Vermeidbare Niederlage auf Kunstrasen

Die Begegnung zwischen dem letztjährigen A-Klassen-Absteiger aus Wössingen und dem Aufsteigerteam vom Karlsruher SV fand wegen der schlechten Platzverhältnisse in Walzbachtal beim VfB Grötzingen auf dem neuen Kunstrasenplatz statt. Die Nähe zum Heimstandort brachte den Karlsruhern allerdings keine Vorteile. Ebenso wenig wirkte sich für beide Mannschaften das zwar ungewohnte, aber bestens bespielbare Geläuf auf die Spielqualität aus. In vielen Szenen war den Akteuren der noch fehlende Spielrhythmus anzumerken. Die Wössinger hatten im ersten Abschnitt ein Chancenplus zu verzeichnen und gingen so auch mit einer knappen Führung verdient in die Pause. Danach lagen die Feldvorteile dann auf Seiten der Jungs vom Sportpark Nordost, die nahe dran am Ausgleich waren, stattdessen aber mit einem Sonntagsschuss noch höher in Rückstand gerieten. Am Ende stand eine unnötige Niederlage der KSV-er, die sich weiter in einer bedrohten Tabellensituation befinden. Und im kommenden Heimspiel gegen die Verbandsligareserve vom FC Neureut, die noch im Aufstiegsrennen mitmischen will, hängen die Trauben ziemlich hoch. Der FV Wössingen verbesserte sich um zwei Positionen auf Platz 7.

Die „Gastgeber“ waren schnell im Spiel und zwangen die Waldstädter zu vermehrter Abwehrarbeit. In der 14. Minute schlenzte Tim Reichenbacher die Kugel mit einem angedeuteten Fallrückzieher über den Kasten (14.). Kurz darauf konnte die KSV-Abwehr nach einem Eckball zwei Versuche jeweils noch abblocken (15.). Ein Freistoß von Jonas Kubiak erbrachte dann erstmals auch Gefahr vor dem FVW-Tor, die reflexartige Abnahme von Hassan Hout strich aber knapp am rechten Pfosten vorbei (17.). Wenig später flog eine flache Hereingabe von Sandro Widuckel unbehelligt durch den KSV-Strafraum (22.). Kurz nachdem Manuel Becker nach einem Bandencheck ausscheiden musste, fand sich Fabrice Walz allein vor dem KSV-Keeper, schoss aber unkonzentriert vorbei (28.). Bei der darauf folgenden Angriffsaktion rehabilitierte er sich jedoch. Zunächst parierte Angelo Celona noch einen prächtigen Schuss von Ferdi Sanliünal bravourös, doch diesmal drückte Walz völlig unbedrängt den Abpraller überlegt zum 1:0 über die Linie (30.). Bis zum Pausenpfiff des souveränen Oliver Österle (Öschelbronn) gab es beidseits wenig Offensivmomente. Beim KSV schoss Christopher Haupt aus 25 Metern klar über den Kasten (42.) und auf der anderen Seite zielte Tim Reichenbacher bei einem Flachschuss knapp am rechten Pfosten vorbei (43.).

Nach Wiederbeginn waren die Rollen anders verteilt. Die Gäste erarbeiteten sich Feldvorteile und nun auch gleich gute Torchancen, die sie aber nicht nutzten. So scheiterte nach einem Eckstoß Hout auf der Torlinie am gerade noch rettenden Keeper Roman Müller (47.). Der Schuss von Haupt stellte ihn kurz darauf vor weniger Probleme (51.). Ohne Chance wäre er allerdings gewesen, hätte Mattis Knudsen zwei Meter vor dem leeren Kasten eine schöne Rechtsflanke von Sebastian Reimold besser verarbeiten können (56.). Für die erste Wössinger Entlastung seit Wiederanpfiff sorgte bei einem Konter erneut Reichenbacher, der diesmal an der linken Stange vorbei schoss (60.). Völlig überraschend legte die Wunderlich-Truppe dann den zweiten Treffer nach, als die KSV-er einen Eckball zunächst noch erfolgreich bis fast an die Mittellinie klärten. Dort schlug der gerade erst eingewechselte Pascal Bäthke das abgewehrte Spielgerät direkt wieder zurück in Richtung gegnerisches Tor, wo es sich unerreichbar für Celona unter der Latte zum 2:0 ins Netz senkte (69.). Nach diesem unglücklichen Nackenschlag gelang es der KSV-Zweiten nicht mehr, sich Erfolg versprechende Abschlussgelegenheiten zu erarbeiten. Dazu waren zwar auch die Gastgeber nicht imstande, sie konnten sich aber auch auf das Verteidigen des Vorsprungs beschränken. Nachdem Wössingens aufmerksamer Schlussmann kurz vor Schluss einen eher harmlosen Flachschuss aufgenommen hatte (87.), war die häufig arg zerfahrene Angelegenheit wenig später zu Gunsten der Gastgeber durch (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Celona – Becker (26. Reimold), Kubiak, Kirchner, Härter – Haupt, Gelke, Knudsen, Gob (67. Eckert) – Hout, Wischnewski (46. Bindereif)

Schiedsrichter: Oliver Österle (Niefern-Öschelbronn)

Tore: 1:0 Walz (30.), 2:0 Bäthke (69.)

Zuschauer: 27