Wie fast immer zu Beginn einer Halbserie kam der Karlsruher SV wieder mal nur schwer aus den Startlöchern und vergeigte das Derby gegen den Nachbarn ASV Hagsfeld recht gründlich. Die Gäste waren insbesondere während der ersten Halbzeit das bessere, lauffreudigere und einsatzfreudigere Team und legten da schon den Grundstein zum deutlichen Sieg über den Tabellendritten. Allerdings hatte zunächst Timo Gob die KSV-Führung auf dem Fuß, schoss aber nur Keeper Thomas Wagner an (10.). Im Anschluss dominierten dann die Scherer-Jungs, wenngleich aus dem Spiel heraus nur wenige nennenswerte Torgelegenheiten entsprangen. Vier der fünf Treffer fielen denn auch nach Standardsituationen. So gelang Christian Zehnle im Anschluss an einen abgewehrten Freistoß mit einer sehenswerten Direktabnahme in den Torwinkel die frühe 0:1-Führung (13.). Dem 0:2 ging hingegen ein schöner Spielzug voraus. Simon Sajosch bediente mit einem Pass in die Tiefe den wendigen Torsten Menth, der mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel erfolgreich war (32.). Als nur kurz nach dem Anspiel André Schifferdecker mit einem strammen Schuss der 1:2-Anschlusstreffer gelang (34.), keimte wieder Hoffnung beim KSV-Anhang auf. Hagsfeld ließ aber nicht locker. Jakob Ender fand zunächst jedoch in Schlussmann Jonas Welz, der dessen 18m-Schuss noch aus dem Lattenkreuz fischte, seinen Meister (39.). Kurz darauf schlich sich Martin Denker bei einer Ecke in den Fünfmeterraum, wo ihn die Gastgeber-Defensive unbedrängt zum 1:3 einköpfen ließ (41.). Sekunden vor dem Pausenpfiff lag der erneute Anschlusstreffer in der Luft. Felix Decker köpfte jedoch ebenso unbedrängt eine schöne Flanke von Philipp Tunggul zwei Meter vor dem Kasten noch über den Querbalken (45.). Damit blieb es beim Zwei-Tore-Vorsprung, den der ASV verdient mit in die Pause nahm.

Merklich engagierter gingen die Hausherren die zweite Spielhälfte an und sorgten auch gleich für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Goalie Wagner verhinderte mit den Fingerspitzen aber gerade noch den fast sicheren Einschuss von Christoph Helfenritter (49.). Gerade als sich die Waldstädter endlich ein ausgeglichenes Spielgeschehen erarbeitet hatten, schlug der ASV erneut zu und wiederum resultierte der Treffer aus fehlerbehaftetem Abwehrverhalten. Daniel Falk, spätestens seiner zwei Treffer im Vorspiel wegen durchaus als kopfballstark bekannt, ließ man bei einem Eckball sträflich ungedeckt zum 1:4 einnicken (57.). Sekunden später stand Menth alleine vor dem KSV-Hüter, versemmelte aber die Riesenchance, endgültig davon zu ziehen (60.). Die Skurjatin-Jungs erholten sich dann schnell von dem Schock und waren emsig um eine Resultatsverbesserung bemüht. Innerhalb von vier Minuten ergaben sich dann auch drei ausgezeichnete Torgelegenheiten. Helfenritter köpfte jedoch am Torwinkel vorbei (66.) und Simon Schreiber verfehlte entweder das Gehäuse nur knapp (67.) oder Wagner stand einem Erfolg im Weg (69.). Die Gäste hingegen hatten sich bis in die Schlussphase hinein keine Torchance mehr erspielen können, kamen aber dennoch bei einem weiteren Standard zum überraschenden 1:5. Einen zu kurz abgewehrten Eckball hämmerte Moritz Grether aus fünf Metern vehement und unhaltbar ins Netz (80.). Das konsternierte Heimteam war aber weiterhin um Korrektur des Ergebnisses bemüht, doch war der Kopfball von Gob für Wagner kein Problem (83.). Schifferdecker war es dann vorbehalten, die Schlusspunkte im Derby zu setzen. Nach einem schnellen Zuspiel überlistete er den zu früh heraus geeilten ASV-Keeper mit einem gefühlvollen Heber zum 2:5 (84.). Und kurz darauf setzte er eine Freistoßvorlage von Tunggul an den Außenpfosten (88.).

Am Ende durften die Jungs von der Tagweide verdienter Maßen und lautstark ihre gelungene Revanche für die Vorjahrespleite feiern. Die Truppe vom Nordstern hingegen sollte sich nicht länger vom guten Tabellenplatz blenden lassen und möglichst bald wieder mehr Konzentration und bisher bewährte Tugenden einbringen. Solches wird zweifellos schon bei der anstehenden Aufgabe beim FV Liedolsheim gefragt sein.

Aufstellung: Welz – Böttner, Decker, Monteiro, Stark (58. Daubner) – Helfenritter, Wied, Schreiber, Tunggul – Schifferdecker, Gob

Schiedsrichter: Bernd Forstner (Steinweiler)

Zuschauer: 86

Tore: 0:1 Zehnle (13.), 0:2 Menth (32.), 1:2 Schifferdecker (34.), 1:3 Denker (41.), 1:4 Falk (57.), 1:5 Grether (80.), 2:5 Schifferdecker (84.)