KSV setzt Siegesserie auch gegen Liedolsheim fort.
Im Duell zwischen dem bisherigen Vierten und Ersten der Tabelle setzte der Karlsruher SV nach dem vor Wochenfrist eingefahrenen Erfolg beim damaligen Spitzenreiter KSC III ein weiteres Ausrufezeichen. Mit dem durchaus überraschenden, aber auch in der Höhe verdienten 6:0 haben die Stumpf-Buben in der Punktwertung zu den in den letzten elf Spielen ungeschlagen und in der Fremde ohne Punktverlust gebliebenen Dettenheimern nun aufgeschlossen. Den zu Recht begeisterten Anhängern lieferten sie bei herrlichem Fußballwetter (trotz für beide Seiten mitunter störender Sonneneinstrahlung) ihre beste Saisonleistung ab und ließen den zudem mehr als eine Halbzeit in Unterzahl agierenden Gästen wenig Gelegenheit, das KSV-Heiligtum in Gefahr zu bringen. Mit imponierender Defensivleistung wurden deren Bemühungen schon im Ansatz erstickt und andererseits die gegnerische Abwehr mit klugem Spielaufbau mehr als sporadisch beschäftigt.
In der Anfangsphase gingen die Mannen von Lukas Lampert gleich agil zur Sache und deuteten auch ihre Qualitäten an. So konnte Theo Hundorfean eine Linksflanke in den Strafraum bringen, den Lars Nagel am zweiten Pfosten vorbei köpfte (9.). Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand wissen, dass dies die letzte Liedolsheimer Torgelegenheit in den ersten 45 Minuten gewesen sein sollte. Als auf KSV-Seite Wilhelm Oliveira Schroer ebenfalls einen aussichtsreichen Kopfball über den Kasten gesetzt hatte, war bereits die gute Performance der Gastgeber spürbar und zwei Minuten später glückte dem Mittelfeldstrategen dann auch die wichtige Führung. Nach Vorarbeit von Bagrets und Bjarne Waßmuth kam er zwei Meter vor der Strafraumgrenze zum Schuss und bezwang den FVL-Schlussmann zum 1:0 (15.). Drei Minuten später lag bereits der zweite Treffer in der Luft, Bagrets kam aber bei der flachen Hereingabe von Lukas Stingl um eine Fußspitze zu spät (18.). Doch schon bei der nächsten Aktion konnte dem Treiben von Hassan Hout im Liedolsheimer Strafraum nur regelwidrig Einhalt geboten werden (19.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Stingl über den Innenpfosten sicher zum 2:0 (20.). In der Folge wurde weiterhin engagiert um jeden Meter gekämpft. Zunächst hätte aber nur Pavel Bagrets treffen können, der hatte aber für seinen Kopfball nicht die nötige Koordination parat (28.). Stattdessen nutzten die KSV-ler schon die nächste Gelegenheit zum Torerfolg. Nach Hout´s Balleroberung brillierte Hout mit einem präzisen Steckpass auf Waßmuth, der dann überlegt vorbei am chancenlosen KSV-Hüter Dube auf 3:0 stellte (34.). So sehr die Nordsternler über diesen überraschenden Zwischenstand jubelten, war die Lampert-Truppe hingegen reichlich bedient. Ob dies Auslöser für die folgende Frustaktion von Adrian Pomohaci war, ist nicht überliefert. Für den weiteren Verlauf erwies sich dessen Platzverweis zweifellos jedoch als wenig hilfreich für die Lillser (38.). Dennoch hatten sie sich in der zehnminütigen Restspielzeit einige Offensivaktionen erarbeitet, die letzten Endes aber verpufften. So wurden die KSV-Jungs nach dem Halbzeitpfiff des auch nach neutraler Einschätzung konsequent gut leitenden Liam Kastner mit stehendem Applaus in die Kabine verabschiedet.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Während den Schwarz-Weißen keine einzige echte Torgelegenheit gegönnt wurde und lediglich zwei nicht nennenswerte Halbchancen zu verzeichnen waren, machte die Heimtruppe aus drei Chancen drei Tore und war zwei Mal nahe dran. Schon vorentscheidend traf Hassan Hout gleich nach Wiederbeginn, als er sich mit einem Dribbling im Strafraum durchsetzte und nach dem Motto „Einfach mal Luppen“ zum 4:0 einnetzte (46.). Die Waldstädter verwalteten in erster Linie den Vorsprung, den auch Hundorfeans Freistoß, der wenig gefahrvoll am Gestänge vorbei flog, verkürzen konnte (58.). Drei Minuten später zeigte Bagrets dann doch Fortschritte im Kopfballspiel, als ihn die FVL-Abwehr einen Freistoßball von Hout am zweiten Pfosten recht unbehelligt zum 5:0 einköpfen ließ (61.). Wenn die Begegnung nun auch nicht mehr die Begeisterung der ersten Hälfte hatte, so behielten die KSV-ler mit überzeugender Abwehrarbeit und abgeklärter Ballführung dennoch die Spielkontrolle. Bei den Gästen reichte es lediglich für einen Weitschuss von Daniel Groh, der den praktisch beschäftigungslosen KSV-Schlussmann aber nicht beeindruckte (70.). Schon näher am Torerfolg waren dagegen die Platzherren mit einem Freistoß von Lukas Eckert, den Dube über den Querbalken boxte (76 .) und dem knapp am Tor vorbei gleitenden Flachschuss von Dennis Bäuerle (77.). Kurz vor dem Ende behielt sich der Kapitän noch den Schlusspunkt vor. Nachdem die Dettenheimer Defensive einen Einwurf von Moritz Hartung nicht verteidigen konnte, stellte Daniel Walz mit einem strammen Schuss aus 18 Metern den 6:0-Endstand her (87.).
Für den FV war es ein gebrauchter Nachmittag mit einem bitteren und nicht vorhersehbaren Resultat. Da tröstet sicherlich nicht, dass so etwas jeder Mannschaft der Welt passieren kann. Mit dieser Erkenntnis dürfen aber die Karlsruher ihren Erfolg noch ein wenig genießen. Denn sie haben ihn sich gewiss verdient (Hans Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jan Hunfeld, Robin Tom Schempf (67. Jonas Klodwig), Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz, Luca Tobehn, Pavel Bagrets (62. Lukas Eckert), Hassan Hout (74. Tim Hamm), Lukas Stingl, Bjarne Waßmuth (62. Dennis Bäuerle) – Trainer: Christian Stumpf
FV Liedolsheim: Nkosiphile Henrich Dube, Sascha Seith, Max Schwab, Michael Zencefil (46. Aaron Roth), Adrian Pomohaci, Theodor-Mihail Hundorfean (62. Daniel Andre Groh), Lars Nagel, Jonas Punge (62. Ivan Bodrozic), Mike Weindel, Eric Lupascu (46. Jude Ehiozibue), Alin-Iulian Bunea (46. Nils Wojciechowski) – Trainer: Lukas Lampert – Trainer: Mike Weindel
Schiedsrichter: Liam Kastner (FC Südstern Karlsruhe)
Zuschauer: 79
Tore: 1:0 Wilhelm Oliveira Schroer (15.) 2:0 Lukas Stingl (20. Foulelfmeter) 3:0 Bjarne Waßmuth (34.) 4:0 Hassan Hout (46.) 5:0 Pavel Bagrets (61.) 6:0 Daniel Walz (87.)
Rot: Adrian Pomohaci (38./FV Liedolsheim/)