KSV verpasst knapp Überraschung
Der Karlsruher SV knüpfte zwar an die gute Leistung vom Auswärtserfolg in Hochstetten an, musste sich dem klar favorisierten Spitzenreiter am Ende dennoch geschlagen geben. Mit ausschlaggebend war sicherlich die Schwächephase vor der Halbzeitpause, als die Germanen innerhalb von acht Minuten einen 3-Tore-Vorsprung herausschossen. Unmittelbar danach musste man durchaus Schlimmeres befürchten, doch die Waldstädter zeigten wiederum Moral und kämpften sich anerkennenswert zurück. Der KSV-Feldüberlegenheit in der zweiten Hälfte begegnete der Tabellenführer dann aber mit der nötigen Routine und mit engagiertem Defensivverhalten und brachte so die auf Grund des engen Spielstands spannende Schlussphase erfolgreich über die (etwas zu kurze) Spielzeit.
Die Hausherren gingen selbstbewusst in die Partie und hatten während der ersten halben Stunde auch etwas mehr vom Spiel, fanden aber keine Lücke in der gegnerischen Abwehr. Lediglich Simon Schreiber kam aus spitzem Winkel zum Schuss, doch Germanen-Schlussmann Michael Mohrbach parierte per Fußabwehr (11.). Die Germania hingegen erarbeitete sich mit schnellen Gegenstößen immer wieder gute Gelegenheiten. So verpassten Christian Butz (12.) und Thomas Kokott (13.) jeweils scharfe Hereingaben von der rechten Seite nur knapp. Letzterer schoss zudem von der Strafraumgrenze Zentimeter am Pfosten vorbei (32.). Kurz darauf landete ein aus der eigenen Hälfte geschlagener Ball nach erfolgreicher Kopfballverlängerung von Haydar Kocyigit bei Butz, der den herausstürmenden KSV-Keeper umspielte und zum 0:1 einnetzte (34.). Die anschließenden Unkonzentriertheiten der Gastgeber ermöglichten den Rot-Weißen weitere Chancen. Kocyigit köpfte aber aus kurzer Distanz über den Kasten (36.). Nachdem auf der Gegenseite bei einem Schuss von Pablo Sanchez mit vereinten Kräften der Ausgleich verhindert wurde (37.), scheiterte Kokott mit einem strammen Schuss an Kevin Schuster (38.). Beim folgenden Eckstoß von Butz stand Tim Ehrmann dann goldrichtig im Fünfmeterraum und köpfte unter freundschaftlicher Mithilfe der passiven KSV-Abwehr völlig unbedrängt zum 0:2 ein (39.). Als Schiedsrichter Otto Rassenfoss (Hatzenbühl) keine drei Minuten später auf Foulelfmeter gegen den KSV entschied, vollstreckte Ehrmann souverän zum 0:3 (42.). Trotz dieses gewaltigen Dämpfers gelang den Stumpf-Schützlingen mit einem an Christopher Haupt verursachten Strafstoß vor der Pause aber noch der Anschlusstreffer. Anis Soltani nutzte die Chance zum 1:3 und verwandelte sicher (44.).
Während die Waldstädter im zweiten Abschnitt die größeren Spielanteile hatten, verwaltete der Meisterschaftsfavorit geschickt den Spielstand und kam dennoch zur ersten echten Torgelegenheit nach der Pause. Kocyigit konnte aber gerade noch entscheidend gestört werden (57.). Fünf Minuten später belohnte sich dann der Gastgeber mit dem verdienten Anschlusstor. Im schönen Zusammenspiel mit Haupt zauberte Verteidiger Jonas Klodwig den Ball aus 14 Metern zum 2:3 in den Neureuter Torwinkel (62.). Kurz darauf musste KSV-Goalie Schuster verletzungsbedingt durch Feldspieler Mauricio Monteiro ersetzt werden (68.). Seine Mannschaft blieb dennoch am Drücker und versuchte bis zum Schlusspfiff, sich in die Nähe des Germanen-Tores zu spielen. Die Gäste mussten sich durchaus anstrengen, wussten aber mit der nötigen Aufmerksamkeit ein weiteres Gegentor zu verhindern. Selbst konnten sie aber nur noch durch Kokott für Gefahr im KSV-Strafraum sorgen. Der leichtfüßige Stürmer verfehlte allerdings nur minimal das Gehäuse (77.). Die Partie blieb trotz mangelnder nennenswerter Torgelegenheiten bis zum Ende spannend. Auch diese für die Germanen seltene Situation erledigte die Lukic-Truppe aber abgeklärt routiniert und so musste der KSV trotz guter Leistung den heimischen Platz erstmals in dieser Saison als Verlierer verlassen. —H.D.Brumm—-

Aufstellung: Schuster – Hartung Zürn, Kubiak, Klodwig – Schreiber, Khlili Soltani – Panzer, Ollendorff – Sanchez
Wechsel: Monteiro für Schuster (68.), Boran für Schreiber (71.)
SR: Otto Rassenfoss (SV Hatzenbühl)
Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Butz (34.), 0:2 Ehrmann (39.), 0:3 Ehrmann (42., FE), 1:3 Khlili Soltani (44., FE), 2:3 Klodwig (62.)