Pflichtaufgabe gelöst- nur das Ergebnis zählt.

Angesichts der Tabellenpositionen schien es eine klare Angelegenheit für den „unechten“ Spitzenreiter zu sein. Nach der überlegen geführten ersten Hälfte und dem Zweitore-Vorsprung zur Pause schien auch alles auf einen ungefährdeten Auswärtssieg des Karlsruher SV hinaus zu laufen. Im Verlaufe des zweiten Abschnitts steigerte sich der Tabellenvorletzte dann aber sehr bemerkenswert, während die Gäste über weite Strecken unter ihren spielerischen Möglichkeiten blieben. Dennoch war der spät sichergestellte Dreier allein schon wegen der klar besseren Statistikwerte am Ende zweifellos verdient. Letztlich versäumten es die Karlsruher, ihre zahlreich erspielten Torgelegenheiten zu nutzen und die Partie schon frühzeitiger zu entscheiden. Es mag dann für die gegen den Abstieg kämpfenden Gastgeber schmerzlich sein, dass alle Tore aus Standards erzielt wurden, doch müssen diese Situationen auch erst einmal erarbeitet werden.

Trotz der für beide Teams schwierigen Bodenverhältnisse ging es auf dem Nebenplatz sogleich munter los. Zunächst verfehlte Luca Tobehn das Rußheimer Tor (4., 7.). Dann bediente er Lukas Stingl, der aus acht Metern knapp daneben zielte (13.). Wenig später schoss auf der anderen Seite Kai Rothe aus zehn Metern scharf  und knapp am Pfosten vorbei (17.). Die Waldstädter dominierten allmählich klar und kamen zu etlichen Halbchancen, bei denen entweder zu ungenau gezielt wurde oder FV-Keeper Timo Bödefeld sich den Ball griff. Dann wurde ein gefährlicher Kopfball von Wilhelm Oliveira Schroer auf Kosten eines Eckballs geklärt (29.). Dennis Bäuerle beförderte den Ball zentral vors Gehäuse, wo der fleißige Emirhan Yasa aus kurzer Distanz zum 0:1 einköpfte (30.). Der KSV drückte weiter aufs Tempo und zwei Minuten später wurde ein Kopfball von Tobehn artistisch noch von der Rußheimer Torlinie gekratzt (32.). Kurz darauf waren die Mannen von Trainer Goran Erceg bei einem Eckstoß erneut nicht auf dem Posten. Lukas Stingl kam relativ unbedrängt zum Kopfball und erhöhte auf 0:2 (36.). Kurz darauf waren aber die Hausherren nahe dran am Anschlusstreffer. Rothe setzte an der Strafraumgrenze zum strammen Schuss an, den KSV-Schlussmann André Gonther allerdings gerade noch an den Querbalken lenken konnte (39.). So wechselte man mit einem dem Spielverlauf entsprechenden Zweitore-Vorsprung die Seiten.

Mit deutlich mehr Power gingen die Schwarz-Weißen den zweiten Abschnitt an. Ein erstes Warnzeichen war ein Eckball, der ungehindert durch den KSV-Strafraum und am zweiten Pfosten um Zentimeter ins Aus segelte (55.). Auch die Gäste benötigten wieder einen Eckball um erstmals wieder Gefahr zu versprühen. Die Hereingabe von Moritz Hartung köpfte Oliveira Schroer aus einem Meter aber vorbei (61.). Tobehn versuchte es dann erfolglos mit einem Fallrückzieher (65.) und kurz darauf setzte er eine Flanke von Yasa ans Außennetz (68.). Die eifrig kämpfenden Dettenheimer, die nach den Einwechslungen von Daniel Müller (46.) und Tobias Geiß (60.) die KSV-ler stärker als zuvor zur Defensivarbeit zwangen, drängten engagiert auf den Anschlusstreffer. Den verhinderte ihr Goalie, der einen prächtigen 30-Meter-Flachschuss von Müller mit toller Parade noch um das Gestänge lenkte (76.). Die weiterhin etwas konzeptlos agierenden Karlsruher fanden nur spät zu ihrer spielerischen Linie zurück und erst Malte Oldemeiers strammer Versuch, dem Bödefeld den Erfolg versagte (84.), sorgte für etwas Befreiung. Eine Minute später war dann Dennis Bäuerle im Sechzehner nur regelwidrig zu stoppen. Moritz Wittemann verwandelte den Strafstoß mit etwas Glück zum 0:3 (85.). Dass in der Schlussphase Mauricio Monteiros Schuss vom FVR-Keeper zur Ecke abgewehrt wurde (90.)., war dann nur noch eine Randnotiz.

Vor allem in der zweiten Hälfte war der KSV-Auftritt keine Offenbarung gewesen. Wenn dem trotzdem ein verdienter Sieg entspringt, darf man dies dann auch als löblichen Erfolg anerkennen. Dass es die Jungs von Christian Stumpf gegen SV Blankenloch besser machen müssen, bedarf freilich keiner besonderen Erwähnung (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Gonther – Klodwig, Zürn, Wittemann (87.Kubiak), Yasa – Tobehn, Oliveira Schroer, Oldemeier (86. Bagrets), Bäuerle -Hartung (87. Monteiro), Stingl (60. Hout)

Schiedsrichter: Thorsten Steppacher (SpVgg. Söllingen)

Tore: 0:1 Yasa (30.), 0:2 Stingl (36.), 0:3 Wittemann (85.FE)

Zuschauer: 41