Rückschlag für KSV-Jungs
Eine verschlafene Anfangsphase und vor allem eine ungenügende Chancenverwertung sorgten in erster Linie dafür, dass die Rintheim/Waldstädter nach sieben Spielen erstmals wieder als Verlierer vom Platz gingen und das mit Spannung erwartete „Derby“ gegen den FC Fackel einen nicht unbedingt erwarteten Ausgang nahm. Damit muss der KSV seine leisen Ambitionen auf einen der vorderen Plätze vorerst einmal zurückstellen, zumal von einer dafür notwendigen Souveränität wenig zu erkennen war. Es braucht sicher eine deutliche Leistungssteigerung, um am kommenden Wochenende gegen den Tabellennachbarn FSSV bestehen zu können. Die Fackelaner hingegen schafften mit dem engagiert erkämpften Dreier den Anschluss ans Mittelfeld und dürften bei erhoffter Lichtung der Verletztenliste sich noch weiter nach vorn arbeiten können.
Die aufregenden Anfangsminuten sorgten sogleich für Kurzweil unter den Zuschauern. Schon nach vier Minuten genügte ein Torwartabschlag von Eduard Pepler, um die Gästeführung einzuleiten. Vom missglückten Abwehrversuch zweier KSV-ler profitierte Routinier Ralf Barthel als lachender Dritter, überlobbte Schlussmann Kevin Schuster und drückte kurz vor der Linie zum 0:1 ein. Doch schon unmittelbar nach dem folgenden Mittelanstoß wurde Florian Engelhorn im Fackel-Strafraum elfmeterreif gefoult. Khlili Soltani hatte mit seinem Strafstoß indessen Pech, prallte der Ball doch vom Innenpfosten wieder ins Feld zurück (6.). Dann folgte ein unkontrolliertes Zuspiel im nervösen Defensivbereich des KSV und Barthel stürmte alleine auf Schuster zu. Am Pfosten vorbei schießend vergab er jedoch die Riesenchance zum zweiten Treffer. Fünf Minuten später holten Gäste dies aber nach. Nach einem umstrittenen Foulspiel legte sich Andreas Ruppel den Ball in der Nähe der Außenlinie zum Freistoß zurecht und traf aus 25 Metern flach neben dem kurzen Pfosten zum 0:2 (12.), wobei der KSV-Keeper weniger glückliche agierte. Erst jetzt legten die Hausherren allmählich ihre Lethargie ab und kamen auch zu Torgelegenheiten. So köpfte Mauricio Monteiro einen Eckball über den Kasten (19.). Wenig später parierte Pepler bei einem endlich einmal gut eingeleiteten Angriff einen 16-Meter-Schuss von F. Engelhorn großartig zur Ecke (24.) und auch M. Engelhorn konnte eine Freistoßhereingabe aus kurzer Entfernung nicht im Tor unterbringen. Beim FC Fackel hatten lediglich noch Waldemar Freer (41.) und Ruppel (42.) – allerdings kaum gefährliche – Schussversuche zu bieten.
Nach Wiederanpfiff von Boris Dugandzic, der mit der Leitung der fairen Partie keine Probleme hatte, waren die Nordsternler bis zum Schlusspfiff das überlegene und – wenn auch nicht auf dem gewohnten Niveau – spielerisch bessere Team. Bei den wenigen Vorstößen der Fackelaner war Goalgetter Barthel bei den KSV-Defensivkräften nun gut aufgehoben. Ansonsten war die Truppe von Christian Stumpf feldüberlegen und erarbeitete sich trotz engagierter Gegenwehr genügend Torchancen. Neben fehlender Cleverness und Unkonzentriertheit der KSV-Akteure ließ der aufmerksame Pepler im FCF-Tor andererseits auch keinerlei Unsicherheiten erkennen. Innerhalb kürzester Zeit verpassten Timo Gob freistehend aus fünf Metern (60.) sowie mit einem 20-Meter Versuch (62.) und Monteiro bei zwei Kopfballchancen (61., 64.) und einem Drehschuss (72.) die Möglichkeiten zur Ergebniskorrektur. Dann prüfte Moritz Hartung erfolglos den Fackel-Goalie (78.) und ein 10-Meter-Schuss von Hassan Hout wurde noch abgeblockt (79.). Als Kapitän Monteiro drei Meter vor dem Tor eine Hereingabe über das Gehäuse köpfte (80.) und Christoph Helfenritter aus fünf Metern am Pfosten vorbei zielte (86.), wurde ein Erfolg der Hartwich-Schützlinge immer wahrscheinlicher. Nach recht zerfahrenen Schlussminuten war dieser dann wenig später Gewissheit. —H.D.Brumm(KSV)—
Aufstellung: Schuster – Erlewein, Zürn, Engelhorn Michael, Schreiber – Wied, Monteiro, Khlili Soltani, Hartung, – Engelhorn Florian, Gob
Eingewechselt: Ollendorff, Hout (35.), Helfenritter (46.)
Schiedsrichter: Boris Dugandzic (FC Eggenstein)
Zuschauer: 75
Tore: 0:1 Barthel (4.), Ruppel (12.)