KSV weiter im Aufwind.
Die Rintheim-Waldstädter waren auch im dritten Kräftemessen hintereinander gegen besser platzierte Teams aus der Hardt nicht zu bezwingen. Dem überraschenden Punktgewinn beim FV Leopoldshafen und dem Heimsieg gegen den FC Spöck waren sie nun auch beim FV Liedolsheim erfolgreich. Wieder überzeugten die Mannen von Christian Stumpf mit einer konzentrierten Mannschaftsleistung. Auf der Basis stabilen Abwehrverhaltens brachten die drei Tore von Mathias Eckert dann auch den verdienten zählbaren Ertrag.
Zunächst präsentierten sich die Hausherren recht überlegen und bedrängten angriffslustig das KSV-Tor. Ein Schuss aus sieben Metern von Teodor-Mihail Hundorfean war aber zu harmlos für den KSV-Keeper (3.). Weitere Einschussgelegenheiten gestatteten die Karlsruher dank konzentrierter Defensivarbeit aber nicht. Vielmehr gestalteten sie das Geschehen, das sich ohne Torszenen hauptsächlich im Mittelfeld abspielte, zunehmend ausgeglichen. Einzig erwähnenswert war ein 20-Meter-Schusss von Moritz Hartung, dem ein Liedolsheimer den Weg ins Tor verwehrte (20.). Erst eine unglückliche Aktion in der Abwehrreihe der „Lillser“ war dann Ausgangspunkt für den ersten Treffer der Partie, als kurz hinter der Mittellinie Matthias Eckert aufmerksam einen Passversuch abblockte und in Ballbesitz kam. Nach langem Spurt umkurvte er Goalie Jannik Seith und brachte die Kugel aus spitzem Winkel zum 0:1 unter (23.). Eine Viertelstunde später rettete Seith sein Team dann vor einem höheren Rückstand. Den Schuss von Hassan Hout parierte er ebenso stark wie den Nachschuss von Eckert (38.). Von den Schwarz-Weißen war erst gegen Ende des ersten Abschnitts wieder Zwingendes zu sehen. Bei einer schönen Rechtsflanke von Marius Geiß war KSV-Hüter Tim Nagel gerade noch rechtzeitig vor Adama Jammeh zur Stelle (42.). Sekunden später marschierte der wendige Angreifer trickreich durch die Gästeabwehr, welche aber die entscheidende Hereingabe auf Kosten eines Eckballs gerade noch verhindern konnte (43.). Der brachte jedoch nichts ein.
Kurz nach dem Wiederanpfiff von Rauschebart Herbert Heiler hatten die Nordsternler den zweiten Treffer auf dem Fuß. Von Hout bedient kam Eckert leicht abgedrängt zum Schuss, doch Seith vermasselte mit der Fußspitze den Gästejubel und hatte beim Nachschussversuch von Willi Oliveira-Schroer Glück, weil dieser zu überrascht war für eine bessere Beinsortierung (48.). Die Truppe von Coach Stefan Ronecker übernahm dann jedoch das Kommando und baute mächtigen Angriffsdruck auf. Klare Torchancen gestatteten die aufmerksamen und zweikampfstarken Karlsruher indes nicht. Ein Freistoß von Timo Seith blieb in der KSV-Abwehr hängen (51.) und Hundorfean beförderte den Ball nur auf den Trainingsplatz (53. und 60.). Den Freistoß aus 25 Metern von Geiß musste man dann ebenfalls als verunglückt bezeichnen (62.). Danach machten auch die Nordsternler mal wieder offensiv auf sich aufmerksam. Den Schuss von Malte Oldemeier im Anschluss an einen Freistoß konnte die Liedolsheimer Deckung noch abwehren (64.), ließ sich wenig später jedoch etwas überrumpeln. Eckert wurde von Dominik Pohl im zweiten Versuch zwar fein bedient, verlor dann aber seine gute Schussposition. Die Heimabwehr konnte die Aktion dennoch nicht final klären und der sich durchwurstelnde Angreifer bugsierte das Gerät überraschend zum 0:2 über die Linie (67.). Mit zunehmender Spielzeit schwand beim etwas konsternierten Tabellenvierten merklich die Hoffnung wenigstens auf ein Remis. Völlig dahin war diese, als den Gästen gar das 0:3 gelang. Wieder war es Eckert, der sehenswert mit einem beherzten Schuss unter die Latte dem FVL-Schlussmann aus 20 Metern keine Abwehrchance ließ (73.). Abgesehen von einer Mini-Gelegenheit des eingewechselten Martin Piechatzek, der den Ball am Pfosten des KSV-Tores vorbei zirkelte (76.), ließ der KSV gegen den zunehmend ideenloser agierenden FVL keine weiteren Möglichkeiten mehr zu. Zumindest bis zur Nachspielzeit. Der Unparteiische sprach den Gastgebern noch einen Elfmeter zu, den Vinko Pear mit sattem Schuss zum 1:3-Endstand verwandelte (90. +1). Mit dieser Ergebniskosmetik können die Waldstädter freilich gut leben. Wenngleich ihnen der erste Zu-Null-Sieg dieser Saison erneut durch die Lappen ging. Dies wird sicher auch Dominik Pohl so sehen, wenn er die Folgen der erlittenen Gehirnerschütterung überwunden haben wird. Die KSV-Familie wünscht jedenfalls gut Besserung (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Nagel – Dietrich (77. Gelke), Kubiak, Kirchner, Hartung – Hout (88. Klodwig), Pohl (79. Frankenhauser), Oliveira Schroer, Oldemeier, Bindereif – Eckert (87. Oliveira Flammer)
Schiedsrichter: Herbert Heiler (Kirrlach)
Tore: 0:1 Eckert (23.), 0:2 Eckert (67.), 0:3 Eckert (73.), 1:3 Pear (90.+1, FE)
Zuschauer: 100