Erfolgreicher Saisonauftakt dank Auswärtssieg.

Endlich konnte der Karlsruher SV wieder mal mit einem Dreier in die Runde starten. Das Stumpf-Team setzte sich mit einem 3:0-Erfolg bei der FSSV durch, verdient aber nicht glanzvoll. Eher nüchterne Zufriedenheit war also vorherrschend bei der resümierenden Rasensitzung danach. In den folgenden Spielen wird man Einiges besser machen müssen, will man weiter erfolgreich sein. Die Jungs wissen und können das. Bei den Gastgebern saß die Enttäuschung, auch im Hinblick auf das aktuell nur spärlich besetzte Personaltableau, nicht all zu tief. Aussicht auf Besserung besteht. Und schon gegen den KSV wäre mit Glück und einem weniger gut aufgelegten Gästekeeper durchaus etwas Zählbares drin gewesen. Allerdings bleibt offen, ob die Waldstädter bei einem engeren Spielstand nicht auch zu einer Steigerung im Stande gewesen wären.

Waren die Verantwortlichen bei den Pandemie-Vorgaben rund um die Platzanlage am Ring organisatorisch voll auf der Höhe, zeigten sich auf dem Spielfeld die FSSV-Akteure in der Anfangsphase ausgesprochen desorientiert. Nach 22 Minuten hatte Schlussmann Pascal Zimmermann schon drei Mal den Ball aus dem Kasten holen müssen. Gleich zu Beginn spielte sich Hassan Hout auf rechts bis zu Grundlinie durch, seine Hereingabe verhaspelte Bjarne Waßmuth aber unbedrängt (2.). Wenig später trat er einen Eckball an den ersten Pfosten, wo Benjamin Bindereif mit einem Kopfball ins Tordreieck überraschte und das 0:1 markierte (9.). Fast im Gegenzug lag bei einer Doppelchance von Frederick Müller und Marius Hennemann der Ausgleich in der Luft. Zunächst parierte Christian Becker reaktionsschnell im Fünfer, der Nachschuss zischte dann am rechten Pfosten vorbei (10.). Stattdessen geriet die Truppe von Stephan Richter erneut bei einem Eckball noch weiter ins Hintertreffen. Diesmal zielte Waßmuth von der anderen Seite auf den langen Pfosten. Dort bedankte sich Lukas Batke als Abnehmer und köpfte konzentriert zum 0:2 ein (15.). Bald darauf zeigte sich Matthias Eckert nach einem weiten Zuspiel im Strafraum beeindruckend durchsetzungsfähig. Mit energischem Einsatz bediente er dann den mitgelaufenen Waßmuth, der aus der Drehung flach am Keeper vorbei zum 0:3 einnetzte (22.). Dann wurden die Turner besser und hatten die Chance zum Anschlusstreffer. Mit vereinten Kräften wurden zwei Versuche des FSSV jedoch abgewehrt (27.). Anschließend tauchte der KSV noch einige Male vor dem gegnerischen Tor auf. Waßmuth auf „Vorarbeit“ von Eckert und Lukas Batke schossen aber über den Kasten (31., 37.). Einen schönen Freistoß von Moritz Wittemann aus 30 Metern fischte Goalie Zimmermann aus dem unteren Eck (43.) und kurz vor dem Wechsel klärte er gegen Bindereif per Fußabwehr (44.).

Erst zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff von Schiri Emre Demirpolat, der die faire Partie souverän leitete, zelebrierten die Gäste mal wieder einen sehenswerten Angriff. Eckert zielte jedoch über die Kiste (56.). Der sichere Vorsprung ließ die Jungs vom Nordstern zunehmend unkonzentriert mit einem Hang zur Lethargie werden. Mehr und mehr fehlte die Griffigkeit, Räume wurden nur zaghaft zugestellt und die Abstände wurden größer. Im Angriff setzte man zu häufig auf kaum erfolgreiche Einzelaktionen statt auf schnelles Kombinieren. Unübliche Abspielfehler und Ballverluste kamen hinzu, so dass die Richter-Truppe immer mehr Freiraum genoss und zu Toraktionen eingeladen wurde. Zum Glück konnte sich der Vorjahresdritte auf seinen aufmerksamen Torhüter verlassen, der mehrfach das Ergebnis hielt. So lenkte er einen gefährlichen Freistoß von Müller um den Pfosten (62.), um wenig später gegen denselben Schützen erneut mit toller Reaktion aufzuwarten (69.). Dann lenkte er einen wuchtigen Kopfball von Daniel Döbert unter kreischendem Applaus des leidenschaftlichen Unterstützerblocks sehenswert über den Querbalken (72.). Kurz zuvor schoss Hennemann nach einem Luftikus-Querpass in der KSV-Defensive zu überhastet übers Tor (70.) und auch wenig später zielte er aus zehn Metern knapp vorbei (77.). Bis dahin war das einzig Angenehme auf KSV-Seite der weiterhin klare Spielstand. Immerhin wurde der fleißige Batke noch zwei Mal in Szene gesetzt, wurde aber leicht abgedrängt und verfehlte nur knapp den Kasten (81.). Und nach Zuspiel von Hout dirigierte der FSSV-Keeper seine Direktabnahme über die Latte (86.). Man hätte ihm ein Premierentor gegönnt, aber für die Gastgeber wäre es des Bösen zu viel gewesen (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Zürn, Kubiak, Wittemann, Klodwig – Waßmuth, Oliveira Schroer, Bastke, Bindereif – Hout, Eckert

Schiedsrichter: Emre Demirpolat (Graben-Neudorf)

Tore: 0:1 Bindereif (9.), 0:2 Batke (15.), 0:3 Waßmuth (22.)

Zuschauer: 85