KSV behält besseres Ende für sich.

Die schwierigen Platzverhältnisse wie auch die Herangehensweise und kämpferische Einstellung beider Teams ließ es an diesem Nachmittag nicht zu, Freunde des gepflegten Balles besonders zu erfreuen. Dennoch blieb es bis zum Schluss spannend, nicht zuletzt weil der tabellarische Unterschied zwischen dem Zweiten und Vorletzten in der zweiten Halbzeit nur selten erkennbar war. Einerseits vermochte der Karlsruher SV die zuletzt gewohnte spielerische Souveränität nicht auf den Platz zu bringen, während andererseits die Gastgeber über weite Strecken nicht den Eindruck eines potentiellen Absteigers machten. Mit etwas Glück hätten sie gar für eine Überraschung sorgen können.

Die erste Viertelstunde wurde aber klar von den Waldstädtern bestimmt. So setzte Lukas Stingl ein Zuspiel von Pavel Bagrets knapp neben den Pfosten (8.). Wilhelm Oliveira Schroer machte es bei einer Ecke von Hassan Hout zwar besser, sein Kopfball klatschte dennoch vom Torgestänge zurück (13.). Bei der folgenden Angriffsaktion ergab sich für Lukas Eckert die nächste große Chance zur Führung. Im 1 gegen 1 reagierte Torwartoldie Kai Diaz allerdings glänzend und beendete vorübergehend auch die gute KSV-Anfangsphase. Die nächste Viertelstunde war dann von viel Leerlauf geprägt. Trotzdem gelang dem Tabellenzweiten das 0:1. Hout hatte über die Abwehr an den zweiten Pfosten geflankt, Stingl per Kopfballvorlage Eckert bedient, der aus zwei Metern vollendete (28.). Die SG-Truppe fand dann allmählich etwas besser in die Begegnung und erspielte sich mit einem Kopfball auch die erste (und im ersten Abschnitt einzige) gute Torgelegenheit. KSV-Hüter Vincent Loesch parierte aber reaktionsschnell (40.).

Nach Wiederanpfiff waren es wiederum die Gäste, die das Geschehen bestimmten und auf den zweiten Treffer drängten. Zunächst köpfte Robin Schempf einen Eckball von Hout knapp vorbei (47.) Sekunden später klärte SG-Kapitän Eric Vöhringer auf der Torlinie und den anschließenden 25m-Schuss von Luca Tobehn lenkte Diaz bravourös gerade noch über den Kasten (48.). Auf der anderen Seite verlor die unaufmerksame KSV-Abwehr nach einem Freistoß Ilhan Arslan aus den Augen, der mit seinem Lattenschuss aus wenigen Metern jedoch Pech hatte (52.). Das Match gestaltete sich fortan energischer und offener. Nach einer Stunde wehrte Loesch einen SG-Freistoß auf der Torlinie ab (60.) und nach einem Steckpass des gerade eingewechselten Murat Cetinkaya hatten die Stumpf-Jungs mächtig Glück, weil der frühere KSV-ler Steven Welke die Kugel nur ans Lattenkreuz hämmerte und den möglichen Ausgleich verpasste (71.). Den weiteren energischen Bemühungen der Gourgiotis-Truppe hielt der KSV ebenso kampfstark stand, kam aber erst spät wieder selbst gefährlich vors gegnerische Tor. Der Abschluss von Daniel Walz landete aber knapp im Aus (80.). Es bedurfte dann eines Freistoßes, um den Erfolg endgültig fest zu machen. Hout´s Hereingabe aus dem Halbfeld flog unbehelligt durch den Strafraum und am Ende bugsierte Oliveira Schroer aus kurzer Entfernung den Ball zum 0:2 irgendwie über die Linie (86.). Danach waren die drei Punkte nicht mehr in Gefahr. Die hatten sich die KSV-ler in Anbetracht des besseren Chancenverhältnisses im ersten Abschnitt letztendlich auch verdient erkämpft.

Das erste Rückrundenspiel am kommenden Sonntag beim Tabellenzwölften FC 1921 wird voraussichtlich ebenfalls kein Spaziergang werden. Mit der Favoritenbürde werden die Nordsternler aber erneut umgehen müssen. Auch der olympischen Fackel ist im Gastspiel beim VfB Grötzingen mit dem nötigen Glück durchaus Zählbares zuzutrauen (Hans Dieter Brumm, Karlsruher SV).

SG FC Fackel KA / Olym. Hertha: Kai Diaz, Berkan Yüzgider, Steven Welke, Dimitru Liviu Gaju, Konstantin Apacidi, Eric Vöhringer, Ilhan Zafer Arslan, David Matei (63. Martin Muth), Lamin Ceesay, Vincent Braun (85. Rocco Velardi), Mohamed Ben M’Bark – Trainer: Athanassios Gourgiotis

Karlsruher SV: Vincent Loesch, Jonas Klodwig, Luca Tobehn, Robin Tom Schempf, Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz (90. Michel Deuß), Pavel Bagrets (73. Dennis Bäuerle), Hassan Hout, Lukas Stingl, Lukas Eckert (88. Tim Hamm) – Trainer: Christian Stumpf

Schiedsrichter: Marc Schmid (SV Ottenhausen)

Zuschauer: 27

Tore: 0:1 Lukas Eckert (28.) 0:2 Wilhelm Oliveira Schroer (86.)