Der Karlsruher SV durfte das Kräftemessen gegen den favorisierten Tabellenzweiten aus dem Weinort ohne Zweifel als Erfolg werten. Da keine der beiden Mannschaften länger anhaltende dominante Phasen hatte, war der weitgehend ausgeglichene Spielverlauf letztlich dann auch am Endergebnis ablesbar. Mit der Punkteteilung hielten beide Serien von sechs bzw. fünf Spielen ohne Niederlage.

Die Fußballvereinigung begann mit selbstbewusstem Angriffsspiel, wobei Denis Spitalny sich sogleich als auffälliger Akteur erwies. Schon nach drei Minuten setze er einen Flachschuss knapp neben den zweiten Pfosten. Weitere drei Zeigerumdrehungen später bestätigte er mit dem Führungstreffer den derzeitigen Erfolgstrend seines Teams. Bei einem Eckstoß ließ man beim KSV den halbhoch in den Strafraum gebrachten Ball völlig unbehelligt passieren, so dass Spitalny mit einer Direktabnahme sehenswert zum 0:1 vollstrecken durfte (6.). Mit der frühen Führung im Rücken bestätigten die Augenstein-Schützlinge dann ihre Tabellenposition und bemühten sich mit sicherem Spielaufbau um den zweiten Treffer. Da sich aber auch die Nordsternler immer besser zurecht fanden, ergaben sich zunächst keine Torgelegenheiten mehr für den FV. Auf KSV-Seite setzte dagegen Timo Gob mit einem Achtmeter-Schuss, der in der Weingartener Abwehr hängen blieb, ein erstes Zeichen (19.). Kurz darauf verfehlte André Schifferdecker nach schönem Spielzug das Gästetor knapp (24.). In dem mittlerweile intensiven Spiel auf beiderseits gutem Niveau dauerte es eine halbe Stunde, bis Alexander Pribbernow seine Torgefährlichkeit andeuten konnte. Aus acht Metern knallte sein Schuss an die Querlatte (30.). Obwohl sich danach das Geschehen weitgehend im Mittelfeld abspielte, hatten die Zuschauer bis zur Pause eine interessante Partie gesehen.

Auch den zweiten Abschnitt begann Weingarten zielstrebig und angriffslustig. KSV-Schlussmann Felix Brenner konnte einen Pribbernow-Schuss aber über die Latte (47.) bugsieren. Seine Vorderleute operierten in dieser Phase auffällig ungeordnet und mit häufigen Ballverlusten. Eine Belagerung mit drei Eckstößen in der 50. Minute überstanden sie indessen unbeschadet. Zunehmend wurde das Spiel hektischer und zerfahrener und insbesondere der Tabellenzweite mühte sich oft vergeblich um einen ruhigen Spielaufbau. Dann nutzte der KSV die erste Gelegenheit in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich. Einen tückisch aufsetzenden Freistoßball von Schifferdecker musste Routinier Dominik Cramer abprallen lassen und ermöglichte so Philipp Tunggul den per Kopf erzielten Ausgleichstreffer (71.). Die abwechslungsreiche Schlussviertelstunde war dann wieder mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten bestückt. Cramer pflückte eine Hereingabe von Christian Wellner vor einem einschussbereit postierten KSV-er weg (75.) und auf der Gegenseite stand Pribbernow bei einem ansatzlos abgefeuerten Schuss ein weiteres Mal die Querlatte im Weg (77.). Bei einem Freistoß von Daniel Arnold (80.) und einer im Nachhinein falschen Entscheidung von Berthold Daubner (Zuspiel statt Torschuss, 88.) wäre für die Waldstädter sogar der Führungstreffer möglich gewesen. In der Nachspielzeit mobilisierten aber auch die Wengerter nochmals ihre bis dahin recht erfolgreich unterbundene Offensivkraft. Ein zur Ecke abgewehrter 15-Meter-Schuss von Spitalny (90.) und der abschließende Freistoß von Käpt´n Steffen Bruckert (90.+3) erbrachten den Sieg bringenden Treffer aber nicht mehr.

Aufstellung: Brenner – Conermann, Decker, Monteiro, Tunggul – Arnold, Schmitz, Schreiber, Panzer (31. Daubner) – Schifferdecker, Gob (62. Wellner)

Schiedsrichter: Marek Blasczyk (Speyer)

Zuschauer: 62

Tore: 0:1 Spitalny (6.), 1:1 Tunggul (71.)