KSV mit Spielglück zum vierten Sieg in Folge.
Auf gutem A-Klassen-Niveau standen sich bei herrlichem Fußballwetter zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber, von denen keine eine Niederlage verdient gehabt hätte. Bei weitgehend ausgeglichener Chancenverteilung zeigten die Jungs vom Nordstern aber einen Tick mehr Konstanz im Abwehrverhalten als die Dettenheimer. So waren die zu den richtigen Zeitpunkten erzielten KSV-Tore jeweils auch durch unglückliche Begleitumstände begünstigt. Alles in allem trafen die Karlsruher aber auf eine starke Gästemannschaft, deren Leistungsvermögen überhaupt nicht zum aktuellen Tabellenstand passt (Platz 12, 3 Punkte). Aber ungeachtet des Spielglücks steht außer Frage, dass auch die KSV-Truppe mit einer famosen Mannschaftsleistung, wiederum unterschiedlichen Torschützen und einem famosen Rückhalt im Tor glänzte. Dann darf man sich an den erkämpften drei Punkten und der verteidigten Tabellenführung auch mal kurz berauschen.
Die Anfangsphase stand zunächst im Zeichen der spielfreudigen Gastgeber, die allerdings auch einige Konterangriffe des FV zu bearbeiten hatten. So schoss Mihail Hundorfean aus 25 Metern knapp am Pfosten vorbei (12.). Im Gegenzug dann war Lukas Stingl nach einem feinen Zuspiel von Daniel Walz einschussbereit, schoss aber etwas überhastet eine Handbreit über den Kasten (13.). Auf der anderen Seite schloss Jude Ehiozibue einen tollen Konter aussichtsreich ab, KSV-Keeper Christian Becker verhinderte indessen reaktionsschnell den Führungstreffer (20.). Im Anschluss an den folgenden Eckstoß war sein Eingreifen nach mehrmaligen erfolglosen Versuchen der Gäste erneut gefordert (21.). Dann zeigten wieder die KSV-ler einen sehenswerten Angriff über mehrere Stationen. Stingl bediente dann klug Luca Tobehn, der kurz vor der Torlinie den Ball aber nicht kontrollieren konnte (28.). Die aufkommenden Liedolsheimer sorgten nur wenig später erneut für Verwirrung im KSV-Strafraum, wo mit Glück und Geschick die Gefahr auf Kosten einer Ecke zunächst beseitigt wurde (29.). Beim darauf folgenden Kopfball von Ehiozibue war Becker blitzschnell am unteren Pfosten und wendete den Einschlag ab (30.). Eher überraschend gingen dann die Hausherren in Führung. Nach erkämpften Ballbesitz im Mittelfeld schickte Wilhelm Oliveira Schroer mit einer prima getimten Verlagerung auf die rechte Angriffsseite Luca Tobehn auf die Reise. Der konnte Max Schwab enteilen und an Jens Graeter vorbei zum 1:0 einschieben (33.). Auch nachdem Schwab wegen einer Muskelverletzung raus musste, verstärkten die Mannen von Lukas Lampert nun ihre Offensivbemühungen. Gleich nach dem Mittelanstoß leistete sich KSV-Abwehrrecke und Geburtstagskind Jonas Kubiak einen Ballverlust, bereinigte die eigens herauf beschworene brenzlige Gefahr dann aber mit beherztem Einsatz unter aufmunterndem Beifall der Fanszene (34.). Eine Minute später hatte der stets präsente Hundorfean Pech, als sein Schuss nach einem feinen Steilpass an den Außenpfosten knallte (35.). Fünf Minugten hätten sich die Waldstädter nicht über den Ausgleich beschweren dürfen. Am ersten Pfosten verlängerte T. Kaufmann einen Eckball zu Alex Rudomanov, der aber zu überrascht war und aus zwei Metern über die Latte köpfte (40.). Die Gastgeber machten dann nur noch ein einziges Mal offensiv auf sich aufmerksam, als Janis Müller eine Tobehn-Hereingabe in aussichtsreicher Position nicht verwerten konnte (42.). Mit der denkbar knappen Führung bat dann wenig später der sehr gut leitende Bernd Schuster (Eggenstein) die beiden Teams zur Pause.
Auch im zweiten Abschnitt lieferten sich die Mannschaften einen offenen Schlagabtausch mit zahlreichen Torraumszenen. Den Beginn markierte KSV-ler Dennis Bäuerle, der einen sauberen Linksschuss diagonal an den Innenpfosten hämmerte (48.). Sekunden später verfehlte Hundorfean den KSV-Kasten nur um Zentimeter (49.). Zwei Minuten später nutzten die Stumpf-Jungs eine Aufmerksamkeitspanne des Gegners zum zweiten Treffer. Ein Klärungsversuch von Sascha Seith nach einem weiten Flankenball landete beim aufgerückten Benjamin Bindereif am zweiten Pfosten. Der Käpt´n-Riese köpfte dann unbedrängt zum 2:0 ein (51.). Die Schwarz-Weißen waren vorübergehend etwas geschockt. Der KSV kam zu einem Eckstoß, in dessen Folge zunächst Oliveira Schroer den FVL-Hüter mit einem prima Kopfball prüfte. Ein weiterer Abschluss konnte aber nur unzureichend geklärt werden, was Lukas Stingl in Schussposition brachte. Der fand aus 18 Metern die Lücke im überfüllten Strafraum und traf flach zum 3:0 (57.). Kurz darauf wurde ein gefährlicher Schuss von Daniel Walz eine Beute des noch rechtzeitig abtauchenden Graeter (60.). Die Dettenheimer Mannschaft resignierte dennoch nicht. Wenngleich der Tabellenführer diszipliniert und gut organisiert das Geschehen im Blick hatte, musste man einige gute Torgelegenheiten zulassen. So forderte Hundorfean den KSV-Torsteher zu einer Großtat heraus, als dieser im Rückwärtslaufen den Ball sensationell noch über die Latte bugsierte (61.). Dann rutschte Tim Tröster kurz vor der Torlinie knapp an einem Freistoßball von Marcel Kühn vorbei (64.). Nachdem sich längere Zeit vor den Toren nichts Nennenswertes ergab, fingen sich die Waldstädter noch einen Konter ein. Auf der verwaisten rechten Abwehrseite tankte sich Hundorfean ohne Gegenwehr durch und schob in Überzahl den Ball in die Mitte zum frei stehenden Jan Oberacker. Der hatte keine Mühe, auf 3:1 zu verkürzen (80.). Ein Schönheitsfehler nur, aber dennoch brauchte es alle Aufmerksamkeit, um am Ende den Sieg nach Hause zu schaukeln (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Becker – Zürn (85. Schubert), Wittemann (53.Helfenritter), Bindereif – Tobehn 71. Yasa), Oliveira Schroer, Müller (73. Oldemeier) – Bäuerle, Walz – Stingl
Schiedsrichter: Bernd Schuster (FC Alem. Eggenstein)
Tore: 1:0 Tobehn (33.), 2:0 Bindereif (51.), 3:0 Stingl (57.), 3:1 Oberacker (80.)
Zuschauer: 52