KSV meistert auch Liedolsheimer Auswärtshürde.
Für den 15. Saisonsieg mussten die Karlsruher eine Menge Aufwand betreiben, um die ehrgeizige Gastgeberelf auf Distanz zu halten. Statt spielerischer Elemente waren vermehrt Einsatzfreude und Athletik gefragt. Aber auch in diesen Disziplinen ließen die Jungs von Christian Stumpf nichts zu wünschen übrig und holten sich am Ende auch verdient weitere wichtige Punkte.
Die Einheimischen begannen recht forsch und setzten gleich eine Duftmarke. Der mutige 25-Meter-Schuss von Simeon Beiler verfehlte das Gehäuse aber nur knapp (3.). Unverdrossen pflegten sie auch in den weiteren Minuten ihren gradlinigen Offensivdrang, während sich die KSV-ler zunächst erfolgreich auf ihre Abwehrstärke verlassen mussten. Etwas überraschend gingen sie dann sogar in Führung, als Dennis Bäuerle aus dem Halbfeld eine Flanke an den zweiten Pfosten schlug. Lukas Stingl profitierte dabei von einem Missverständnis von FVL-Keeper und Abwehrspieler verlängerte den Ball per Kopf neben den Pfosten zum 0:1 (17.). Mit der Führung waren die Waldstädter besser im Spiel, leisteten sich aber im Aufbauspiel noch zu viele leichte Abspielfehler, weshalb echte Torgelegenheiten nicht zu vermerken waren. Dies änderte sich, als Hassan Hout in aussichtsreicher Position im Sechzehner unsanft gebremst wurde. Entgegen herrschender Meinung stufte der ansonsten aufmerksam leitende Marius Wild die Szene allerdings nicht als elfmeterreif ein (60.). Statt des 0:2 ergab sich kurz darauf die Gelegenheit zum Ausgleich, als ein von der Eckfahne getretener Freistoßball gefährlich durch den KSV-Strafraum flog. Alquassim Drammeh rutsche die Kugel zwei Meter vor der Torlinie knapp über den Scheitel (32.). Dann erfreute man sich an einer fairen Aktion von FVL-Coach Lukas Lampert, der eine Einwurf Entscheidung zu Gunsten der Gästemannschaft korrigierte (35.). Danach gab es bis zur Pause auf beiden Seiten noch zwei Torannäherungen. Routinier Marcel Kühn feuerte einen Freistoß vom Strafraumeck aber weit drüber (38.) und Hout`s Schuss aus zehn Metern blieb in der FVL-Abwehr hängen (41.).
Den zweiten Abschnitt begannen die KSV-ler mit deutlich verbesserter Präsenz. Der Linksschuss von Dennis Bäuerle, den Jens Graeter locker festhielt, war ein erstes Ausrufezeichen (46.) und schon zwei Minuten waren die Dettenheimer ein zweites Mal geschlagen. Hout bediente aus dem Mittelfeld heraus mit einem weiten Zuspiel Sturmkollege Stingl. Der genoss den Begleitschutz zweier Gegenspieler und überwand den FVL-Hüter per Flachschuss zum 0:2 (48.). Kurz darauf rettete Graeter zwei Mal in glänzender Manier und hielt sein Team noch im Spiel (51.). Die Lampert-Schützlinge wollten sich nicht geschlagen geben und versuchten mit weiten Bällen zum Erfolg zu kommen. In der 54. Minute brannte es dann auch im KSV-Strafraum, ein Treffer konnte mit vereinten Kräften aber noch verhindert werden. Coach Lampert versuchte während einer vorübergehende Schwächephase des KSV dann, mit einem Dreifachwechsel den Anschlusstreffer herbei zu führen (61.). Da sich die Stumpf-Jungs aber schnell wieder berappelten und zu ihrer spielerischen Linie fanden, hatten sie mit zunehmender Spielzeit das Heft fest in der Hand. So verhinderte deren aufmerksame Abwehrarbeit jegliches Auftreten von Torgefahr. Vielmehr wurden ansprechende Offensivaktionen gezeigt, deren Manko lediglich das Verwerten der Torchancen war. So nahm Graeter im letzten Augenblick Luca Tobehn den Ball vom Fuß (67.) und Moritz Hartung stand nach einer Hereingabe von Bäuerle frei vor dem Kasten, vergab aber zu ungeduldig (70.). Anschließend flog ein Schuss von Bäuerle knapp über die Latte (75.). Und in der Nachspielzeit verwehrte wiederum der Hausherren-Keeper mit glänzenden Reaktionen gegen Janis Müller und Hartung jeweils den Torerfolg (90.+2).
Die KSV-ler bleiben damit weiterhin ungeschlagen und wollen die Serie nun auch im Gipfeltreffen gegen den FV Leopoldshafen bestmöglich mindestens verteidigen. Es ist alles möglich (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Becker – Klodwig (85. Helfenritter), Zürn, Wittemann, Yasa (81. Bindereif) – Tobehn, Oliveira Schroer, Bäuerle, Walz – Hout (78. Müller), Stingl (66. Hartung)
Schiedsrichter: Marius Wild (TSV Wöschbach)
Tore: 0:1 Stingl (17.), 0:2 Stingl (48.)
Zuschauer: 68