Spiel in zweiter Halbzeit verloren.

Eine überzeugende Leistung im ersten Abschnitt reichte dem Karlsruher SV nicht, etwas Zählbares aus Stutensee mit zu nehmen. Nach der Pause machte man es den U23-Talenten des Oberligisten viel zu leicht, die Spielkontrolle und am Ende dann auch zwar knapp, aber verdient die Begegnung zu gewinnen. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den FV Linkenheim fände man sich damit im Kreis der Meisterschaftsanwärter. Die KSV-er verließen dagegen zum zweiten Mal in Folge den Platz mit leeren Händen und sollten und den unerklärlichen Leitungsabfall in den zweiten 45 Minuten möglichst bald vergessen machen und wieder zu den benötigten Punkten kommen.

Auf dem holprigen Geläuf des Nebenplatzes boten beide Teams unter der souveränen Leitung von Schiri Sven Beisel (FC Neibsheim) von Beginn an sehenswerte Aktionen, die aber beide Torhüter noch nicht zum Eingreifen zwangen. In der 25. Minute präsentierten die Gäste dann einen feinen Spielzug, die Hereingabe von Malte Oldemeier konnte der bedrängte Daniel Walz aber nur über die Querlatte bugsieren. Die nächste Offensivaktion fingen die Hausherren in der eigenen Hälfte ab. Ein schnelles, präzises Zuspiel in den Lauf von Simon Punge war sodann Ausgangspunkt für den etwas überraschenden Führungstreffer der Germanen. Der agile Angreifer konnte nicht mehr rechtzeitig gestellt werden und über den heraus eilenden KSV-Keeper hinweg versenkte er die Kugel clever zum 1:0 (28.). Unmittelbar nach Wiederanstoß wurde im FCG-Strafraum eine scharfe Hereingabe von Hassan Hout vor einem gut postierten KSV-ler gerade noch zur Ecke geklärt (29.). Die Bemühungen der Truppe von Coach Christian Stumpf wurden dann wenig später belohnt, wobei sie vom ungeschickten Agieren in der Friedrichstaler Abwehr profitierte. Moritz Hartung bediente mustergültig Malte Oldemeier, der sich geschickt in den Strafraum spielte und mit einem platzierten Flachschuss neben den Pfosten den verdienten Ausgleich erzielte (34.). Auch in der Folgezeit war der KSV leicht überlegen, konnte aber abgesehen von einem wenig beeindruckenden 30m-Freistoß von Jonas Kubiak (40.) keine Torgefahr kreieren. Weil es bei der jungen Germanentruppe bei der einzig nennenswerten, aber zum 1:0 führenden Torchance in der ersten Hälfte blieb, ging man mit dem für die Nordsternler eher unbefriedigenden Unentschieden in die Kabinen.

Ein völlig anderes Bild zeigte sich den Zuschauern nach Wiederbeginn. Die Schützlinge von Thorsten de Jong übernahmen mehr und mehr das Zepter und erspielten sich in den ersten zwanzig Minuten eine Vielzahl teilweise hochkarätiger Torchancen. Tim Nagel verhinderte aber gegen den frei zum Schuss kommenden Jerome Becker (47.) ebenso wie gegen Adrijan Lazar (57.) gleich zwei Mal per Fußabwehr einen Rückstand. Becker schoss zudem nach nahezu perfektem Spielzug am Kasten vorbei (55.). Auch Simon Punge wurde zentimetergenau bedient, fand mit seinem Versuch aus 14 Metern in Nagel jedoch seinen Meister (60.). Dem ließ Becker einen Flugkopfball folgen, der über den Querbalken flog (64.). Bis dahin gab es bis auf einen erfolglosen Konterangriff über Hout und Daniel Walz (53.) über die Karlsruher nichts zu notieren. Die Gegenspieler blieben weitgehend unbehelligt und man hatte keinerlei Zugriff mehr auf das Spiel. Das Kombinationsspiel versiegte fast völlig und unerklärlich planlos verharrte man ungewollt in der Verteidigung des einen Zählers. Dennoch ließ ein Zwischenhoch auf Besseres hoffen. Nach feinem Dribbling zog Hout aus sechs Metern ab, der sehr gute Angel Luciano Quinones im Friedrichstaler Kasten lenkte den Ball jedoch reaktionsschnell um den Pfosten (73.). Den anschließenden Eckball setzte Hout dann per Kopfball an den FCG-Pfosten (74.). Statt Torjubel machte sich dann wieder Lethargie breit, wodurch die technisch versierten FCG-Talente fast vorhersehbar Kapital schlugen. Ohne nennenswerten Widerstand kombinierten sie sich bis in den KSV-Strafraum, wo der noch 17-jährige Luca Herzog aus 14 Metern die Kugel relativ ungestört per Linksschuss neben den KSV-Pfosten zum 2:1 schlenzte (78.). Die konsternierten Waldstädter fingen sich dennoch schnell und verlegten das Geschehen in die gegnerische Hälfte. Mehr als ein 28-Meter-Schuss von Hout (82.) und ein Freistoß von Dominik Kirchner (84.), die jeweils knapp über den Balken flogen, sprang indes nicht heraus. Nachdem auf der anderen Seite ein Friedrichstaler Konterangriff beherzt unterbunden war (86.), hatten die Gäste kein Gefährdungspotential mehr und so fand die faire Partie zu Gunsten der im zweiten Abschnitt klar besseren Heimtruppe ihren gerechten Ausgang. Daran ändert auch ein Eckenverhältnis von 9:1 zu Gunsten der Rintheim-Waldstädter nichts. Diese müssen jetzt ihr Augenmerk auf die untere Tabellenregion richten und insbesondere die abhanden gekommene Stabilität wieder erlangen. Vielleicht kann man den weitgehend dürftigen Auftritt irgendwann als Ausrutscher abtun. Gelegenheit dies zu beweisen, besteht schon im nächsten schwierigen Meisterschaftsspiel gegen GSK (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Dietrich, Kubiak, Kirchner, Hartung – Walz (68. Haupt), Oliveira Schroer (81. Klodwig), Pohl, Oldemeier– Eckert (75. Zinn), Hout

Schiedsrichter: Sven Beisel (FC Neibsheim)

Tore: 1:0 Simon Punge (28.), 1:1 Oldemeier (34.), 2:1 Herzog (78.)

Zuschauer: 55