Manko Chancenverwertung.

Hauptsächlich auf Grund seiner anhaltenden Abschlussschwäche musste sich der Karlsruher SV gegen den GSK mit einem Unentschieden zufrieden geben. Gemessen an den Torgelegenheiten wäre alles andere als ein klarer Sieg ein gerechtes Ergebnis gewesen. Für die Genc-Truppe, der so gut wie keine Einschussmöglichkeit geboten wurde, mitunter aber cleverer als die Gastgeber agierten, ist der Ausgang am Ende deshalb schmeichelhaft.

Die Gastgeber begannen sehr offensiv und nach einem Eckball von Hassan Hout glückte auch sogleich der Führungstreffer. Dominik Pohl köpfte druckvoll aus zehn Metern zum 1:0 ein (2.). Die KSV-er ließen nicht locker und Gästekeeper Nuhan Cevik stand im Minutentakt im Blickpunkt. Beim Kopfball von Willi Oliveira Schroer (4.) und dem Schuss von Malte Oldemeier (5.) stand er sicher und den Abschluss von Hassan Hout lenkte er um den Pfosten (6.). Dann wurde eine Doppelchance mit vereinten Kräften gerade noch vereitelt (7.). Schließlich war er beim 16m-Schuss von Jonas Klodwig rechtzeitig am Boden (14.). Dann musste auch der KSV-Hüter erstmals agieren. Einen abgefälschten Schuss von Christian Bosch nahm Tim Nagel aber sicher auf (20.). Der KSV blieb gegen die etwas besser ins Spiel gekommenen Gäste weiter am Drücker, fand aber die entscheidende Lücke nicht. Ein diagonaler Versuch aus 10 Metern von Schroer war zu harmlos für Cevik und Pohl feuerte das Spielgerät nach einer Ecke von Hout per Direktabnahme zwar sehenswert, aber weit aus dem KSV-Gelände hinaus (28.). Gleich im Anschluss unterlagen die Nordsternler einer Aufmerksamkeitspanne. Murat Genc spielte sich leichtfüßig bis zur Grundlinie durch und flankte flach nach innen. Ungehindert erreichte der Ball am zweiten Pfosten Erkan Akbaba, der aus fünf Metern mit etwas Glück am KSV-Schlussmann vorbei zum gastgeberseits ernüchternden 1:1 eindrückte (29.). Dass Oldemeiers 20m-Schuss sich als harmlos erwies (31.) und der zweite Versuch nach einem Pohl-Freistoß am Tor vorbei flog (35.), passte ins Bild der nun bis zum Pausenpfiff des guten Schiedsrichters Marius Wild fahrigen Partie.

Den Beginn des zweiten Abschnitts bereicherte Benjamin Bindereif gleich mit zwei Erfolg versprechende Szenen. Seinen platzierten Schuss aus acht Metern fischte Cevik bravourös noch von der Linie (47.) und Sekunden später setzte er einen Drehschuss nur knapp übers Gebälk (48.). Eine ähnliche Gelegenheit hatte auf der anderen Seite auch Spielertrainer und Kapitän Murat Genc, der mit einem Direktschuss allerdings klar das Ziel verfehlte (50.). Es sollte abgesehen von einer Freistoßsituation in der 70. Minute die einzige nennenswerte Torannäherung der Männer von der Hermann-Schneider-Allee bleiben. Dagegen hatten die Stumpf-Schützlinge zwei glasklare Gelegenheiten verpasst. Daniel Walz eroberte sich listig den Ball in Höhe des GSK-Strafraumes und passte quer auf Hout, der aus kurzer Entfernung aber am Tordreieck vorbei schoss (53.). An gleicher Stelle versagte ihm später dann die Koordination, als er einen Superflankenball von Bindereif einen Meter vor dem Pfosten an eben diesem vorbei zirkelte (66.). Dazwischen setzte Schroer eine Kopfballvorlage von Pohl ans GSK-Außennetz (58.). Allmählich ließ das Niveau des Kräftemessens ziemlich nach und der Offensivdrang der Hausherren flachte im letzten Spielviertel zunehmend ab. Da auch die Gäste an vorderer Front nur wenig zustande brachten, blieb wegen des Spielstands wenigstens die Spannung erhalten. Erwähnenswert bleibt allein eine Fairness-Aktion von Norbert Schifferdecker, der als fungierender KSV-Linienrichter eine Einwurfentscheidung des Unparteiischen zu Gunsten der gegnerischen Mannschaft korrigierte (90.). Bei diesem Spielstand und zu diesem Zeitpunkt sicherlich ein beachtliches Verhalten im Sinne des Sportsgeistes und zur Nachahmung empfohlen.

Am kommenden Sonntag bietet sich dem KSV beim Zusammentreffen mit Olympia Hertha, das wegen des in etwa zeitgleichen KSC-Spiels ins Nordsternstadion verlegt wurde, eine erneute Gelegenheit, die Chancenverwertung zu verbessern. Dass es aber auch Tore zu verhindern gilt, dürfte den KSV-Jungs ebenfalls bewusst sein (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Klodwig, Kubiak, Kirchner, Hartung – Oliveira Schroer, Pohl – Hout (81. Richert), Oldemeier, Bindereif (76. Oliveira Flammer), Walz (67. Eckert)

Schiedsrichter: Marius Wild (TSV Wöschbach)

Tore: 1:0 Pohl (2.), 0:1 Akbaba (29.)

Zuschauer: 45