Dreier gegen den Aufsteiger kurzzeitig auf der Kippe.
Während der ersten Halbzeit dominierten die Waldstädter das Geschehen ziemlich eindeutig, wenngleich sie wahrlich kein Feuerwerk abbrannten. Dennoch hätten die Ballbesitzquote und die sich hauptsächlich bei Standardsituationen auch ergebenden Torchancen für einen komfortablen Vorsprung ausgereicht. Die Gastgeber verteidigten aber engagiert und nicht ungeschickt ihr Gehäuse, stellten mit ihren Offensivbemühungen die KSV-Akteure allerdings vor keine Probleme. So war Vanja Golubic dann auch der einzige Kroate, der zum Torschuss kam, aber knapp am Pfosten vorbei zielte (12. Minute). Zudem durften die Schützlinge von Andreas Blaha sich bei Heiko Pflugfelder bedanken, der allein aus vier Kopfballversuchen kein zählbares Kapital schlagen konnte (3., 15., 21. und 33.). Aber auch Christopher Haupt nutze eine gut herausgespielte Torgelegenheit nicht, als er unbewacht sich weder für einen eigenen Abschluss noch für eine gezielte Flanke entscheiden konnte (19.). Dann schoss Timo Gob von der Strafraumkante über das Gehäuse (34.). Wenig später meinte es Alfons Lutz, wie gewohnt souveräner Leiter der auf erfreulich fairem Niveau geführten Begegnung, bei einem grenzwertig strafstoßwürdigen Einsatz gegen Gob gut mit den Gastgebern und ließ weiterlaufen. Nachdem dann der für den verletzen Gob gekommene Dominique Ollendorff mit einem Schuss in die Tormitte Goalie Marko Bozic nicht beeindrucken konnte (36.) und auch Pflugfelder aus spitzem Winkel das Außennetz ausbeulte (40.), ging es torlos in die Pause.
Der zweite Teil bot den Zuschauern mehr Abwechslung. Zunächst aber hatte die Stumpf-Truppe das Geschehen weiter im Griff, wenngleich sich die Männer vom Dammerstock mehr nach vorne orientierten. Dennoch hatte der KSV durch Dominik Kirchner die erste Gelegenheit, konnte bei einem Kopfball aber nicht genügend Druck hinter den Ball bringen (49.). Wenig später verlor die Croatia-Abwehr die Kugel an den aufmerksamen Benjamin Bindereif, der den Lapsus auch prompt mit dem Führungstreffer für den KSV bestrafte. Ohne nennenswerte Gegenwehr spielte er sich in den Strafraum und ließ mit seinem schönen Flachschuss, der vom Innenpfosten den Weg zum 0:1 über die Linie fand, Keeper Bozic keine Abwehrchance (52.). Fünf Minuten später ergab sich für Ollendorff nach einem Superzuspiel von Pflugfelder die fast identische Gelegenheit; diesmal touchierte der Ball aber nur den Außenpfosten (58.). Die Nordstern-Jungs schraubten ihre Konzentration dann merklich zurück und gaben das Heft für zwanzig Minuten mehr oder weniger aus der Hand. Die Gastgeber spielten nun mit mehr Biss immer häufiger gradlinig nach vorne und zudem riefen einige Akteure jetzt auch ihr spielerisches Potential ab. Die Gäste sahen sich ein vor allem in Person von Tomislav Maras brenzligen Situationen gegenüber. Dessen Schuss nach einem feinen Soloauftritt konnte Dominik Döring aber festhalten (60.). Bei einer weiteren Einzelaktion schoss er nur Millimeter am KSV-Kasten vorbei (62.). Kurz zuvor allerdings wäre dem Kroatenhüter das holprige Geläuf fast zum Verhängnis geworden, als er einen Rückpass wenige Zentimeter am eigenen Pfosten gerade noch vorbeizauberte (61.). Dann entwickelte sich aus einem Croatia-Angriff eine KSV-Chance, bei dem der Heber des schnellen Ollendorff noch von der Linie gekratzt wurde (70.). So blieb es weiterhin spannend und die Blaha-Truppe ließ nichts unversucht. Und Ante Galic tauchte nach einem gleich zweifach verpassten Eingreifen der KSV-Abwehrkette frei vor dem Gästekeeper auf, vergab aber viel zu überhastet die sich eröffnende Ausgleichschance (82.). Stattdessen wurden die Kroaten mitten in ihre Drangphase hinein klassich ausgekontert. Pflugfelder konnte auf der Außenbahn nicht gestoppt werden, der spielte sich bis zur Grundlinie durch und passte in den Sechzehner, wo Florian Engelhorn die Chance zum 0:2 unaufgeregt nutzte (83.). Bei den Platzherren war damit die Luft raus und das Spiel entschieden. Sicherlich war der Sieg der Waldstädter in diesem mäßig niveauvollen Spiel insgesamt verdient, mit etwas Glück wäre für NK jedoch durchaus mehr drin gewesen. Dass gegen den kommenden Kontrahenten FC Jöhlingen solche Schwächeperioden nicht unbeschadet zu überstehen sein dürften, wird der Stumpf-Truppe zweifellos bewusst sein.
Hans-Dieter Brumm
Aufstellung: Döring – Dietrich, Kirchner, Kubiak, Bindereif – Wied, Zürn – Haupt, Gob, Hartung – Pflugfelder
Wechsel: Ollendorff für Gob (36.), Engelhorn für Pflugfelder (61.), Klodwig für Haupt (65.), Pflugfelder für Ollendorff (81.), Oliveira Schroer für Hartung (84.)
Schiedsrichter: Alfons Lutz (Stupferich)
Zuschauer: 55
Tore: 0:1 Bindereif (52.), 0:2 Engelhorn (83.)