Schifferdecker (43.), 1:4 Hartung (60.)