Schleppender Start in die Rückrunde.
In einer Partie mit allenfalls durchwachsenem Niveau entführte der FV Graben einen verdienten Punkt aus dem Nordsternstadion. Dass es nicht zur vollen Ausbeute reichte, lag an der Steigerung des Karlsruher SV im zweiten Abschnitt, in dem dieser sich mehr Spielanteile erarbeite und den Pausenrückstand zumindest noch egalisieren konnte.
KSV-Trainer Christian Stumpf konnte personell nicht gerade aus dem Vollen schöpfen. Von der Startaufstellung des letzten Heimspiels im November 2017 standen lediglich noch drei Akteure in der Startformation. So kam dann auch U19-Torwart Kai Wilske zu seiner Seniorenpremiere, die abgesehen von einem einzigen Wackler auch sehr vielversprechend verlief. Seine Vorderleute hingegen zeigten anfangs noch Abstimmungsprobleme und auch die Bemühungen im Spielaufbau ließen zu wünschen übrig. Auch wenn dies die Truppe von Sacha Heil besser machte, war bis zur 18. Minute in beiden Strafräumen tote Hose. Dann plötzlich sorgte Grabens herausragender Routinier Sören Hinze mit einem Zuckerpass auf Dustin Hofmann für Verwirrrung in der KSV-Deckung. Der Angreifer fackelte nicht lange und traf mit einem trockenen Schuss aus zwölf Metern sehenswert zum 0:1 (18.). Dies sorgte bei den Gastgebern zwar für mehr Temperament, mehr als ein harmloser Schuss von Jonas Klodwig (22.) und dessen Kopfball, der allerdings nur knapp am Tordreieck vorbei flog (24.), kam aber nicht heraus. Wie es gehen kann, zeigte dann Florian Engelhorn nach einer guten halben Stunde. Mit tollem Körpereinsatz erkämpfte er sich in eigentlich aussichtsloser Situation gleich zwei Mal an der Torauslinie den Ball und spitzelte diesen auch noch am Schlussmann vorbei irgendwie vors Tor, wo der lauernde Matthias Eckert zum 1:1 einschieben konnte (32.). Der Ausgleich brachte dennoch kaum Sicherheit ins Spiel der Karlsruher und vieles blieb weiterhin Stückwerk. Mit aggressivem Zweikampfverhalten verschafften sich vielmehr die arg um den Klassenverbleib kämpfenden Hardtler nicht nur Respekt, sondern auch Torgelegenheiten. So zielte Hofmann erneut gefährlich aufs KSV-Tor, Goalie Wilske lenkte den Schuss aber mit einer tollen Parade um den Pfosten (37.). Bei der direkt folgenden Ecke glitt ihm eine nicht verhinderte Linksflanke dann aber unglücklich durch die Finger und vor die Füße des aufgerückten Aron Veenstra, der aus acht Metern zum 1:2 verwandelte (38.). Kurz darauf versuchte es dann noch Dennis Herzog mit einem Flachschuss aus 18 Metern, der Wilske aber vor keine Probleme stellte (42.).
Die erste nennenswerte Aktion nach dem Seitenwechsel verbuchte Benjamin Bindereif. Sein Schuss aus halblinker Position war indessen eine leichte Beute für Grabens Rico Zieger (47.). Eine Schrecksekunde mussten die Nordsternler wenig später überstehen, als der emsige Hofmann an die Querlatte hämmerte (51.). Statt des möglichen 1:3 fiel im Gegenzug der Ausgleich. Moritz Hartung schlug einen Freistoßball diagonal über die FVG-Abwehr. Dort setzte sich Christopher Haupt mit gewohnt robuster Zweikampfstärke durch und zelebrierte per Kopf eine Bogenlampe, die sich am zweiten Pfosten unter die Latte zum 2:2 senkte (52.). Zu diesem Zeitpunkt durfte man durchaus noch mit weiteren Treffern auf beiden Seiten rechnen. Die Güte der Partie driftete zunächst aber nach unten und das kämpferische Element überwog zunehmend. Diverse Übertreibungen in dieser Hinsicht ließ der Unparteiische aus der Sicht außenstehender Beobachter aber bis zum Schluss zu häufig durchgehen. Erst in den letzten zehn Minuten kam noch einmal Abwechslung auf, als Engelhorn nach einem Freistoß mit einem Kopfball kein Glück hatte (80.). Ein weiterer Freistoß brachte die nächste Siegchance. Die flache Hereingabe von Timo Gob drosch der überraschte Jonas Kubiak jedoch aus acht Metern über den Grabener Kasten (88.). Auf der Gegenseite brachte Veenstra Ähnliches fertig, als er per Kopf den KSV-Torwinkel um Zentimeter verfehlte (89.). Am Ende können beide Teams mit der Punkteteilung gut leben, mit den Darbietungen während der 90 Minuten sollten sie hingegen nicht uneingeschränkt zufrieden sein (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Wilske – Klodwig, Zürn, Kubiak, Hartung (65. Härter) – Haupt (71. Gob), Wied, Oldemeier, Bindereif – Engelhorn F., Eckert
Schiedsrichter: Dieter Ehrich (Tiefenbronn)
Tore: 0:1 Hofmann (18.), 1:1 Eckert (32.), 1:2 Veenstra (38.), 2:2 Haupt (52.)
Zuschauer: 45