Der Karlsruher SV unterlag den Germanen aus Friedrichstal verdient mit 1:3 und bestätigte damit seine notorische Heimschwäche. Abgesehen von kurzen Phasen in den beiden Halbzeiten hatten die Waldstädter gegen die spielstarke und technisch versierte, aber auch kämpferisch und läuferisch überzeugende Hufnagel-Truppe wenig zu melden und mussten sich trotz allem Bemühen dem besseren Team beugen. Im Vergleich mit den guten Leistungen in den vergangenen Spielen blieben zudem einige KSV-Akteure unter ihren Möglichkeiten, so dass die erfolgreiche Friedrichstaler Revanche für die erlittene Vorrundenniederlage nur selten in Frage stand.

Die Dominanz der Verbandsliga-Reserve begann schon kurz nach dem Anpfiff. Sebastian Brekl zog aus zwanzig Metern ab, der Ball sprang aber nur an den Pfosten und von dort in die fangbereiten Arme von KSV-Keeper Felix Brenner (1.). Sekunden später kam Patrick Galus kurz vor dem Strafraum an den Ball, zielte aber genau auf den Schlussmann (2.). Auch Dominik Huber hätte mehr Präzision benötigt, um aus acht Metern per Kopf ins Gehäuse zu treffen (10.). Dann wurde die KSV-Defensive durch ein zielgenaues Anspiel in die Spitze ausgehebelt, dem frei stehenden Richard Henning sprang der Ball jedoch zu weit von der Brust (17.). Wenig später zahlte sich die Überlegenheit der Gäste irgendwie vorhersehbar aus. Nach wiederum geschicktem Passpiel in den KSV-Strafraum unterlief Brenner bei seinem Rettungsversuch ein Foulspiel. Vom Punkt aus traf Galus souverän zum 0:1 (20.). Danach fanden die Jungs von Christian Stumpf endlich etwas besser zu ihrem Spiel, was sogleich zu zwei guten Torgelegenheiten führte. So traf Gerrit Conermann nach einer Freistoßflanke von Clemens Panzer aus fünf Metern nur die Querlatte (25.). Bei einer weiteren Freistoßvariante zog Daniel Arnold von der Strafraumgrenze sehenswert ab, TorsteherJannik Pruitt verhinderte aber mit einer tollen Parade auf der Linie den Ausgleich (30.). Die Begegnung war nun zwar ausgeglichen, ihre Zerfahrenheit konnten die Platzherren dennoch nicht ablegen. Die schnell umschaltenden Friedrichstaler nutzen dies vielmehr zu Konterangriffen. So wurde Maurice Mayer prächtig frei gespielt, verfehlte mit seinem diagonal angesetzten Schuss das Gehäuse aber nur um Zentimeter (32.) und vier Minuten später war sein 20 Meter-Versuchs eine sichere Beute von Brenner (36.). Ohne weitere Torszenen ging es dann in die Pause.

Die Anfangsminuten nach dem Wechsel wurden wiederum deutlich von den Gästen geprägt, während den KSV-Akteuren zunächst nur die Zuschauerrolle blieb. Gegen den einschussbereiten Marcel Fassnacht konnte man mit vereinten Kräften gerade noch klären (47.). Wenig später steuerte Galus erneut ungedeckt auf Goalie Brenner zu, der dessen Schuss zwar noch abklatschen, den Lauf des Balles über die Linie aber nicht verhindern konnte (50.). Mit dem 0:2 wollten sich die Schwarz-Weißen aber nicht zufrieden geben. So scheiterte der umtriebige Mayer zuerst am Pfosten (51.) und dann am prächtig reagierenden Goalie Brenner (52.). Endlich tauchte dann auch der KSV vor dem gegnerischen Tor auf. Nach einem Zuspiel von André Schifferdecker klärte Pruitt vor dem anstürmenden Arnold. Nach dem anschließenden Eckstoß hämmerte der gleiche Spieler aus zwanzig Metern knapp am Tor vorbei (53.). Danach passiert lange Zeit nichts Aufregendes. Die KSV-Truppe agierte nun zwar besser und ließ auch kaum gegnerische Torchancen zu, eigene Offensivaktionen blieben gegen die auch gedanklich schnelleren Germanen indessen meist im Ansatz stecken.

Es dauerte bis zur 78. Minute, ehe Mauricio Monteiro mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, der am linken Pfosten vorbei strich, wieder für etwas Betrieb vor dem FCG-Tor sorgte. Anschließend konnte sich Arnold kurz vor der rechten Torauslinie energisch durchsetzen und brachte den Ball flach nach innen. Dort stand Schifferdecker annahmebereit und vollstreckte gewohnt routiniert zum 1:2 (79.). Dem folgte zunächst eine Schrecksekunde, weil die Heim-Abwehr vom Anspiel weg Galus zum wiederholten Male zum Torschuss einlud. Brenner hielt den 16-Meter-Schuss aber sicher fest (80.). Im Nordstern witterte man nach dem Anschlusstreffer nun so etwas wie Morgenluft und für die Restspielzeit setzte eine endlich druckvolle Phase der KSV-er ein. An diesem Tag minimierter Einfallsreichtum einerseits und kompromisslose Abwehrarbeit andererseits verhinderten allerdings für den Ausgleich geeignete Torszenen. Ein kapitaler Fehler in der Schlussminute bescherte vielmehr dem Tabellendritten den unabhängig von der Dauer der Nachspielzeit finalen Torjubel. Der eingewechselte Lukas Brenner nahm das Geschenk an und sorgte mit dem 1:3 (90.) dafür, dass der Gast weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischen kann. Der KSV hingegen orientiert sich zwar weiterhin im Mittelfeld, könnte sich aber nach Begradigung der Tabelle bald in unteren Regionen wiederfinden. Eine Niederlage in dem für Donnerstag angesetzten Derby beim ASV Hagsfeld könnte dies beschleunigen. Will man das vermeiden, bedarf es in vielen Belangen allerdings einer deutlichen Steigerung in allen Mannschaftsteilen. Ansonsten wird an der Tagweide nichts zu erben sein.

Aufstellung: Brenner – Schreiber (82. Gob), Wied, Helfenritter (46. Decker), Conermann – Panzer, Arnold, Hartung, Justl (46. Monteiro) – Straub, Schifferdecker

Schiedsrichter: Tobias Restle (KIT SC Karlsruhe)

Zuschauer: 20

Tore: 0:1 Galus (20.), 0:2 Galus (50.), 1:2 Schifferdecker (79.), 1:3 Brenner L. (90.)

Bericht: H.D.Brumm