Spitzenreiter GSK revanchierte sich für die in der Hinrunde gegen den Karlsruher SV erlittene 1:3-Niederlage mit dem selben Ergebnis und festigte damit seine Tabellenführung. Gleichzeitig war es der erste Sieg gegen den KSV überhaupt. Lange Zeit sah es danach allerdings nicht unbedingt aus. Die Gäste gingen in der fünften Minute schon früh in Führung. Nach einer Balleroberung von Marco Wied tankte sich dieser durchs Mittelfeld und bediente André Schifferdecker, der aus spitzem Winkel mit einem strammen Schuss Torsteher Taskiran zum 0:1 überwand. In der Folge bot der personell arg dezimierte KSV-Kader eine unerwartet starke Leistung und ließ gegen die technisch versierte Truppe von der Hermann-Schneider-Allee keinerlei Torgelegenheit zu. Es dauerte bis zur 40. Minute, ehe Oktay Genc mit einem Kopfball das gegnerische Tor annähernd bedrohte. Sekunden später profitierte er dann aber von einem Zuspiel von der Grundlinie und spitzelte den Ball aus kurzer Distanz gedankenschnell zum 1:1-Ausgleich ins KSV-Tor (42.). Für die damit erst einmal erleichterten Gastgeber zielte Murat Genc kurz darauf am linken Pfosten vorbei (42.). In der nächsten Spielszene hatte Philipp Tunggul bereits den GSK-Keeper ausgespielt, die nachgeeilten Abwehrleute verhinderten aber gerade noch ein Erfolg versprechendes Zuspiel auf den frei stehenden Schifferdecker (42.). Mit einem durchaus leistungsgerechten Remis ging es dann in die Pause.

Nach Wiederbeginn bot sich den Zuschauern zunächst das gleiche Bild. Die tonangebenden Hausherren blieben feldüberlegen, aber wenig torgefährlich. So war es keine Überraschung, dass ein Freistoß die GSK-Führung einleitete und Nihat Kaya mit einem Kopfball in den Torwinkel das viel umjubelte 2:1 erzielen konnte (56.). Mit dem Vorsprung im Rücken spielte der Meisterschaftsanwärter nun seine spielerischen Fähigkeiten aus und dominierte relativ ungefährdet das Mittelfeld, während die Waldstädter im Aufbauspiel zunehmend Schwächen zeigten. Dennoch musste der Heimkeeper gegen einen 20-Meter-Schuss von Seddik Kalumbai alles aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern (68.). Statt dessen fiel wenig später die Vorentscheidung. Ein präzises Zuspiel in die Tiefe nutzte Hakan Genc, um fast von der Grundlinie mit einem Flachschuss, der im langen Eck einschlug, zum 3:1 abzuschließen (71.). Damit war die Luft raus aus der fairen Begegnung, auch weil die Skurjatin-Jungs nur noch wenig Konstruktives zu bieten hatten und ihre Bemühungen trotz erkennbaren Eifers meist im Ansatz stecken blieben. Wenigstens gestattete man der Genc-Truppe keine echten Torchancen mehr. Sehenswert waren allein noch ein Alleingang von Harun Kalkat, der abschließend aus 18 Metern nur die Latte traf (75.) und auf der anderen Seite ein Solo von Kalumbai, dem im Abschluss dann aber die Zielgenauigkeit für den Anschlusstreffer fehlte (80.).

Nach ansonsten ereignisloser Restspielzeit beendete der souverän leitende und gewohnt kommunikationsfreudige Erich Schneider die Partie und hinterließ glückliche GSK-ler, die weiter auf Aufstiegskurs bleiben. Dem KSV hingegen bleibt die Erkenntnis, zumindest eine Halbzeit lang dem Favoriten Paroli geboten zu haben und sich durch vermeidbare Tore selbst um ein besseres Abschneiden gebracht zu haben. Den verdienten Sieg des besseren GSK schmälert dies indessen nicht.

Aufstellung: Welz – Pfeffinger, Böttner, Monteiro, Helfenritter – Gob (60. Bantle), Wied, Schreiber (65. Tesfamariam), Tunggul – Schifferdecker (83. Wolf), Kalumbai

Schiedsrichter: Erich Schneider (Karlsruher SC)

Zuschauer: 60

Tore: 0:1 Schifferdecker (5.), 1:1 Genc O. (42.), 2:1 Kaya (56.), 3:1 Genc H.(71.)