Keine Chance für KSV in Liedolsheim.
Mit einer enttäuschenden Vorstellung warteten die Kicker vom Nordstern beim Tabellenletzten auf und mussten verdienter Maßen einen nie gefährdeten Sieg der Dettenheimer anerkennen. Auch mit personellen Engpässen im Kader lässt sich die mitunter desolate Vorstellung nicht rechtfertigen. In keiner Phase des Spiels konnte an die Tugenden angeknüpft werden, die den Aufsteiger in der Hinrunde noch auszeichneten und von A-Klassenniveau war man meilenweit entfernt. Die Gastgeber hingegen waren in allen Belangen klar im Vorteil und hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können. Von Beginn an waren sie sich ihrer prekären Lage bewusst und zeigten entsprechende Präsenz auf dem Platz. Deren Zweikampfhärte, Laufbereitschaft, Struktur, Dynamik, Zielstrebigkeit und Gradlinigkeit hatte der KSV nicht annähernd etwas Gleichwertiges entgegen zu setzen. Alles Bemühen um einen konstruktiven Fußball blieb Stückwerk und stellte die konzentriert und gut organisierten Hausherren vor keinerlei Probleme. Selbst Standardsituationen gerieten zu unerklärlichen Harmlosigkeiten.
Die Karlsruher hatten noch kaum Ballkontakt, da schlug es auch schon in deren Kasten ein. Nico Grimm durfte von links nach innen flanken, wo der ebenfalls unbedrängte Jascha Kuhnle aus acht Metern am chancenlosen Angelo Celona vorbei zum 1:0 einnetzte (2.). Es dauerte bis zur 17. Minute, bis auch der KSV im gegnerischen Fünfer eher zufällig vor dem FVL-Tor auftauchte, Matthias Eckert aber an Florian Simmerling scheiterte. Während sich die Gäste gerade etwas mehr am Spiel beteiligen konnten, setzte Grimm auf der anderen Seite mit einem Schuss an den Innenpfosten ein weiteres Ausrufezeichen (19.). Dann leitete ein KSV-Ballverlust in der Vorwärtsbewegung den zweiten FVL-Treffer ein. Grimm spielte passgenau in die Mitte, wo Timo Crocoll zum 2:0 (20.) traf. Die Truppe von Coauch Christian Hyll blieb weiter am Drücker und wieder war es der umtriebige Grimm, dem nur der glänzend reagierende Celona den Torerfolg vermasselte (37.). Auch nach der anschließenden Ecke parierte der KSV-Hüter prächtig (38.). Erst kurz vor der Halbzeit gelang den Rintheim-Waldstädtern ein seltener Vorstoß in den Strafraum. Florian Engelhorns Hackentrickversuch aus zwei Metern blieb aber erfolglos (41.).
Nach dem Wechsel behielten die Gastgeber ihre Dominanz bei und gestatteten es dem KSV nie, etwas an der Einseitigkeit der Partie zu ändern. Schon nach fünf Minuten zog Crocoll am zweiten Pfosten knapp vorbei (50.). Einen Freistoß des Routiniers lenkte wenig später Celona über den Querbalken (52.). Danach beschränkten sich die Teams hauptsächlich auf Mittelfeldgeplänkel. Ein ausnahmsweise sehenswerter Freistoß brachte nach 70 Minuten die einzige Torchance des Tabellensiebten. Simmerling lenkte den Ball von Sven Gelke jedoch um den Pfosten. In der Schlussphase ging es dann noch mal Schlag auf Schlag. Zunächst klatschte ein Freistoß von Marcel Ratzel von der Querlatte des KSV-Gehäuses zurück, den Nachschuss setzte Kuhnle drüber (80.). Zwei Minuten später erlaubten sich die Waldstädter einen weiteren Abspielfehler im Mittelfeld. Den nutzte Kuhnle zu einem ungestörten Soloauftritt bis in den Strafraum, wo er noch den Goalie aussteigen ließ und routiniert zum 3:0 einschob (82.). Kurz darauf schoss er knapp am Pfosten vorbei (84.). Mehr Nennenswertes passierte nicht und am Ende fuhr der FVL einen in dieser Deutlichkeit sicher nicht erwarteten Dreier gegen die Abstiegsangst ein. Damit diese den KSV nicht ebenfalls noch einholt, bedarf es zweifellos mehr als das in Liedolsheim Gezeigte (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Celona – Zürn, Kubiak, Kirchner, Härter – Klodwig, Wied, Hartung, Bindereif – Engelhorn F., Eckert
Schiedsrichter: Bernd Ottmann (Speyer)
Tore: 1:0 Kuhnle (2.), 2:0 Crocoll (20.), 3:0 Kuhnle (82.)
Zuschauer: 75