Torlos im Hardtwald: Unterhaltsame Nullnummer dank starker Torwartleistungen.

Auch ohne Torerfolge lieferten beide Teams eine überaus interessante, abwechslungsreiche und nie langweilige Partie auf gutem Niveau ab. Es war insbesondere in der zweiten Hälfte offensichtlich, dass gerade die Gäste die volle Punktausbeute anstrebten, um wieder näher an den Tabellendritten heran zu rücken. Der Siegtreffer lag indessen auf beiden Seiten mehrmals in der Luft. Dass es keine Torjubel gab, lag insbesondere auch an den teilweise spektakulär haltenden Torleuten. Deshalb ist die Punkteteilung nach dem Gesamtverlauf am Ende als leistungsgerecht zu bewerten. Auch Schiri Otto Rassenfoss schien sich damit anzufreunden und pfiff die von ihm in gewohnter Manier geleitete Begegnung überpünktlich ab.

Als sich die Akteure nach zehn Minuten an das holprige Geläuf gewöhnt hatten, häuften sich die Torszenen. Zunächst bot sich Grünwinkels Mert Tunc aus acht Metern die Gelegenheit zur Führung, drosch aber über den Kasten (10.). Dann folgte ein Konter der Hausherren, den Benjamin Bindereif mit einem knapp den Kasten verfehlenden Schuss abschloss (13.). Dies war der Auftakt einer Serie von weiteren Chancen zur Führung. Schon Sekunden später wurde Bjarne Waßmuth von Bindereif in Position gebracht, an der Strafraumgrenze aber vom FVG-Schlussmann am gezielten Einschuss gehindert. Während der Pfiff des Unparteiischen ausblieb, trudelte die Kugel am Pfosten vorbei ins Aus (14.). Dann segelte ein 35-Meter-Freistoß des starken Jonas Kubiak an allen Beteiligten, aber auch am Tor vorbei (16.). Kurz darauf verpasste Matthias Eckert den Zeitpunkt für einen eigenen Abschluss und bediente tattdessen Daniel Walz. Dessen Hereingabe flog aber über das Gehäuse (19.). Im Gegenzug konnte KSV-Hüter Tim Nagel dem heran eilenden Adnan Masic den Ball gerade noch wegschnappen (19.). Ein direkter 30-Meter-Versuch von Bindereif war dann zwar ein Beleg für dessen Selbstbewusstsein, aber keine Gefahr für das Gästetor (20.). Und wieder eine Minute später wurde Eckerts Schuss aus nähester Distanz abgeblockt (21.). In der Folge wurde die Truppe von Domenico Rizzo gleichwertiger und kam besser in Fahrt. Dennoch leistete sie sich einen Abwehrschnitzer, der Eckert die bis dahin größte Torchance einbrachte. Keeper Daniel Hasselwander konnte aber souverän und abgeklärt den Rückstand verhindern (33.). Dies gelang auf der anderen Seite auch Kubiak, der sich einsatzfreudig in den Schuss von Tunc warf (34.). Und wenig später setzte sich Ruven Piecha auf der rechten Seite durch, zielte mit seinem flachen Diagonalschuss aber am zweiten KSV-Pfosten vorbei (42.). Kurz vor der Pause senkte sich noch ein abgefälschter Kubiak-Freistoß auf das Grünwinkler Tornetz (43.) und bei einer KSV-Ecke von Walz zielte Waßmuth zu ungenau (44.).

Die zweite Hälfte war geprägt von einem kampfbetonten Beginn und einer zunehmenden Dominanz der Gäste im Mittelfeld. Bei einem tollen Freistoß von Masic musste Nagel dann auch sein ganzes Können aufbringen, um das Spielgerät über die Querlatte zu lenken (56.). Die beiden Akteure wiederholten die gleiche Szene  eine Minute später auf der anderen Seite (57.). Aber auch Hasselwander stand dem nicht nach und lenkte nach einem Superkonter des KSV parierte einen Schuss von Walz ebenso bravourös (58.). Noch in der selben Minute lenkte gewann Nagel erneut das Duell gegen Masic und lenkte dessen 16-Meter-Schuss um den Pfosten (58.). Die technisch versierte FVG-Truppe suchte unverzagt den Torerfolg, während sich die Jungs von Christian Stumpf Defensivaufgaben stellen mussten. Auch wenn sie diese in bewährter Manier erledigten, konnten gegnerische Torgelegenheiten nicht gänzlich verhindert werden. So trickste sich der spritzige, bis dahin aber gut bewachte Brendan Kima Ngerma auf links sehenswert und energisch in den KSV-Strafraum und zog aus zehn Metern ab. Mit einer ebenso starken wie filmreifen Parade hielt Nagel aber den Kasten sauber (79.). Bei einem Drehschuss von Tunc, der am rechten Pfosten vorbei flog, musste er hingegen nicht eingreifen (87.). Für die Gastgeber hingegen ergab sich im letzten Spieldrittel lediglich bei einem Eckball eine Tormöglichkeit. Den von Moritz Hartung getretenen Ball bugsierte Marco Wied im Fünfer mit der Hacke in Richtung Tor, wo er jedoch von Hasselwander sensationell noch übers Dreieck gewischt wurde (70.). So stand am Ende ein torloses Unentschieden der deutlich besseren Art und sehr ansehnlicher Fußballkost, mit dem beide Teams leben können (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Dietrich, Zürn, Kubiak, Hartung  – Walz (87. Monteiro), Wied, Oliveira Schroer, Bindereif – Waßmuth (71. Hout), Eckert (80. Klodwig)

Schiedsrichter: Otto Rassenfoss (SV Hatzenbühl)

Zuschauer: 71