Serie hält auch gegen GSK.

In letzter Sekunde kam der Karlsruher SV durch einen von Mauricio Monteiro verwandelten Handelfmeter noch zum Ausgleich und behauptete seine Serie von nunmehr sechs Spielen ohne Niederlage. Der GSK war zuvor durch den eingewechselten Oktay Genc in der 73. Minute in Führung gegangen. Verständlich, dass sich bei den Gastgebern wegen der zum Greifen nahen Gelegenheit, nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Dreier einzufahren, nach dem berechtigt späten Schlusspfiff Frust breit machte. Es wäre indessen angebracht gewesen, die Enttäuschung darüber besser intern im eigenen Umfeld zu bewältigen.

Von Beginn an nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und deuteten ihre technischen Fertigkeiten an. Die Dominanz im Mittelfeld führte aber nur selten zu Torgefahr. So war ein Freistoß aus 18 Metern von Hakan Genc, der Tim Nagel nicht überraschen konnte, nicht mehr als eine Randnotiz (17.). Gefährlicher war vorher auf der Gegenseite da schon ein Versuch von Hassan Hout, der auf Zuspiel von Philipp Werner aus fünf Metern am gut reagierenden Timur Kara scheiterte (13). Mittlerweile hatten sich die Waldstädter besser in die Partie gearbeitet, waren nach einem GSK-Eckstoß nach knapp einer halben Stunde aber kurzfristig dennoch nicht im Bilde. Die Querlatte verhinderte zum Glück einen Rückstand (28.). Dann inszenierten sie selbst einmal einen Erfolg versprechenden Angriff. Matthias Eckert verwertete das Zuspiel von Christopher Haupt aber nur suboptimal (34.). Gleiches gilt auch auf der anderen Seite bei einem optimistischen 30-Meter-Schuss von Fariss Ebolheb (38.). Mit einem unglücklichen Zusammenprall, in dessen Folge Nils Härter mit einer Kopfverletzung ausschied, endete der körperbetont geführte erste Abschnitt.

Nach Wiederanpfiff von Schiri Schimpf (Lingenfeld), der sich bei gefühlt hundert Regelwidrigkeiten nicht über Arbeit beklagen konnte, setzte zunächst die KSV-Truppe den ersten Akzent. Bei einem Konter wurde Hout von Malte Oldemeier geschickt eingesetzt, sein Schuss wurde aber noch abgeblockt. Den anschließenden Eckball drosch Felix Decker am zweiten Pfosten aus zwei Metern über den Kasten (47.). Zunehmend übernahmen die Blau-Weißen dann das Kommando und beherrschten das Mittelfeld, wo sie auch im Zweikampfverhalten Vorteile hatten. Allerdings führte zunächst nur eine feine Einzelleistung von Recep Güler für Gefahr, als er am linken Pfosten knapp vorbei zielte (58.). Wenig später war KSV-Keeper Nagel zudem im Glück, dass er Selcuk Kilic den Ball noch vom Fuß fischen konnte (60.) und Orhan Durmaz einen Kopfball aufs Tornetz bugsierte (69.). Zuvor musste sich auf der Gegenseite Torwart-Routinier Kara ebenfalls auszeichnen, als er einen tollen Schuss von Dominik Pohl parierte (67.). Ansonsten stellten die KSV-Akteure die Räume gut zu und gestatteten den GSK-Offensivkräften kaum Gelegenheit zur Entfaltung, zumal sie auch bei weiten Bällen die Lufthoheit im Strafraum hatten. In der umkämpften Schlussphase ließ man dann auf KSV-Seite etwas unbeholfen GSK-Couch Murat Genc von der Grundlinie nach innen flanken, wo am ersten Pfosten der ebenfalls eingewechselte Oktay Genc lauerte und die Kugel zum bejubelten 1:0 einnetzte (73.). Die Stumpf-Truppe gab sich aber nicht geschlagen und warf nun alles nach vorne, fand dabei aber nicht immer die ideale Lösung. Zudem wurde der Spielfluss immer wieder von durchsichtigen gegnerischen Spielverzögerungen unterbrochen. Das Zeitspiel sollte den Hausherren aber zum Verhängnis werden. Der von Monteiro in den Schlusssekunden aus acht Metern Richtung Tor geköpfte Ball wurde von Kilic per Hand am Überschreiten der Linie gehindert (94.). Die regelgerechte Rote Karte und der unvermeidliche Strafstoß war die logische Folge Trotz einiger Störversuche blieb Monteiro nervenstark und markierte souverän den nicht mehr erwarteten späten 1:1-Ausgleich (90.+6.). Noch mal gut gegangen. Respekt dem Team vor dem Durchhaltewillen in diesem schwierigen Spiel. Eine Leistungssteigerung dürfte in den nächsten Partien dennoch nötig sein, soll die tolle Serie weiter Bestand haben (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Härter (46. Daubner), Kirchner, Decker, Werner – Haupt, Pohl, Monteiro, Oldemeier – Eckert (84. Wied), Hout (63. Gob)

Schiedsrichter: Philipp Schimpf (TSV Lingenfeld)

Zuschauer: 39

Tore:1:0 Genc Oktay (73.), 1:1 Monteiro (90.+6)

Rote Karte: Kilic (90. +5 GSK)