Erfolgreich gestaltetes Hardtwaldtreffen zum Rundenbeginn.

Der Karlsruher SV ist mit einem im Ergebnis allerdings zu hoch ausgefallenen Sieg gegen die Lila-Weißen aus der Nachbarschaft in die Saison gestartet. Dabei überraschte die Truppe zunächst mit einem bärenstarken Auftritt und der verdienten 4:0-Pausenführung. In der zweiten Hälfte ließen die Waldstädter dann aber auffällig nach und angesichts häufiger Schwächephasen die 21-er besser ins Spiel kommen. Diese erspielten sich sogleich ein Chancenplus und spätestens nach dem Anschlusstreffer nach einer Stunde war wieder Spannung im Spiel. Echte Gefahrensituationen konnten die Gastgeber trotz der zunehmenden gegnerischen Spielkontrolle zunächst aber noch verhindern, während eigene Entlastungsangriffe keinen Erfolg brachten. In den letzten zehn Minuten hätte es dann aber nochmal eng werden können. Der KSV-Keeper hatte jedoch einen seiner Sahnetage und avancierte mit exzellenten Paraden am Ende zum Garant des KSV-Sieges.

Den ersten Akzent des Spiels setzten die Gäste bereits nach vier Minuten, als FC 21-Angreifer Meikel Brian Reif der KSV-Abwehr entwischte. Sein Flachschuss zischte aber knapp am Pfosten vorbei (4.). Kurz darauf schöpften die Hausherren aus einem Eckstoß zählbaren Ertrag. Wilhem Oliveira Schroer köpfte quer in den Fünfer zurück, wo Lukas Eckert gedankenschnell reagierte und den Ball aus wenigen Metern zum 1:0 über die Linie drückte (6.). Während der folgenden zwanzig Minuten passierte auf beiden Seiten dann nichts Aufregendes, wenngleich sich die Platzherren leichte Vorteile erarbeiteten und mehr Spielanteile hatten. Bjarne Waßmuth belohnte die KSV-ler dann mit dem 2:0. Nach klugem Zuspiel von Dennis Bäuerle platzierte er das Kunstleder aus 18 Metern überlegt ins gegnerische Tor (25.). Nur fünf Minuten später sorgte Hassan Hout für erneuten Torjubel. Einer vom Gegner unbehelligten Kombination aus der eigenen Hälfte heraus ließ er ein feines Dribbling in den Strafraum mit einem gezielten Abschluss zum 3:0 folgen (30.). Die Jungs vom Nordstern präsentierten sich nun wie aus einem Guss. Moritz Hartungs Schuss wurde nur vom Pfosten gebremst (32.). Dass kurz darauf S. Pour Firouzeh freistehend über den Kasten des KSV ballerte, war eine Randnotiz (36.). Die Waldstädter blieben weiterhin tonangebend und erspielten sich weitere Torgelegenheiten. Bei Eckerts Abschluss zeigte sich Goalie Mario Sema aber reaktionsschnell auf dem Posten (41.). Drei Minuten später hatte er dann mehr Erfolg. Waßmuth wurde aus dem Mittelfeld geschickt in Szene gesetzt, ließ die Gegenspieler stehen und legte uneigennützig quer auf Eckert, der dann für das Einlochen der Kugel zum 4:0 keine hohe Fußballkunst mehr aufbringen musste (44.). Dann war es wieder Sema, der den Schuss von Luca Tobehn prächtig parierte (45.+1) und einen höheren Pausenstand verhinderte.

