Spitzenreiter beendet tolle KSV-Serie

Nach 16 Spielen ohne Niederlage blieb es dem aktuellen Tabellenführer vorbehalten, den Karlsruher SV erstmals seit Oktober 2018 ohne jeglichen Punktgewinn vom Platz zu schicken. Der FV Leopoldshafen ist seinerseits nun alleiniger Rekordinhaber und schraubte die Marke auf 17 nicht verlorene Partien in Folge. Zudem knackten die Schröcker mit Mario Mayers Führungstreffer die 100-Tore-Schallmauer, was die Fans nach Spielschluss auch werbewirksam zelebrierten. Dies fiel zu diesem Zeitpunkt umso leichter, als die drei Punkte auch endgültig eingefahren waren. Da die tapferen und insbesondere in der zweiten Halbzeit zumindest gleichwertig Paroli bietenden Nordsternler das Spielgeschehen offen hielten und auf Ergebniskorrektur drängten, war es keineswegs ausgemacht, dass die Pausenführung bis zum Schlusspfiff des sehr guten Schiris Miroslav Ignatov Petrov (SG Stein) noch Bestand haben würde. Letztendlich stand dann aber ein verdienter, wenn auch hart erarbeiteter Dreier zu Buche, mit dem die Nischke-Truppe den Titelgewinn in der eigene Hand hat.

Die Hausherren gingen zunächst mit einer defensiven Ausrichtung ins Spiel, was sich angesichts des offensiven FVL-Anfangselans allerdings auch zwangsläufig ergab. Schon nach 100 Sekunden flankte Tim Eisen nach innen, wo Dennis Dürr aus fünf Metern über den Kasten köpfte (2.). Eisen war auch wenig später nicht zu stoppen, als er aus 18 Metern knapp verzog (8.) und bei einem Drehschuss aus kürzester Distanz am glänzend parierenden Tim Nagel scheiterte (12.). Dann kombinierten sich die Nischke-Jungs auf der rechten Seite nach vorne. Eine Hereingabe legte Eisen auf Mario Mayer zurück und der Liga-Torjäger traf mit einem genau platzierten Flachschuss zum umjubelten Führungstreffer (21.). Das 0:1 war zugleich der 100. Saisontreffer des Tabellenersten. Fünf Minuten später sorgte bei einem Freistoß von Jonas Kubiak ein Leo-Akteur mit einer verunglückten Abwehraktion erstmals für Gefahr vor dem Gästetor. Daniel Greß verhinderte mit einer großartigen Einlage aber das Eigentor Wied und den Ausgleich. Nach der folgenden Ecke konnte Marco Wied die sich bietende Schussmöglichkeit dann nicht optimal nutzen (26.). Mittlerweile kam auch der KSV ins Spiel, die Ballbesitzverhältnisse näherten sich allmählich an und bei den Hardtlern stellten sich Ungenauigkeiten im Passspiel ein. Torgelegenheiten wurden aber auf beiden Seiten nicht zugelassen. Umso überraschender fiel kurz vor dem Pausenpfiff das 0:2. Ein suboptimal ausgeführter KSV-Einwurf in der eigenen Hälfte brachte den Gegner in Ballbesitz und die Abwehr in Verlegenheit. Mit schnörkellosem Direktspiel und präziser Flanke von Tim Eisen fand sich Mayer dann frei vor Keeper Nagel, dem er mit seinem platzierten Kopfball zum 0:2 keine Abwehrchance ließ (45.). Nur eine Randnotiz war kurz darauf ein Kubiak-Freistoß wert, den Greß problemlos aufnehmen konnte (45.+2).

Im zweiten Abschnitt waren die Hausherren wacher als zu Beginn des Spiels, wie gewohnt zweikampfstark und auch im Angriffsverhalten engagierter. So wurde ein 16-Meter-Schuss von Matthias Eckert zum Eckball geblockt (60.).Kurz darauf hatte der eben eingewechselte Christopher Haupt den Anschlusstreffer vor Augen. Seinen Kopfball wehrte Greß am linken FVL-Pfosten jedoch reaktionsschnell ab (64.). Nach feinem Dribbling schoss dann Hassan Hout daneben (66.). Der KSV war längst gleichwertig und erarbeitete sich auch eine Feldüberlegenheit. Nach einem schönen Angriff zielte Hout erneut am Kasten vorbei, wobei ein Querpass auf Eckert vielleicht die bessere Lösung gewesen wäre (72.). Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball zog Daniel Walz an der Strafraumgrenze ab, schoss aber knapp über den Kasten (78.). Die Gastgeber hätten den Anschlusstreffer zu diesem Zeitpunkt zweifellos verdient. Stattdessen tauchte plötzlich Kevin Leger frei vor dem KSV-Keeper auf, der die einzig echte Torgelegenheit der Schröcker im zweiten Abschnitt allerdings bravourös zu nichte machte (82.). Anschließend wurden die Aktionen beiderseits fahriger und Strafraumaktionen blieben so gut wie aus, so dass sich am Spielstand nicht mehr änderte.

Man möchte es den Jungs von Daniel Nischke wünschen, auch am Saisonende den Platz an der Sonne einnehmen zu können. Zuvor steht den Blau-Weißen angesichts des gegenüber Konkurrent SG Daxlanden deutlich schwierigeren Restprogramms aber noch ein steiniger Weg mit weiteren harten Prüfungen bevor. Aber man kann ja auch über die Relegation den Aufstieg schaffen. Der KSV hat damit reichlich Erfahrung gemacht…. Die Gastgeber verteidigten trotz der Niederlage den 4. Rang, doch sitzen ihnen die Verfolger nun dichter im Nacken. Auch hier bedarf es eines großen Aufwands, um gegen die kommenden starken Gegner die gute Tabellenposition nicht leichtfertig zu verspielen. Schon am Sonntag wird sich der FC Spöck für die erlittene Hinspielniederlage revanchieren wollen und wieder eine kampfkräftige und spielfreudige Mannschaft aufs Feld schicken (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Zürn (89. Gelke), Kubiak, Rädler, Klodwig (63. Haupt) – Hartung, Wied (83. Krause), Oliveira Schroer, Walz – Eckert, Hout

Schiedsrichter: Miroslav Ignatov Petrov (SG Stein)

Tore: 0:1 Mayer (21.), 0:2 Mayer (45.)

Zuschauer: 70