KSV trotzt Personalsorgen.

An diesem Samstag stellte sich die Truppe von KSV-Trainer Christian Stumpf praktisch von selbst auf. Abwesenheiten zahlreicher Stammkräfte machten den Gang zur Kirchfelder Verbandsligareserve zu einem noch schwierigeren Unternehmung als ohnehin. Der Tabellensechste blieb immerhin in den vergangenen sechs Spielen ungeschlagen. Die Waldstädter zeigten aber eine prächtige Moral, bogen das Spiel noch um und brachten den Vorsprung mit Glück und Geschick über die Zeit.

Die Fortunen begannen recht forsch und spielten schnell nach vorne. Der KSV wiederum erkämpfte sich einige Bälle im Mittelfeld und versuchte zu kontern. So setzte Ole Schubert in seinem Premierenspiel Matthias Eckert in Szene, der sich energisch durchsetzte und mit einem Linksschuss ins lange Eck zur 0:1-Führung einschob (13.). Der Torschütze wurde dann nach einer knappen halben Stunde bei einem schnell vorgetragenen KSV-Konter rüde von den Beinen geholt. Mit der gelben Karte war der Kirchfelder Übeltäter gut bedient (28.). Wenig später musste Eckert dann doch verletzt den Platz räumen, den Joshua Kohpeiß in seinem ersten Spiel in der Ersten einnahm. In der Folge kamen die Nordsternler durch viele unnötig verursachten Standardsituationen ziemlich unter Druck. Auch die Zweikämpfe wurden im Gegensatz zu den Gastgebern zu pomadig geführt. Der Ausgleich kam deshalb ebenso wenig überraschend wie der davon ausgehende Freistoß. Am zweiten Pfosten war Marius-Andrei Petre zur Stelle und schoss flach zum 1:1 ein (44.).

Kurz nach Wiederbeginn verlängerte sich die Ausfallliste beim KSV. Für den ebenfalls verletzten Moritz Hartung musste Routinier Mauricio Monteiro ran (51.) und wenige Minuten später geriet der Tabellenführer dann auch in Rückstand. Nachdem eine Rechtsflanke nicht ordentlich geklärt werden konnte, stolperte der Ball Kirchfelds Angreifer Brandon Kima Ngerma vor die Füße, der mit einem wuchtigen Abschluss unter die Latte zum nicht unverdienten 2:1 traf (60.). Die fünf Minuten danach vorgenommene Einwechslung von Bjarne Waßmuth brachte dann auf Gästeseite bald schon den erhofften Effekt, als er im Strafraum regelwidrig gestoppt wurde. Hassan Hout verwandelte den fälligen Elfer zum 2:2 (67.). Die Fortunen spielten weiter auf Sieg und kamen auch zu einigen Chancen. So touchierte eine sich noch gefährlich senkenden Pfosten und ein Flachschuss flog knapp am linken Gestänge vorbei. Doch dann konterten die Gäste erfolgreich. Bei einem Angriff auf der linken Seite ließ Waßmuth den Ball pfiffig durch. Hout versetzte ebenso listig den Kirchfelder Verteidiger und und schob flach zum durchaus überraschenden 2:3 ein (76.). Fast im Gegenzug versemmelte Ngerma eine prima Torgelegenheit (77.). Die KSV-ler hätten kurz vor Schluss gegen die entblößte Fortunen-Abwehr den Sack zumachen können. Trotz mehrfacher Überzahl verpasste es Martin Zürn am Ende aber, für Entspannung zu sorgen (87.). So gab es noch einige aufregende Schlussminuten zu überstehen. Mit mächtigem Kampfgeist und ohne Coach Stumpf, der als letzter einsatzfähiger Spieler auf der Auswechselbank mitfieberte, stellten seine Jungs das glückliche Ende dann endgültig sicher (Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Schubert, Zürn, Kubiak, Hartung (51. Monteiro) – Batke (65. Waßmuth), Oliveira Schroer, Walz, Bindereif – Eckert (34. Kohpeiß), Hout

Schiedsrichter: Maximilian Sitter (Wörth)

Tore: 0:1 Eckert (13.),1:1 Petre (44.), 2:1 Kima Ngerna (60.), 2:2 Hout (67. FE), 2:3 Hout (76.)

Zuschauer: 41