KSV mit weiterem Sieg und Eckert-Hattrick.
Der Karlsruher SV überzeugte auch auf dem schwierigen Geläuf beim SV Blankenloch und verbesserte mit einem in dieser Höhe am Ende auch verdienten 6:1-Erfolg weiter seine Auswärtsbilanz. Mit einem lupenreinen Hattrick ragte dabei Lukas Eckert aus einem ausnahmslos gut harmonierenden Mannschaftsgefüge heraus. Es gab keinen Schwachpunkt und lediglich beim Anschlusstreffer war man einmal nicht ernsthaft genug bei der Sache. Ansonsten blieb das KSV-Tor von echter Gefahr unbehelligt. Getrübt wurde der Nachmittag allenfalls durch die Verletzung von Bjarne Waßmuth, der sich ohne gegnerische Einwirkung eine Knieverletzung zuzog. Ihm gute Besserung und alles Gute.
Dem Tabellenzweiten aus dem Karlsruher Nordosten hatte sich schon nach zwei Minuten eine Einschussmöglichkeit geboten, die Pavel Bagrets aber nicht nutzen konnte. Danach blieben Offensivaktionen zunächst noch Mangelware und es brauchte für Torjubel eine Standardsituation. Den Eckball von Hassan Hout köpfte Robin Schempf aus kurzer Distanz in die Arme von SVB-Keeper Timo Schlimm, dem das Spielgerät jedoch unglücklich wieder entglitt und sich schlussendlich zum 0:1 hinter die Torlinie verirrte (21.). Kaum war ein Angriff der Rotbärzel abgefangen, legten die Stumpf-Jungs mit dem folgenden Konter nach. Lukas Stingl passte geschickt in den Lauf von Bagrets, der den Ball am heraus stürzenden Goalie vorbei zum 0:2 unterbrachte (23.). Die Gäste blieben am Drücker und erarbeiteten sich einige gute Gelegenheiten, wobei zuerst Stingl mit einem Rechtsschuss den Keeper auf dem Posten fand (30.). Dann prüfte der sichtlich ambitionierte L. Eckert mit einem durchaus gelungenen Fallrückzieher allerdings nur die Festigkeit des Clubhausdaches, während Sekunden später Bagrets beim Duell mit Schlimm den Ball um Haaresbreits am Pfosten vorbei spitzelte (32.). Kurz darauf erzeugten auch die Schützlinge von Stephan Arnold so etwas wie Torgefahr, Keanu Müller köpfte einen Freistoßball aber direkt in die Arme von Christian Becker (35.). Gleich darauf kombinierten sie sich ziemlich unbelästigt in Richtung KSV-Strafraum und auch in Nähe des Fünfmeterraumes gaben die Waldstädter allenfalls Begleitschutz. Marvin Fahrländer nahm dann die Einladung an und drückte den Ball im zweiten Versuch unter Becker hindurch zum überraschenden 1:2-Anschlusstreffer über die Linie (36.). Das gab den Hausherren etwas Auftrieb und mehr Spielanteile, ohne aber die KSV-ler ernsthaft gefährden zu können. Kurz vor der Halbzeit brannte es stattdessen noch einmal vor dem SVB-Tor. Mit vereinten Kräften konnte man aber mehrere gute KSV-Chancen gerade noch vereiteln (45.).
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer Kopfballchance der Gastgeber im Anschluss an einen Freistoß, welche aber verpuffte (48.). Kurz darauf wurde dann auf der anderen Seite das erste Mal gek-L.Eckert. Als Abschluss eines schönen Angriffs über mehrere Stationen passte Bagrets scharf nach innen, wo der KSV-Stürmer aus zwei Metern entschlossen zum 1:3 einnetzte (49.). Damit war die leise Hoffnung der Platzherren, dem Match doch noch eine Wendung zu ihren Gunsten geben zu können, schnell wieder gesunken. Drei Minuten später hätte Stingl sogar nachlegen können, als er den butterweichen Flankenball von Hout aus kurzer Entfernung per Direktabnahme ein gutes Stück über den Kasten bollerte (52.). Fünf Minuten später wurde Eckert von Hout nach dessen Balleroberung stark abseitsverdächtig in die Schnittstelle geschickt, wo er am Torwart vorbei das nun schon vorentscheidende 1:4 markierte (57.). Die Blankenlocher kamen danach etwas häufiger in Ballbesitz, konnten daraus allerdings keine Abschlüsse kreieren. Solche hatte während dieser eher ereignislosen Phase nur der KSV zu verzeichnen, Tim Hamm und Lukas Stingl zielten aber jeweils zu unpräzise (62., 70.). In den letzten zehn Spielminuten beherrschten die Nordsternler dann die Szene wieder eindeutiger und erspielten sich gegen die nachlassenden Gastgeber auch mehrere gute Gelegenheiten. Und nach 82 Minuten machte Eckert seinen Hattrick perfekt. Ein prima Zuspiel von Jonas Klodwig versenkte er blitzschnell und trocken neben dem Pfosten zum 1:5 (82.). Kurz darauf glänzte er noch als Vorbereiter. Von der Torauslinie legte er quer in den Strafraum zurück, wo Luca Tobehn knallhart und am machtlosen Schlimm vorbei zum 1:6 traf (85.). Eine Minute später schmetterte er noch einen maßgeschneiderten Flankenball von Moritz Hartung über das Gehäuse (86.). Danach plätscherte die Begegnung dem pünktlichen Abpfiff entgegen.
Die KSV-Truppe bleibt damit weiter die Mannschaft der Stunde in der A1. Eine tolle Momentaufnahme durchaus, aber keine Garantie, ein nächstes Erfolgserlebnis im Heimspiel gegen Fortuna Kirchfeld II als selbstverständlich einzuplanen. Die Landesligareserve hat von den letzten fünf Spielen nur ein einziges verloren und nimmt aktuell den 6. Platz im Powerranking ein. Schon deshalb also kein Grund, die Truppe von Ozan Özcan und Dennis Bah auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber das wissen die Jungs um Kapitän Walz selber. Bei der Arnold-Truppe dagegen geht der Blick so allmählich in Richtung Tabellenende. Ob man die nötigen Punkte schon beim Gastspiel in Grötzingen holen kann, bleibt offen. Immerhin eint beide Teams die Gemeinsamkeit, gegen den KSV jeweils mit dem Endergebnis von 1:6 verloren zu haben (Hans Dieter Brumm, Karlsruher SV).
SV Blankenloch: Timo Schlimm, Oliver Toppel, Matteo Amoruso (56. Luis Claudio De Oliveira Junior), Marcel Fassnacht, Keanu Müller (76. Marco Kiefer), Ante Grizelj (64. Mounir Harbi), David Jackisch, Marvin Fahrländer, Max Praxl, Nicolas Machatschek, Dominic Hoffmann – Trainer: Stephan Arnold
Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Luca Tobehn, Jan Hunfeld, Robin Tom Schempf, Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer (61. Tim Hamm), Daniel Walz, Pavel Bagrets (67. Jonas Klodwig), Hassan Hout (61. Dennis Bäuerle), Lukas Stingl, Bjarne Waßmuth (28. Lukas Eckert) – Trainer: Christian Stumpf
Schiedsrichter: Leon De Felice (KIT Sport-Club 2010)
Zuschauer: 41
Tore: 0:1 Timo Schlimm (21. Eigentor) 0:2 Pavel Bagrets (22.) 1:2 Marvin Fahrländer (30.) 1:3 Lukas Eckert (49.) 1:4 Lukas Eckert (57.) 1:5 Lukas Eckert (82.) 1:6 Luca Tobehn (85.)