Die Gäste begannen forsch und hatten durch Adrian Herlan, der knapp vorbei zielte, gleich eine gute Torgelegenheit (4.). Bei einer Standardsituation war er dann erfolgreicher. Einen kurz gespielten Freistoßball köpfte er mit dem Rücken zum Tor stehend über den KSV-Keeper hinweg zum 0:1 in den Winkel (11.). Für die vor allem in der Anfangsphase überlegenen Blankenlocher rettete dann Schlussmann Florin Simmerling wenig später mit einer Glanzparade die Führung, als er einen Kopfball von Felix Decker aus fünf Metern entschärfte (18.). Als der KSV endlich in die Partie hinein gefunden hatte, verhinderte der SVB-Goalie mit einer Fußabwehr gegen André Schifferdecker, der nach feiner Einzelleistung von Simon Schreiber mustergültig bedient wurde, erneut einen Einschuss (32.). Kurz darauf hatte Blankenlochs Patrick Armbrust eine Kontergelegenheit, legte sich den Ball aber zu weit vor (37.). Statt dessen glückte den jetzt besseren Waldstädtern der verdiente Ausgleich. Daniel Arnold hatte sich im Strafraum energisch durchgesetzt; sein geschicktes Zuspiel in die Tiefe nutzte Schifferdecker überlegt zum 1:1 (38.). Kurz darauf gelang Sebastian Justl ein toller Diagonalpass in die Schnittstelle der Gästeabwehr, wo Schifferdecker am schnellsten reagierte und den Ball über den Torwart zum 2:1 versenkte (40.).
Mit der Pausenführung im Rücken beherrschten die KSV-ler mit ansehnlichen Kombinationen und sicherem Passspiel den Gegner und erarbeiteten sich einige gute Torchancen. So wurde im SVB-Fünfer eine flache Hereingabe im letzten Augenblick noch vor einem einschussbereiten KSV-Stürmer geklärt (56.). Beim folgenden Eckball von Schifferdecker verpassten es gleich drei KSV-Akteure, den beruhigenden 2-Tore-Vorsprung zu erzielen (57.). Mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss von Mike Grünfelder, der als Bogenlampe unter dem Querbalken den Weg ins KSV-Tor fand, glückte dann aber der Arnold-Truppe der zu diesem Zeitpunkt überraschende 2:2-Ausgleich (62.). Blankenloch konnte schon mit der nächsten Aktion sogar wieder in Führung gehen. Bei einer Abwehraktion passierte im Abwehrverbund des KSV – wohl noch unter dem Einfluss einer Verletzung – ein technisches Missgeschick. Der dadurch in Ballbesitz gekommene Nico Reichert lobbte den erneut machtlosen Felix Brenner zum 2:3 (63.). Die vorübergehend etwas gelähmt wirkenden Gastgeber hatten sich gerade wieder von diesem Doppelschlag erholt und zu Angriffsaktionen angesetzt, als sie eiskalt ausgekontert wurden. Als am Ende der Kette Simon Schreiber ins Rutschen kam, hatte Herlan freie Schussbahn und versenkte den Ball dann auch im kurzen Eck zum 2:4 (71.). In der insgesamt hart umkämpften zweiten Hälfte gaben sich die Hausherren aber noch nicht auf und es dauerte nur drei Minuten, bis wiederum Schifferdecker für Spannung sorgte. Berthold Daubner setzte sich trotz heftiger Gegenwehr durch und passte auf Schifferdecker, der mit seinem dritten Tagestreffer souverän auf 3:4 verkürzte (74.). Sekunden später hatte der arg malträtierte Mauricio Monteiro den Ausgleich auf dem Kopf. Simmerling reagierte aber wiederum prächtig (75.). In der intensiven Schlussphase verteidigte der neue Tabellenführer den Vorsprung kampfkräftig. Glück hatte man allerdings bei einem Kopfball von Daubner, der äußerst knapp am Tor vorbei strich (83.), und bei einem 20-Meter-Schuss von Schreiber, dem ebenfalls nur wenige Zentimeter fehlten (85.). Die Hoffnung der KSV-Anhänger auf eine längere Nachspielzeit, die in Anbetracht vieler verletzungsbedingter und anderer Unterbrechungen zweifellos begründet war, erstickte der Schiedsrichter allerdings mit dem viel zu frühen Schlusspfiff. Der Blankenlocher Freude über den knappen Sieg tat dies verständlicher Weise keinen Abbruch. Beim KSV ärgerte man sich über drei kuriose Gegentreffer und trauerte den vergebenen Torchancen nach. Die Zuschauer indessen sahen eine abwechslungsreiche und turbulente Begegnung zwischen zwei Mannschaften, die erstmals seit fast 30 Jahren wieder in einem Pflichtspiel im Nordsternstadion gegeneinander antraten.
Aufstellung: Brenner – Böttner, Decker, Monteiro, Schreiber – Panzer, Arnold, Hartung, Straub (86. Kalumbai) – Justl (46. Daubner), Schifferdecker
Schiedsrichter: Wilfried Sprenger (Jockgrim)
Zuschauer: 71
Tore: 0:1 Herlan (11.), 1:1 Schifferdecker (38.), 2:1 Schifferdecker (40.), 2:2 Grünfelder (62.), 2:3 Reichert (63.), 2:4 Herlan (71.), 3:4 Schifferdecker (74.)