Punkteteilung im Nachbarschaftsderby.
Mit dem hart erkämpften Remis gegen den VSV Büchig vergrößerte die Truppe vom Karlsruher SV den Abstand zum abstiegsrelevanten Tabellenplatz auf nunmehr 11 Punkte und kann die beiden kommenden, realistisch eigentlich nicht lösbaren Auswärtsaufgaben gegen die Spitzenteams von DJK Mühlburg (13.05.) und Germania Neureut (Mi., 16.05.) nun deutlich sorgenfreier angehen. Allerdings hätten die Stutenseer durchaus auch als Sieger vom Platz gehen können, verzeichneten sie doch in den zweiten 45 Minuten ein klares Plus an Spielanteilen und erarbeiteten sich auch mehr Torchancen und Eckbälle. Die Nordsternler überzeugten aber wiederum mit geschlossener Teamleistung und brachten eine couragierter Defensivarbeit auf den Platz. Zumal man den Abstand zum Nachbar mit weiterhin vier Zählern halten konnte, durfte man mit dem Ergebnis am Ende damit eher zufrieden sein als der Gast.
In der fairen und abwechslungsreichen Partie zeigten die Akteure von Beginn an keinerlei Zurückhaltung. Schon nach 70 Sekunden belästigte Christopher Haupt mit einem allerdings ungefährlichen Distanzschuss VSV-Keeper Carsten Kitter (2.). Kurz darauf musste dieser schon mehr investieren, um noch vor Simon Dietrich eingreifen zu können (3.). Gleich darauf leisteten sich die Hausherren einen unnötigen Ballverlust auf Höhe der Mittellinie. Ein schneller Steilpass, eine flache Hereingabe von der Grundlinie am heraus eilenden KSV-Hüter vorbei und der am zweiten Pfosten übersehene Hakan Horzum hatte leichtes Spiel, zum 0:1 einzunetzen (4.). Die Antwort der Stumpf-Truppe kam bald. Mit sehenswertem Kombinationsspiel wurde Dietrich auf der rechten Angriffsseite bedient, der flankte präzise nach innen, wo Malte Oldemeier aus acht Metern mit einem Kopfball (!) zum 1:1 für Jubel sorgte (10.). Es folgte ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. So musste Kitter gegen Haupt zur Ecke klären (17.) und später angelte er sich die Kugel nach einem Versuch von Hassan Hout (31.). Auf der Gegenseite zirkelte Timo Kasapoglu einen Freistoß knapp am KSV-Kasten vorbei (27.) und in der Schlussphase verfehlte Andrija Zeljko mit zwei Kopfbällen nur sehr knapp das KSV-Gehäuse (39., 42.).
Im zweiten Abschnitt verstärkte sich der schon zuvor angedeutete Siegeswille der Truppe von Jens Pfattheicher, die so auch zu weiteren Gelegenheiten kam. So griff sich Tim Nagel gegen den toll bedienten Horzum in letzter Sekunde den Ball (56.). Dann verhinderte Oldemeier auf der Torauslinie einen aussichtsreichen Büchiger Versuch im letzten Moment (64.). Ein 20-Meter-Schuss von Pfattheicher war dagegen weniger gefährlich (68.) und ein Rückwärtskopfball von Hendrik Hadeler flog am Pfosten vorbei (82.). Dem folgte ein weiterer Zeljko-Kopfball, der das Ziel nur knapp verfehlte (83.). Torannäherungen der Gastgeber blieben bis dahin eher unspektakulär. Hout schoss zweimal klar vorbei (48., 60.), Marco Wieds Versuch war kein Problem für den Schlussmann (71.) und Martin Zürn jagte einen abgewehrten Eckball aus 30 Metern in bisher unberührte Natur (75.). Dass der gute Schiri Primerano ein klares Handspiel im VSV-Strafraum (69.) nicht ahndete, mag mit einer von Büchiger Protest begleiteten ähnlichen Situation im ersten Abschnitt zu erklären sein. In den letzten Spielminuten hätten dann beide Teams das Derby noch für sich entscheiden können. Zunächst brannte es lichterloh im Gästefünfer, doch konnte die Gefahr mit vereinten Kräften gebannt werden (88.). Sekunden später hatte auf der anderen Seite Ex-KSV-er Luca Wallmann den Siegtreffer auf dem Fuß. Sein am rechten Pfosten aus fünf Metern abgefeuerter Ball parierte Tim Nagel jedoch mit überragendem Reflex (89.). So sorgte er beim Gast für Verzweiflung, seinem Team rettete er damit bravourös das Unentschieden (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Nagel – Härter, Kirchner, Kubiak, Werner (39. Daubner) – Dietrich, Wied, Oldemeier, Gelke (72. Zinn) – Haupt(74. Zürn), Hout
Schiedsrichter: Fabrizio Primerano (Karlsruher SC)
Tore: 0:1 Horzum (4.), 1:1 Oldemeier (10.).
Zuschauer: 80