In der zweiten Runde des Kreispokals war leider Endstation für die KSV-Truppe. Unnötig eigentlich, aber selbst verschuldet und ärgerlich. Und nicht reparabel. Andererseits können die mit einigen Kreisligaspielern angetretenen Gastgeber durchaus für sich in Anspruch nehmen, nicht unverdient – wenn auch um ein, zwei Tore zu hoch – gewonnen zu haben.

Das Ungemach nahm schon nach wenigen Sekunden seinen Lauf. Unmittelbar nach dem Anstoß waren sich die beiden KSV-Felixe (Brenner und Decker) beim Verteidigen eines in den Strafraum geschlagenen Balles nicht einig, was der gegnerische Felix (Freiburger) mit einem Heber zur schnellen 1:0-Führung weidlich ausnutzte (1.). Was folgte waren interessante zwanzig Minuten mit zahlreichen Torgelegenheiten. So wäre schon in der dritten Minute der Ausgleich möglich gewesen, hätte Berthold Daubner einen schön herein gezogenen Freistoß von Marcel Böttner per Kopf besser als lediglich aufs Tornetz platziert. Dann zielte André Schifferdecker aus zwanzig Metern knapp vorbei (5.). Auf der anderen Seite traf Wettersbachs Matteo Poppert nur die Querlatte (9.) und Felix Freiburgers Schuss aus spitzem Winkel konnte Brenner prächtig parieren (10.). Seddik Kalumbei sorgte dann wieder auf KSV-Seite für viel versprechende Akzente und Gefahr im Wettersbacher Strafraum. Nach dem ersten Soloauftritt landete der Ball indessen am Querbalken, den Abpraller jagte Daubner über den Kasten (12.). Wenig später wurde sein Dribbling vielbeinig gestoppt und auch „Berti´s“ Nachschuss verfing sich in der Abwehrreihe (17.). Bis zur Halbzeitpause passierte dann, abgesehen von einigen Standardsituationen, nichts Nennenswertes und Trainer Christian Stumpf schwor seine Mannschaft auf ein erfolgreicheres Wirken im zweiten Abschnitt ein.

Unmittelbar nach dem eigenen Anstoß (!) kehrten anfängerhaftes Fehlverhalten das Vorhaben aber ins Gegenteil um. Ein leichter Ballverlust und wenig geschicktes Eingreifen der KSV-Deckung luden die wacheren Gastgeber erneut zum Toreschießen ein. Ein Querpass von der linken Angriffsseite konnte Poppert problemlos zum 2:0 über die Linie drücken (46.) . Immer noch konsterniert ob des erneut schnellen Gegentores ließ man die SCW-Angreifer in Strafraumnähe weiterhin locker kombinieren. Der routinierte Kapitän Freiburger umkurvte dann auch noch relativ ungestört Goalie Brenner und schob zum ernüchternden 3:0 ein (50.). Erst jetzt zeigten sich die Waldstädter wacher und präsenter, was auch gleich zu mehr Spielanteilen führte. Keeper Schlager verhinderte aber mit Prachtparaden gegen Schifferdecker (52. und 53.) und Clemens Panzer (52.) den Anschlusstreffer. Aber auch Brenner wehrte einen schönen Abschluss von Dustin Jung ab (60.). Kurz darauf schlug Mauricio Monteiro einen endlich einmal verwertbaren Pass auf Gob, der am SCW-Goalie vorbei zum 3:1 verkürzte (62.). Die KSV-er witterten nun ihre Chance und steigerten sich auch zunehmend. Schifferdeckers Flugkopfball nach einer Diagonalflanke von Sebastian Justl hätte dann auch einen Torerfolg verdient gehabt, strich aber am zweiten Pfosten vorbei (72.). Kurz darauf verpasste Timo Gob im Fünfmeterraum in aussichtsreicher Position den zweiten KSV-Treffer (75.) Zuvor zögerte – wiederum unmittelbar nach einer (Trink)Pause – Poppert die endgültige Entscheidung hinaus, als er freistehend vor Brenner weit über den Kasten drosch (73.). Dies gelang aber wenig später, als man in der KSV-Defensive keinen Zugriff auf den Gegner bekam und Freiburger mit einem sehenswert neben den Pfosten gedrehten Flachschuss das 4:1 besorgte (79.). Dass Felix Erlewein kurz vor dem Ende noch einen Lattentreffer verzeichnete, war irgendwie bezeichnend für den Auftritt an diesem Abend.

Am Ende durfte sich das SCW-Team, das insgesamt gesehen mehr Willenskraft und Leidenschaft an den Tag legte, über das Weiterkommen freuen. Die Jungs vom Nordstern hatten Defizite in den technischen Belangen, im Besetzen von Anspielstationen und beim Verteidigen der weit geschlagenen Bälle der Gastgeber. Wenn dann noch die vorhandenen Torchancen nicht genutzt werden, ist ein Spielausgang mit dem bekannten Ergebnis nur folgerichtig.

Aufstellung: Brenner – Böttner, Decker F., Monteiro, Helfenritter – Justl, Panzer, Hartung
(90. Decker A.), Kalumbai (46. Gob) – Schifferdecker (85. Erlewein), Daubner (80. Zunftmeister)

Schiedsrichter: Bernd Schuster (Eggenstein)

Tore: 1:0 Freiburger (1.), 2:0 Poppert (46.), 3:0 Freiburger (50.), 3:1 Gob (62.), 4:1 Freiburger (79.)

Zuschauer: 50