KSV lässt Chancen liegen.

Mit einem torlosen Unentschieden beendete der Karlsruher SV sein letztes Saisonheimspiel und verpasste damit vorerst eine bessere Tabellenposition. Die Waldstädter waren über eine Stunde das aktivere Team, erarbeiteten sich zahlreiche Torgelegenheiten wie lange nicht mehr und mussten wegen rund zwanzigminütiger Unterzahl am Ende doch mit der Punkteteilung zufrieden sein. Zuvor hatte ein überragender Schlussmann im GSK-Gehäuse die Hausherren mit glänzendem Abwehrverhalten mehrfach zur Verzweiflung gebracht. Ab Mitte des zweiten Spielabschnitts verdrängten dann überflüssiges emotionales Gebaren die fußballerischen Darbietungen, so dass nur noch vereinzelte nennenswerte Aktionen zu vermerken waren.

Während der guten Anfangsminuten der Gäste hatte Ferhat Kilic in der fünften Minute mit einem Seitfallzieher die erste Torchance. Angelo Celona, der schon das Spiel der zweiten Mannschaft bestritt, lenkte den Ball jedoch um den Pfosten. Kurz darauf rettete auf der anderen Seite Nihat Kaya im letzten Moment gegen den bei einer Flanke von Berthold Daubner einlaufenden Moritz Hartung (8.). Dessen strammen Flachschuss parierte GSK-Goalie Ömer Taskiran Sekunden später in super Manier (9). Ein Freistoß von Sven Gelke brachte dann Benjamin Bindereif in Kopfballposition, sein Abschluss stellte den Schlussmann aber vor keine Probleme (14.). Anschließend versuchte es Orhan Durmus im KSV-Strafraum. Zunächst köpfte er über das Gestänge (18.), um dann mit seinem 18-Meter-Schuss an Celona zu scheitern (24.). Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der KSV bereits die Spielhoheit erarbeitet und agierte selbstbewusst angriffslustig. Mit einer Rechtsflanke bediente Hassan Hout so Daniel Walz, der aber den toll reagierenden Taskiran nicht überwinden konnte (28.). Dem ließen die Hausherren einen schönen Angriff über Walz folgen, doch griff sich der GSK-Torwart-Oldie vor Malte Oldemeier noch die Kugel (29.). Bei der nächsten Aktion wurde der Ball im GSK-Strafraum zwei Mal abgeblockt (30.). Die beste Gelegenheit bis dahin bot sich sodann Hassan Hout, der von Oldemeier passgenau bedient wurde. Taskiran entschied mit der Fußspitze aber wiederum das Duell für sich (34.). Dann legte Walz ein tolles Solo auf der linken Seite hin und fand den mitgelaufenen Hartung, dessen Schlenzer um Haaresbreite das GSK-Gehäuse verfehlte (40.). Zum Abschluss einer sehenswerten ersten Halbzeit wartete dann noch Ibrahim Yildirim mit einer fairen Aktion auf, als er einen zugesprochenen Freistoß absichtlich neben das KSV-Tor setzte. Respekt. Zuvor war bei der Verletzung eines GSK-lers einem KSV-Akteur der Versuch misslungen, den Ball ins Seitenaus zu befördern. Die vom Schiri nicht erkannte, verwirrende Situation hatte einen GSK-Akteur so in Ballbesitz gebracht, wurde unmittelbar darauf aber gefoult.

Nach Wiederbeginn behielten die KSV-Jungs zunächst weiter die Oberhand, ohne zu zwingenden Torchancen zu kommen. Es dauerte bis zur 59. Minute, ehe sich für Hout erneut eine Großchance auftat. Wiederum behielt der Keeper in der xten Eins-gegen-Eins-Situation die Nerven und rettete bravourös. Kurz darauf verfehlte Bindereif nach einer abgewehrten Ecke das Gästetor deutlich (61.). Nachdem sich einige Ruppigkeiten schon angedeutet hatten, handelte sich Hartung bald darauf ebenso unnötig wie absehbar die Gelb-rote Karte ein (67.). Seinem Team tat er damit keinen Gefallen. Der Schwung bei den Waldstädtern war dahin und die Genc-Truppe erarbeitete sich wieder mehr Spielanteile und Aufenthalte in Nähe des KSV-Strafraums. Die beiden einzigen Torgelegenheiten waren dennoch gleichmäßig verteilt. Erkan Akbaba kam an der Strafraumkante zum Schuss, zielte aber deutlich über das Celoni-Heiligtum (77.). Und als Jonas Kubiak wenig später einen Freistoß vor das GSK-Gehäuse schlug, wäre Christopher Haupt fast ein wieder wenig schulmäßiger Kopfballtreffer gelungen (78.). Trotz hochsommerlicher Temperaturen und mit einem Feldspieler weniger verteidigten die Jungs in Abwesenheit von Chefcoach Stumpf bis zum Schluss wenigstens das Remis und trauerten der verpassten Siegchance nicht all zu lange nach (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Celona – Daubner (46. Haupt), Dietrich, Kubiak, Bindereif, – Gelke (78. Kirchner), Wied, Oldemeier, Walz, Hartung – Hout (65. Gob)

Schiedsrichter: Gerd Fischer (SC Hauenstein/Pfalz)

Gelb-Rot: Hartung (67.)

Zuschauer: 30