Mit einem 3:1 gegen den zuletzt recht erfolgreichen FV Daxlanden überwand der Karlsruher SV seinen Heimkomplex und schaffte nach fünf Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg im heimischen Nordsternstadion. Beide Mannschaften begegneten sich bei nicht ganz einfachen Platzverhältnissen auf ausgeglichenem spielerischen Niveau, hatten jeweils aber einige Schwächephasen zu überstehen. Auch die Anzahl und die Qualität der Torgelegenheiten waren annähernd gleich verteilt. Den zahlenmäßigen Erfolg verdanken die Waldstädter am Ende der Treffsicherheit ihres Routiniers André Schifferdecker, während FVD-Angreifer Alfons Palumbo zwar früh die 0:1- Führung markierte, ihm aber in zwei späteren Szenen die entscheidenden Zentimeter für einen Torerfolg fehlten.

Für die Mannen von Spielertrainer Patrick Juchacz konnte die Begegnung nicht besser beginnen. Youngster Sebahattin Gündogan brachte in der dritten Minute eine Rechtsflanke in den Strafraum, wo nach unglücklichen Abwehrversuchen der KSV-Abwehr Alfons Palumbo im Fünfmeterraum in Ballbesitz kam. Gekonnt verlud er Schlussmann Felix Brenner und netzte zum 0:1 ein (3.). Nach rund zehn Minuten hatten die Platzherren den frühen Rückstand verdaut und näherten sich ihrer Normalform. Clemens Panzer hätte dann auch ausgleichen müssen, köpfte einen Flankenball unbedrängt aus fünf Metern aber über das offene Daxlander Gehäuse (13.). Die vorübergehende Drangphase führte kurz darauf dann aber doch zum Torerfolg. Ein mustergültig gezieltes Anspiel von Fabian Straub in die Schnittstelle der FVD-Innenverteidigung nahm Schifferdecker perfekt auf und überwand mit einem Flachschuss ins lange Eck Goalie Marco Döbelin zum 1:1 (17.). Schon im Gegenzug huschte ein diagonaler 25-Meter-Schuss von Kirill Slavin knapp am zweiten Pfosten vorbei (18.). Allmählich erarbeiteten sich die Gäste auch wieder mehr Spielanteile und FVD-Coach Juchacz ballerte einen abgewehrten Ball aus 17 Metern über die Querlatte (27.). Weitere nennenswerte Torgefahr wusste die Truppe von Christian Stumpf allerdings erfolgreich zu unterbinden. So konnte der erfahren und besonnen leitende Ralf Löffler mit weiter ausgeglichenem Pausenstand zur Halbzeitpause bitten.

Die beiderseits schwache Anfangsphase des zweiten Abschnitts, die zeitweise Züge eines Fehlpassfestivals zeigte, beendeten die Schlaucher als erste und trugen ansprechende Angriffsaktionen vor. Erstes Ergebnis war eine Riesenchance von Palumbo, der nach einer Kerze im KSV-Strafraum aussichtsreich Zentimeter am Pfosten vorbei köpfte (64.). Und wenig später hämmerte Wulliam Tchoumy Sandjo den Ball von der Strafraumgrenze über die Querlatte (66.). Die Nordsternler hingegen fanden erst allmählich in die Spur zurück, dies dann aber gleich erfolgreich. Beim ersten ordentlich vorgetragenen Spielzug steckte der vorne sich einschaltende Mauricio Monteiro geschickt auf Schifferdecker durch, der aus 12 Metern mit seinem zweiten Tagestreffer routiniert zum 2:1 vollstreckte (68.). Die etwas überraschende Führung gab den Waldstadt-Jungs sichtlich Auftrieb, während die Daxlander etwas nachließen. Der dritte KSV-Treffer fiel dennoch unerwartet. Panzer fing einen suboptimal ausgeführten Torabschlag an der Mittellinie ab, steuerte dem FVD-Strafraum entgegen und zog aus etwa zwanzig Metern ab. Die Tatsache missachtend, teamintern nicht als ausgewiesener Fernschussexperte zu gelten, versenkte der Mittelfeldakteur dennoch das Spielgerät unerreichbar für Döbelin knapp neben dem Pfosten (74.). Mit diesem aus Gästesicht unglücklich zustande gekommenen 3:1 war die Vorentscheidung gefallen, wenngleich die Heimtruppe noch einige brenzlige Situationen zu überstehen hatte. So zischte gleich nach dem Anspiel Palumbos Granate aus zwanzig Metern nur Millimeter am KSV-Pfosten vorbei (75.). Kurz vor dem Schlusspfiff lenkte Brenner zwei weitere Versuche des Goalgetters reaktionsschnell an (89.) bzw. über den Querbalken (90.). Zuvor hatten sich die Gastgeber allerdings ebenfalls Gelegenheiten erarbeitet. Zunächst ging ein finales Anspiel von Lukas Zunftmeister ins Leere (83.), wenig später schlug Fabian Straub fünf Meter vor dem Tor über den Ball, nachdem Zunftmeister mustergültig aufgelegt hatte (85).

Mit dem zweiten Dreier hintereinander können die KSV-er nun beruhigter das kommende Derby im Nachbarort angehen, während die erste Niederlage seit langem den FVD in seiner Entwicklung nicht entscheidend zurück werfen dürfte.

Aufstellung: Brenner – Böttner, Decker, Monteiro, Schreiber (75. Conermann) – Panzer, Arnold (88. Erlewein), Hartung, Justl (70. Zunftmeister) – Straub, Schifferdecker,

Schiedsrichter: Ralf Löffler (SC Wettersbach)

Zuschauer: 38

Tore: 0:1 Palumbo (3.), 1:1 Schifferdecker (17.), 2:1 Schifferdecker (68.), 3:1 Panzer(74.)