KSV sonnt sich auf Platz drei.

Mit einem knappen, aber verdienten Erfolg im Spechaastadion verhinderte der Karlsruher SV, dass der FC in der Tabelle vorbei zog und grüßt nun selbst vorübergehend als alleiniger Rangdritter. Die höher eingeschätzten Spöcker konnten sich auch mit ihrer „echten“ Ersten nicht für die Hinspielniederlage revanchieren und bleiben seit nunmehr vier Spieltagen ohne Sieg.

Obwohl die Mannschaft von Christian Stumpf mit einer neu formierten Abwehrkette ins Spiel ging, machte sie in der ersten Halbzeit den besseren Eindruck, hatte mehr Ballbesitz und auch das nötige Spielglück. Die erste Torgelegenheit verbuchte allerdings Spöcks Moritz Klein, der eine Kopfballvorlage aus fünf Metern über das KSV-Tor schoss (10.). Dann profitierten die Gäste von einem Missgeschick des einheimischen Schlussmanns, der eine Rechtsflanke von Florian Richert nicht gut genug zu fassen bekam. Benjamin Bindereif nahm das Geschenk an und brachte den Ball überlegt mit einem Flachschuss zur frühen 0:1-Führung über die Linie (13.). Gleich darauf versuchte es auf der anderen Seite Dennis Koch mit einem Weitschuss, der aber über den Kasten flog (14.). Das Geschehen spielte sich nun vorwiegend im Mittelfeld ab und nur teilweise kläglich ausgeführte Freistöße sorgten für Torannäherungen. Eine längere Druckphase der Hausherren überstanden die nun vorübergehend passiveren KSV-ler unbeschadet. Echte Gefahr bestand lediglich nach einer schönen Flanke von Spielmacher Alexander Mohr, bei der Christoph Stober am zweiten Pfosten nur knapp nicht zum Kopfball kam (31.). Gegen Ende des ersten Abschnitts setzten dann aber die Karlsruher wieder Akzente. Zunächst zielte Wilhelm Oliveira Schroer aus 18 Metern knapp vorbei (37.). Wenig später setzte Daniel Walz auf der rechten Seite gekonnt Bjarne Waßmuth in Szene. Der erfreute sich bei seinem langen Anlauf des Spöcker Geleitschutzes und traf dann mit platziertem Flachschuss ins lange Eck zum 0:2 (40.), das aus Karlsruher Sicht gerade zum richtigen Zeitpunkt fiel.

Nach Wiederanpfiff des souveränen Unparteiischen Kyritsis (Maximiliansau) sah sich die Stumpf-Truppe zunächst nicht mit unlösbaren Aufgaben konfrontiert. Spöck war engagiert, strahlte aber noch keine Torgefahr aus. Die Waldstädter waren in dieser Hinsicht besser und hatten durch Bindereif, dem FC-Hüter Dominik Knappe die Kugel noch wegschnappte (47.) gleich eine erste Torchance. Dann prüfte Waßmuth mit einem Schuss aus 18 Metern den FC-Torwart, der sicher hielt (64.) und ein Linksschuss von Marco Wied von der Strafraumgrenze verfehlte knapp den Kasten (73.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Nordsternler die Sache bereits etwas lascher angegangen, erlaubten sich ungenaue Zuspiele und sorgten bei dem um den Anschluss sehr bemühten Vallarelli-Team für zusätzliche Motivation und Spielanteile. Zwangsläufig erarbeiteten sie sich nun auch zwingende Gelegenheiten, was sich erstmals bei einer weiteren Mohr-Flanke zeigte. Stober verpasste es allerdings, zum Kopfball zu kommen (74.). Einen Direktschuss des eingewechselten Marius Baßler wehrte dann KSV-Allrounder Moritz Hartung körperbetont über den Kasten. Nach dem zu kurz abgewehrtem Eckball schoss Alexander Baschin am linken Pfosten vorbei (78.). Die Hausherren blieben weiter am Drücker und belohnten sich drei Minuten später. Nach anfänglichen Turbulenzen im und vor dem KSV-Strafraum mit unerfüllten Strafstoßwünschen segelte eine Linksflanke flach in den Strafraum, wo der völlig übersehene Baßler allein im Fünfer stand und kein Problem hatte, zum 1:2-Anschlusstreffer einzunetzen (80.). Das nicht nachlassende Bemühen um den möglichen Ausgleich wussten die KSV-Jungs jedoch erfolgreich einzudämmen, zumal sich die Blau-Weißen auch keine Geniestreiche einfallen ließen. Außerdem verteidigte die Stumpf-Truppe ihr Heiligtum wieder mal mit Einsatzwillen und starkem Mannschaftsgeist. Bei einem schnellen Gegenangriff hätte Christopher Haupt schon drei Minuten vor dem Schlusspfiff den Sack endgültig zumachen können. Nach langem Spurt bekam er die Kugel von Matthias Eckert auf den Fuß gespielt, fand aber im großartig per Fußabwehr haltenden Knappe seinen Meister (89.). Während der Restspielzeit passierte nichts Nennenswertes und obwohl insgesamt die Torchancen annähernd gleich verteilt waren, geht das am Ende noch hart umkämpfte Spiel mit dem knappen KSV-Sieg durchaus in Ordnung.

Nun erwarten die Waldstädter den FV Liedolsheim zum Spitzenspiel (Dritter gegen Vierter) im Nordsternstadion. „Die sinn grad gut druff“, war schon beim anschließenden Smalltalk mit Spöcker Fachleuten zu hören. Trotz allem Respekt wollen die KSV-ler aber den Erfolg der Vorrunde gerne wiederholen. Dazu müssen sie halt zumindest ebenfalls gut drauf sein (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Richert, Kubiak, Klodwig, Hartung – Walz (69. Haupt), Wied, Oliveira Schroer, Bindereif – Eckert (90.+1 Krebs), Waßmuth (88. Becker)

Schiedsrichter: Dimitrios Kyritsis (FV Maximiliansau)

Tore: 0:1 Bindereif (13.), 0:2 Waßmuth (44.), 1:2 Baßler (80.)

Zuschauer: 75