Dass die mit sich wenig zufriedenen Gäste in den zweiten 45 Minuten sich deutlich besser zu präsentieren gedachten war keine Überraschung. Gleich nach dem Wiederanpfiff des sehr gut leitenden Steffen Eberle (FC Jöhlingen) war dies bereits erkennbar. Immer noch unklar sind hingegen die Gründe für das stetige Nachlassen der KSV-ler in puncto Ordnung und Spielkultur. Zunächst mussten die Jungs vom Kanalweg allerdings mit dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Routinier Kay Haag fertig werden (48.). Gute Besserung an dieser Stelle. Mit ersten Torchancen ließen sie dennoch nicht lange auf sich warten. Der Kopfball von Daniel Renner war jedoch noch nicht gut genug (51.). Kurz darauf brannte es allerdings lichterloh im KSV-Strafraum, als mehrere Versuche nicht den Weg ins Tor fanden (56.). Zur vermeintlich sicheren Beruhigung des KSV-Spiels hätte es freilich beigetragen, wenn dem sehenswerten Seitfallzieher von Waßmuth zum 5:0 die Anerkennung nicht verweigert worden wäre (57.). Stattdessen verlangte der weitere Verlauf den Gastgebern eine Menge Arbeit ab. Als bei einem schnellen FC-Angriff die KSV-Akteure kaum eingriffswillig eine Linksflanke zuließen und sich beim Kopfball des völlig unbehelligten Meikel Reif eher im interessierten Beobachten übten, war es dann passiert. Auch Becker konnte den 1:4-Anschlusstreffer nicht verhindern (59.). Die Benz/Maier-Truppe witterte Morgenluft und zelebrierte phasenweise nun auch ihr spielerisches Potenzial. Trotz größerer Spielanteile verhinderten die kämpferisch dagegen haltenden Sportpark-Jungs zunächst aber nennenswerte Torchancen. Die Abschlüsse von Dome Martjan (74.) und Yasan Abs (77.) stellten Becker  vor keine Probleme. Eher Erfolg versprechend waren auf der Gegenseite da ein Kopfball von Oliveira-Schroer, der aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei flog (79.) und ein Freistoß von Daniel Walz, den der FC-Keeper über den Balken lenkte (83.). Eine Minute später wäre Marco Maier, der sich kurz zuvor selbst eingewechselt hatte, ein eigentlich sicherer Einschuss gelungen. Der KSV-Keeper machte ihm mit einer bravourösen Aktion jedoch einen Strich durch die Rechnung (84.). Auf der anderen Seite machte es ihm sein Gegenpart nach. Bäuerle nutzte ein Zuspiel von Pavel Bagrets für einen aussichtsreichen Abschluss, den Sema aber glänzend entschärfte (85.). In den Schlussminuten konnte Maier die ihm gewährten Freiheiten dann doch noch clever ausnutzen. Zuerst traf er nur den Pfosten, wurde aber auch danach nicht entscheidend gestört und so brachte er den Ball im zweiten Anlauf zum 2:4 im Kasten unter (88.). Mit der fünfminütigen Nachspielzeit war so wieder Spannung angesagt und die Waldstädter waren noch einmal stark defensiv gefordert. In der vorletzten Minute konnten sie sich dann auf ihren prächtig reagierenden Schlussmann verlassen, der erneut einen eigentlich sicheren Treffer verhinderte (90.+4). Stattdessen erhöhten die von Aushilfscoach Mauricio Monteiro betreuten KSV-Jungs die Verzweiflung beim FC 1921. Einen schnellen Konter über die rechte Außenbahn schloss Tim Hamm mit einem feinsinnigen Flankenball an den zweiten Pfosten ab. Dort sorgte Pavel Bagrets per Kopfball mit dem 5:2 für den Schlusspunkt dieses Auftaktspiels (90+5). Bei diesem waren weder die Gastgeber so überragend noch der Vorjahresfünfte so schwach wie es das Endergebnis vermuten lassen könnte.

Der weitere Saisonverlauf wird zeigen, wo die Teams stehen. Schon am kommenden Sonntag kann der Lokalrivale im Heimspiel gegen VfB Grötzingen Boden gut machen. Der KSV wird beim erklärten Aufstiegsfavoriten FC Spöck dagegen deutlich mehr Mühe haben, darf sich aber in der Außenseiterrolle sicher wohl fühlen. Nur eine gute Halbzeit wird indessen für Zählbares dann wohl nicht reichen (Hans Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jonas Klodwig, Christoph Helfenritter (69. Philipp Werner), Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz, Luca Tobehn, Dennis Bäuerle, Hassan Hout (79. Pavel Bagrets), Lukas Eckert (83. Michel Deuß), Bjarne Waßmuth (66. Tim Hamm) – Trainer: Maurico Monteiro

FC 21 Karlsruhe: Mario Sema, Daniel Mattern, Shahin Pour Norouz Firouzeh, Kay Haag (48. Elias Melchior), Alexander Keier, Dome Martjan, Mert Tunc, Tristan Tobias Finkbohner (73. Yazan Abs), Meikel Brian Reif, Javad Khaki, Daniel Renner (77. Marco Maier) – Trainer: Marcel Benz – Trainer: Marco Maier

Schiedsrichter: Steffen Eberle (FC Viktoria Jöhlingen)

Zuschauer: 77

Tore: 1:0 Lukas Eckert (6.) 2:0 Bjarne Waßmuth (25.) 3:0 Hassan Hout (30.) 4:0 Lukas Eckert (44.) 4:1 Meikel Brian Reif (59.) 4:2 Marco Maier (88.) 5:2 Pavel Bagrets (90.+5)