Doppelpack im ersten Drittel bringt KSV-Dreier.

Bei prächtiger Frühlingssonne duellierten sich die beiden Nachbarn insgesamt auf Augenhöhe Es wurde zwar nur selten spielerische Brillanz gezeigt, dennoch sahen die Zuschauer eine  ansprechende Begegnung, die noch bis in die Nachspielzeit spannende Momente bot. Im ersten Abschnitt waren die Hausherren die bessere Mannschaft und gingen verdient mit einem Zweitore-Vorsprung in die Kabine. Das änderte sich nach Wiederbeginn, als die Freien Turner zunehmend die Spielkontrolle gewannen und einige Male nah dran am Anschlusstreffer waren. Die Gelegenheiten waren da, aber auch die KSV-Defensive mit Frontmann Becker im Tor. Angriffsmäßig lief bei den Waldstädtern dagegen nicht mehr viel zusammen. Was letztlich nicht negativ zu Buche schlug, weil am Ende der große Verteidigungswille für ein Erfolgserlebnis ausreichte.

Zu Beginn führte sich der trickreiche Coly Ibrahima mit zwei guten Aktionen ein. Bei seinem ersten Abschluss konnte Christian Becker aber gerade noch rechtzeitig zugreifen (10.) und kurz darauf landete der Ball nach gelungenem Lupfer über den Goalie hinter der Querlatte (16.). Die Gastgeber konnten sich erst nach mehr als zwanzig Minuten vielversprechend in die Nähe des gegnerischen Tores kombinieren. Bei dem tollen Spielzug knallte Hassan Hout einen zielgenauen Flankenball jedoch knapp am Pfosten vorbei (23.). Kurz darauf durfte der Führungstreffer aber bejubelt werden. Lukas Eckert schaffte es auf der Außenbahn bis zur Grundlinie vorzudringen. Seinen gescheiten Rückpass verwertete Lukas Stingl aus rund acht Metern dann souverän zum 1:0 (24.). Wenig später endete eine KSV-Kopfballstafette in den Händen des empfangsbereiten Patrick Grycz (28.). Aus einem Einwurf entwickelte sich gleich die nächste Offensivaktion. Moritz Hartung entschied sich für eine halbhohe Hereingabe, die Eckert im Fünfmeterraum gedankenschnell und sehenswert zum 2:0 ins lange Eck beförderte (30.). Ein zurückhaltendes Abwehrverhalten verhalf FSSV-Akteur Eric Lux überraschend eine Schussgelegenheit, wiewohl dessen Schuss das Gehäuse verfehlte (34.). Noch vor dem Pausenpfiff vertändelten Eckert und Hout eine aussichtsreiche Gelegenheit zum dritten KSV-Treffer. Auch der Sturmlauf von Luca Tobehn hätte etwas Zählbares verdient gehabt, Grycz lenkte die Kugel aber mit tollem Reflex noch um den Pfosten (44.).

Nach dem Wiederanpfiff des insgesamt sehr ordentlich leitenden Pfeifenmannes konnte Eckert einen gezielten Steilpass in Empfang nehmen, drosch das Gerät aber aus der Drehung weit über den Ballfang (47.). Da war noch nicht zu erahnen, dass sich das Spielgeschehen immer mehr in die Hälfte der Gastgeber verlagern sollte. Und schon zwei Minuten später  stand der kurz zuvor eingewechselte Fabian Mutz völlig frei vor Becker, der die Gefahr aber mit einem super Reflex bannen konnte (49.). Schon die folgende Aktion verursachte nicht die letzte gehörige Unordnung im KSV-Strafraum, die mit gemeinsamer Anstrengung jedoch folgenlos blieb (50.). Nach einer Stunde Spielzeit lag bei einem Freistoß von Henrik Franzen aus rund 30 Metern der Anschlusstreffer in der Luft. Der KSV-Schlussmann konnte den Ball indessen mit den Fingerspitzen noch an den Querbalken lenken (60.). Auch der gut ausgeführte Freistoß von Finn Wößner führte nicht zum Erfolg (77.). Bis dahin waren die Stumpf-Jungs lediglich mit einem Eckert-Schuss, den der FSSV-Goalie aus dem Eck kratzte, offensiv aufgefallen (52.). Und spät zeigten sie dann auch mal eine ansehnliche Angriffsaktion, wobei der Abschluss von Stingl allerdings bei Grycz keinen Stress auslöste (78.). Den hatten allenfalls die Hausherren, die sich über lange Zeit bis zum Schluss mit prächtiger Moral und prima Einsatz gegen die Anstrengungen der nie aufgebenden und zeitweise mittelfelddominanten Truppe von Michael Bürck stemmte. Dies machten sie auch sehr erfolgreich, hatte man im zweiten Abschnitt den FSSV-lern über mehr als eine halbe Stunde hinweg doch keine echte Torgelegenheit aus dem Spiel heraus mehr gegönnt. Am Ende waren die Nordsternler einfach effektiver in der Chancenverwertung. Ein erfolgreicher Konter über Stingl und Malte Oldemeier, bei dem der Abschluss verschlafen wurde (90.+4), wäre dann aber auch zu viel des Guten gewesen.

Am Sonntag (15:00 Uhr) ist man Gast beim Tabellensiebten VfB Grötzingen. So leicht wie im Hinspiel (6:1) werden die Hottschecks sicherlich nicht zu besiegen sein. Trotz der sehr dünnen Personaldecke haben es die KSV-Formationen in den letzten Spielen aber mit großer Leidenschaft geschafft, Punkte einzuspielen. Dies soll auch so bleiben, egal wer auf dem Platz steht (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jonas Klodwig, Christoph Helfenritter, Luca Tobehn, Jan Hunfeld, Jan Hoffmann, Moritz Hartung, Tim Hamm (87. Benjamin Bindereif), Hassan Hout (80. Michel Deuß), Lukas Stingl, Lukas Eckert (87. Malte Oldemeier) – Trainer: Christian Stumpf

FSSV Karlsruhe: Patrick Grycz, Samuel Sadenwater (61. Jonas Schuster), Jan-Luca Wendker, Daniel Jäger (72. Jonas Fetzer), Sven Hess (46. Fabian Mutz), Eric Lux (89. David Rinza), Finn Wößner, Abdirashid Ali Adan (61. Linus Walter), Henrik Franzen, Paul Adrian, Ibrahima Coly – Trainer: Michael Bürck

Schiedsrichter: Steffen Eberle (FC Viktoria Jöhlingen)

Zuschauer: 79

Tore: 1:0 Lukas Stingl (24.) 2:0 Lukas Eckert (30.)