Verdienter KSV-Sieg zum Saisonausklang.

Nach schon länger gesichertem Klassenerhalt konnte sich die Equipe des Karlsruher SV entspannt zum Gastspiel nach Linkenheim begeben. Die Einheimischen hingegen standen mit dem Rücken zur Wand und benötigten auf jeden Fall einen Sieg, um sich final noch auf den sicheren drittletzten Tabellenplatz zu hieven. Neben dem eigenen Dreier waren sie zudem von den Ergebnissen der davor platzierten anderen Gefährdeten abhängig. Eine in jeder Beziehung nicht einfache Aufgabe, der sie sich dann auch mehr schlecht als recht entledigten. Es war der Layher/Badhofer-Truppe anzumerken, dass sie im Verlauf der Rückrunde nur wenige Erfolgserlebnisse hatte und viel zu selten mit dem nötigen Selbstvertrauen agierte. Letzteres hatten hingegen die Karlsruher wiedergewonnen und konnten so im Abschiedsspiel für Berthold Daubner eine überzeugende Darbietung abliefern. Da sich die Linkenheimer Abwehr nicht immer als sattelfest erwies, nutzte der KSV bis zwanzig Minuten vor dem Ende sein Chancenplus für einen deutlichen Vier-Tore-Vorsprung. Danach überließ man den Gastgebern zwar weitgehend das Geschehen, der Sieg war aber dennoch nie gefährdet.

Im ersten Abschnitt bestimmten vornehmlich die Mannen von Christian Stumpf das Spiel und erarbeiteten sich auch zu zahlreiche Torgelegenheiten. So köpfte Marco Wied, nachdem er seinen Kreislauf in Ordnung gebracht hatte, einen Eckball von Timo Gob aus drei Metern nur knapp am Pfosten vorbei (10.). Dann zog der quirlige Daniel Walz ab, sein Erfolg versprechender Schuss wurde aber abgewehrt (15.). Ein Versuch von Benny Bindereif aus zwanzig Metern war dagegen kein Problem für Sascha Lohner (26.). Vier Minuten später brachte Jonas Kubiak einen Freistoß scharf in den Strafraum, wo Kopfballspezialist Christopher Haupt zum 0:1 einnickte (30.). Wenig später schlug Dominik Kirchner einen traumhaften Diagonalpass auf Ehrenkapitän Daubner, der die Kugel per Kopf leicht übers Tor setzte (34). Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnten die Hardtler im eigenen Strafraum einen KSV-Angriff noch abwehren (45.), mussten in der Nachspielzeit dann aber doch noch den zweiten Treffer hinnehmen. Eine gefühlvolle Hereingabe von Walz verwandelte Haupt nach schulmäßig anmutender Ballannahme mit einem Flachschuss neben den zweiten Pfosten zum 0:2-Pausenstand (45.+1). Auf Gastgeberseite waren bis dahin lediglich ein harmloser Schuss von Oldie Michael Hammermeister (19.) und ein weit über den Kasten gezirkelter Versuch von Hubert Badhofer (22.) erwähnenswert.

Den zweiten Abschnitt gingen die Hausherren dann druckvoll an und mit Kai Seßlers Abschluss aus zehn Metern, den die KSV-er blockierten, auch gleich zu einer Gelegenheit (47.). Die weiteren Offensivaktionen waren dann aber zu durchsichtig angelegt. Stattdessen konnte auf der anderen Seite ein Soloauftritt von Walz nur auf Kosten eines Eckstoßes gestoppt werden. Den brachte Gob im zweiten Anlauf in den Strafraum, wo einem FVL-Akteur ein unglückliches Handspiel unterlief. Daubner zeigte sich vom ominösen Punkt nervenstark und ließ Keeper Lohner mit seinem Abschiedstor zum 0:3 keine Abwehrmöglichkeit (58.). Nachdem Seßler mit einem Kopfball das KSV-Tor knapp verfehlte (61.), ereilte die Gastgeber ein weiterer Nackenschlag. Walz überlief nach einem langen Kirchner-Pass aus der eigenen Hälfte die Abwehr und legte nach innen, wo der beim Abwehrversuch vom mitgelaufenen (!) Timo Gob unter Druck gesetzte Tobias Gorenflo die Kugel unglücklich ins eigene Tor bugsierte (63.). Nach diesem 0:4 setzte kaum jemand mehr auf eine Aufholjagd. Vielmehr hatte Daubner einen weiteren Treffer auf dem Fuß, schickte das Spielgerät aus der Drehung aber weit in den Wald (66). Während anschließend die Nordsterne zunehmend ihre Aufmerksamkeitsspanne reduzierten und die bald mit Dreierkette operierenden Linkenheimer zu zahlreichen Offensivaktionen kamen, blieb das Spiel auch mit Unterstützung des Unparteiischen bis zum Schluss unterhaltsam. Der auffälligste FV-Akteur Karim Farag schoss aussichtsreich jeweils nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (70., 84.). Kurz darauf praktizierten die Gastgeber einen schönen Angriff über den rechten Flügel, wo der junge Niklas Ritz von der Torauslinie flach in den Fünfer flankte, wo Farag zum 1:4 unbedrängt und deshalb erfolgreich abdrückte (85.). Mit einer einfachen Aktion kam der KSV trotz seiner auffälligen Sorglosigkeit wenig später noch zum 1:5. Jonas Klodwig bediente aus der eigenen Hälfte den nur unzureichend begleiteten Gob, der mit einem überlegten Flachschuss einnetzte (87.). Zwei Minuten betrieb gelang nochmals Farag bei einer identischen Situation (diesmal flankte der unermüdliche Hammermeister) Ergebniskosmetik zum 2:5 (90.). Als Coach Stumpf in der Schlussminute unter viel Beifall Bertie Daubner vom Platz holte und sich selbst einwechselte, war dem Aufsteiger kurz darauf ein gelungener Abschluss einer abwechslungsreichen und erfolgreichen Saison gelungen. Chapeau.

Den Hausherren hätte angesichts der Ergebnisse auf den anderen Plätzen indessen auch ein Sieg nichts genützt. Sie dürfen aber immerhin versuchen, in der Relegation mit dem Vorletzten der A2 den Abstieg noch zu verhindern (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Gelke, Kubiak, Kirchner, Daubner, Bindereif, Wied, Oldemeier, Walz, Haupt, Gob

Schiedsrichter: Semih Kalay (SC Baden-Baden)

Tore: 0:1 Haupt (30.), 0:2 Haupt (45.+1), 0:3 Daubner 58., FE), 0:4 Gorenflo (63. ET), 1;4 Farag (85.), 1:5 Gob (88.), 2:5 Farag (90.)

Zuschauer: 130