Aufstiegsrelegation

Mit Auftaktsieg erfolgreich in die Relegation.

Auf dem Sportgelände von Fortuna Kirchfeld verschaffte sich der B1-Vizemeister mit einem knappen 1:0 gegen den ASV Wolfartsweier eine gute Ausgangsposition für die finale Begegnung gegen die 2. Mannschaft von Landesliga-Aufsteiger Fortuna Kirchfeld am kommenden Mittwoch. Zu ganz großer Fußballkunst taugen Entscheidungsspiele bekannter Maßen eher selten, insbesondere wenn sich wie in diesem Falle für den Verlierer der Traum von der A-Klasse erledigt haben würde. Trotz dieser Drucksituation wurden die rund 300 Zuschauer durchaus ansehnlich und spannend unterhalten und harrten nicht nur des knappen Spielstands wegen bis zum Schlusspfiff des souverän leitenden Gespanns um Schiedsrichter Sami Maliha aus.

Die Waldstädter zeigten während der gesamten Partie eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der während der ersten 45 Minuten dennoch Heiko Pflugfelder als auffälligster Akteur auf dem Platz herausragte. Schon nach zwei Minuten bediente er in der Mitte Florian Engelhorn, der aussichtsreich das Zuspiel aber vertändelte. Dann wurde Pflugfelders Abschluss von ASV-Keeper Marcel Strücker um den Pfosten gelenkt (4.). Kurz darauf passte er von der Grundlinie in den Strafraum zum frei stehenden Mohammed Khlili Soltani, der aber etwas zu schwach und ungenau am Pfosten vorbei zielte (6.). Auf der anderen Seite verfehlte Patrick Buchele im Fallen das KSV-Tor (17.). Nach steilem Zuspiel von Mauricio Monteiro zeigte sich Pflugfelder nach feiner Einzelleistung Einschuss bereit, zielte aber über die Querlatte (20.). Wenig später war er wiederum Zweikampfsieger und flankte von der Grundlinie präzise in den ASV-Strafraum. Dort stand Engelhorn zwischen Pasquale Petriccione und Dennis Kuntz goldrichtig und wuchtete unhaltbar für Strücker zum verdienten 1:0 ein (24.). Die Truppe von Markus Soth bemühte sich nun verstärkt um Spielanteile und beim KSV schlichen sich einige Ungenauigkeiten im Aufbauspiel ein. Der Ideenreichtum der Wolfartsweierer war aber überschaubar und so kam man bis zur Pause nur zu einer weiteren Torchance durch Daniel Huber, dessen Flachschuss unbehelligt durch den Strafraum, aber auch am KSV-Tor vorbei rauschte (38.). Erst danach tauchte der KSV wieder in gegnerischer Tornähe auf. Ein 25-Meter-Schuss von Mittelfeld-Haudegen Marco Wied stellte aber keine Gefahr dar (38.). Kurz darauf war Clemens Panzer nach vorherigem Solo von Berthold Daubner in guter Schussposition, Strücker wehrte aber zur Ecke ab (43.).

Die Soth-Schützlinge gingen sichtlich engagierter – und mit der Hereinnahme von Ntatnda Ngassa auch vorübergehend ruppiger – in den zweiten Abschnitt. Dennoch hatte KSV-Offensivkraft Daubner die erste Gelegenheit, setzte einen Heber aber nur auf das Tornetz (48.). Die druckvollere Gangart der Wolfartsweierer brachte dann nach einer Stunde die bis dahin größte Möglichkeit für den B2-Zweiten. Goalgetter Fabio Lohmeyer, dessen Torgefährlichkeit gegen die aufmerksame Deckungsarbeit der Nordsternler ansonsten kaum zur Geltung kam, zielte mit einem tollen Diagonalschuss nur Zentimeter am KSV-Torwinkel vorbei (59.). Ein Kopfball von Petriccione entpuppte sich dagegen weniger als Gefahr bringend (62.). Im Gegenzug war KSV-Kapitän Monteiro nach einem Eckball nicht treffsicher genug (63.). Als dann Lohmeyers Freistoß von Döring zur Ecke abgewehrt war (68.), hatte sich die Truppe von Christian Stumpf nach mitunter ziemlich zerfahrener Phase die Spielkontrolle langsam wieder zurückerobert. Ihren Vorsprung verteidigten sie zwar nicht gerade in souveränster Manier, aber kompromisslos. Durchschlagskräftiger wurde der ASV auch nicht, als Coach Soth mit drei echten Stürmern alles auf eine Karte setzte. Einen möglichen zweiten KSV-Treffer, der die Nerven ihrer Anhänger schon frühzeitig hätte beruhigen können, brachten aber auch die Grün-Rot-Schwarzen nicht zu Stande. Daubners Kopfball nach einem Freistoß von Benjamin Bindereif flog knapp am Pfosten vorbei (74.) und den Einschuss des wenig bedrängten Engelhorn verhinderte der ASV-Goalie (83.). Dann entschied sich Daubner bei einem Vorstoß für eine weniger taugliche Lösung und setzte den Ball neben den zweiten Pfosten (86.). Auch Bindereif fand nach abgefangenem ASV-Angriff mit einem 18-Meter-Schuss nicht den Weg ins Tor (88.). Mit geschicktem Ballhalten und der Gelb-Roten Karte für den Wolfartsweierer Sven Jungbauer (90.) brachte die KSV-Truppe das Ergebnis dann doch über die zweiminütige Nachspielzeit, um sich verdienter Maßen über die erfolgreiche erste Relegationsetappe ausgiebig zu freuen.

Beim Aufstiegsendspiel gegen die Kirchfelder Fortunen (Mittwoch, 18:30 Uhr beim ASV Wolfartsweier) haben beide Teams das Heft in eigener Hand. Der KSV, dem ein Unentschieden reichen würde, hat zwar die bessere Ausgangsposition, mehr aber auch nicht. Zumal Trainer Stumpf einige verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen hat. Bei einer KSV-Niederlage wäre dagegen die Fortuna auf den A-Klassenzug aufgesprungen. Die Chancen stehen 50:50, für Spannung dürfte gesorgt sein.                                                 H. D. Brumm

Aufstellung: Döring – Zürn, Monteiro, Kubiak, Hartung – Schreiber, Wied – Pflugfelder, Khlili Soltani, Bindereif – Engelhorn

Wechsel: Daubner für Engelhorn (37.), Panzer für Bindereif (37.), Engelhorn für Schreiber (66.), Bindereif für Panzer (72.), Schreiber für Khlili Soltani (80.) Dietrich für Daubner

Schiedsrichter: Sami Maliha)

Zuschauer:300

Tore: 0:1 Engelhorn (24.)

Gelb-Rote Karte: Jungbauer (90., Wolfartsweier)

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