Moral bewiesen: in Unterzahl Vorsprung ins Ziel gekämpft.

In einer insgesamt ausgeglichenen Begegnung schaffte der Karlsruher SV am Ende einen knappen und hart umkämpften Heimsieg und konnte damit die volle Punktausbeute verbuchen. Ab der 58. Minute standen die Nordsternler nach einer umstrittenen Gelb-roten Karte gegen Simon Dietrich mit einem Mann weniger auf dem Platz, dennoch konnten sie mit tollem Teamgeist und mit nicht nachlassendem Einsatzwillen die Führung aus der 13. Minute gegen eine starke Rüppurrer Mannschaft verteidigen.

Nach Anpfiff des Germersheimer Schiri Norbert Pirron spielten die Hausherren gleich sehr stark auf und dominierten das Geschehen während der ersten 20 Minuten klar. Hassan Hout schoss nach fünf Minuten dann auch nur knapp am Rüppurrer Gehäuse vorbei. Weitere Angriffe brachten ebenfalls nichts ein, bis dann ein schneller Gegenangriff zum Erfolg führte. Willi Schroer bediente mit einem feinen Steilpass Moritz Hartung, der von der Grundlinie flach noch innen flanken konnte. Im Fünfer kam Hout vor Torwart Kevin Struck an den Ball und spitzelte zum 1:0 ein (13.). Allmählich befreiten sich die Schützlinge von Klaus Merklinger und kamen ihrerseits zu Torgelegenheiten. Patrick Rousseau per Kopfball (19.) und Nico Weingärtner (24.) mit einem 18-Meter-Schuss verfehlten aber jeweils unbedrängt den KSV-Kasten. Bis zur Pause hatte die SG dann endgültige Hoheit im Mittelfeld, die nennenswerten Chancen blieben indessen gleichmäßig verteilt. So schlenzte Luca Merklinger die Kugel nur knapp am KSV-Tor vorbei (42.) und auf der Gegenseite warf sich Struck bravourös in einen Schuss von Hout (43.).

Nach Wiederanpfiff durfte zunächst Joseph Kastier, der das Rüppurrer Spiel immer wieder aus der eigenen Hälfte dirigierte, aus 25 Metern schießen, verfehlte aber das Ziel (49.). Auch Hartung hätte bei einem KSV-Vorstoß für Torjubel sorgen können, doch wehrte der SG-Keeper aus zwei Metern im kurzen Eck mit einem tollen Reflex ab (51.). In der 58. Minute unterlief Dietrich ein zweites Foulspiel innerhalb kurzer Zeit, was den souveränen Spielleiter dann zu einem Platzverweis veranlasste. Dass diese Entscheidung von jeder Seite unterschiedlich beurteilt wurde, geschenkt. In Unterzahl mussten die Gastgeber nun zunehmend Abwehrarbeit verrichten und den Rüppurrern das Feld überlassen. Trotz größerer Spielanteile außerhalb des KSV-Strafraumes kamen die Gäste jedoch kaum zu Abschlüssen und mit zunehmender Spieldauer fanden die tiefen Anspiele immer seltener Abnehmer. Bis zur Schlussminute hatten im Gegenteil die aufopfernd verteidigenden Stumpf-Jungs noch die zahlreicheren Torgelegenheiten. So schoss Hout im Fünfmeterraum aussichtsreich über den Balken (62.) und beim Kopfball von Philipp Werner (79.) war der Nordstern bereits am Jubeln. Der Innenpfosten meinte es jedoch nicht gut mit dem Youngster und bescherte den KSV-ern noch weitere bange Minuten, den nie aufsteckenden Riebergern andererseits unveränderte Hoffnung zumindest auf einen Punktgewinn. Diese Chance sollten sie dann auch in der Schlussminute mit einem Freistoß aus rund 25 Metern noch bekommen. Daniele Pascariello zirkelte das Spielgerät äußerst sehenswert und platziert um die KSV-Mauer herum und löste damit beginnenden Rüppurrer Freudentaumel aus. KSV-Hüter Tim Nagel hatte allerdings Einwände, tauchte ins untere Eck ab und kratzte den Ball sensationell von der Linie (90.). Nachdem dann nach zwei Spielerwechseln auch die Nachspielzeit unbeschadet überstanden wurde, war den Waldstädtern die Erleichterung ebenso anzusehen wie die Enttäuschung den Gästen, die sich ein Unentschieden durchaus auch verdient gehabt hätten (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Dietrich, Kirchner, Kubiak, Klodwig (90.+2 Gelke) – Pohl, Oliveira Schroer – Haupt (63. Werner), Oldemeier (90. Oliveira Flammer), Hartung – Hout (72. Eckert)

Schiedsrichter: Norbert Pirron (FV Germersheim)

Tore: 1:0 Hout (13.)

Gelb-Rot: Dietrich (58.)

Zuschauer: 50