KSV unterliegt knapp dem Tabellenführer.

Der Karlsruher SV musste beim noch unbesiegten Spitzenreiter seine historisch erste Auswärtsniederlage in der Kreisliga hinnehmen. Dass diese so knapp ausfiel, war zuvor nicht zu erwarten gewesen. Als Aufsteiger hielten die Waldstädter aber auch spielerisch gut mit und waren letztendlich nur durch einen Elfmetertreffer zu bezwingen. Auch wenn die Weingartner Truppe auf allen Positionen sehr gut besetzt war und mit reifer Raumaufteilung und Ballsicherheit überzeugte, verzeichnete sie nur im ersten Abschnitt die zahlreicheren und besseren Tormöglichkeiten als die Gäste. Nach der Pause waren diese gleichmäßig verteilt und mit etwas Spielglück wäre der KSV-Ausgleichstreffer dann nicht unverdient gewesen. Dennoch geht der Erfolg der cleveren „Wengerter“ am Ende des Tages zweifellos in Ordnung.

In der ausgeglichenen Abtastphase hatten die Teams zunächst je eine Halbchance. Während Hassan Houts 20-Meter-Schuss nach einem abgewehrten Eckball in der Weingartner Abwehr hängen blieb (12.), zielte auf der Gegenseite Bastian Hoffmeyer weit über den Kasten (14.). Dann zogen die Schützlinge von Tim Fischböck das Geschehen an sich, woraus sich einige gute Einschussmöglichkeiten ergaben. So tauchte David Kunzmann nach einem blitzschnell ausgeführten Freistoß im Strafraum  aussichtsreich am linken Pfosten auf, konnte die Kugel aber nur über den KSV-Keeper hinweg über die Latte schnippeln (17.) Fünf Minuten später vergab Toni Petricevic freistehend aus kurzer Distanz (22.). Wenig später stand Luca Holzinger im Brennpunkt. Nach Ansicht des Referees soll ein KSV-Akteur seinen strammen Freistoßball mit dem Arm abgewehrt haben (26.). Lenny Engel blieb bei der Strafstoßentscheidung und Holzinger verwandelte vom Punkt souverän zum 1:0 (28.). Danach verflachte das Spiel etwas, wobei nur die Gäste zwei Torannäherungen verzeichneten. Der Kopfball von Wilhelm Oliveira Schroer (32., nach Ecke) verfehlte ebenso das Gehäuse wie der von Lukas Stingl (40., nach Linksflanke von Hout).

Nach Wiederbeginn setzten sogleich die Gastgeber die Akzente und Petricevic verpasste es für eine beruhigende 2:0-Führung zu sorgen (47.). Nur wenig später hatte aber Hassan Hout plötzlich den Ausgleich auf dem Schlappen. Nach einem abgewehrten Ball kam er aus fünf Metern ungehindert zum Abschluss, hämmerte jedoch weit über das FV-Tor (51.). Dann schluderte Weingartens Routinier Kunzmann beim Auslassen zweier Großchancen aus nächster Nähe (53.). Erst allmählich kamen die Jungs von Christian Stumpf auch spielerisch wieder in die Gänge und auch zu guten Torgelegenheiten. Eine klasse Einzelaktion von Luca Tobehn, dessen finaler Schuss noch kurz vor der FV-Torlinie abgegrätscht wurde, war ein erstes offensives Zeichen (65.). Und nach einer Ecke von Paul Westphal setzte erneut Oliveira-Schroer einen Kopfball um Zentimeter über den Querbalken (70.). Der Aufsteiger bemühte sich weiter um einen Torerfolg, die Jungs von der Waldbrücke verhinderten aber clever weitere KSV-Gelegenheiten. Zu eigenen Chancen reichte es – abgesehen von einem Kopfball von Nils Metzger in der 81. Minute – allerdings erst wieder in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Luca Nagel scheiterte bei einem Konterangriff gegen die entblößte KSV-Defensive am glänzend parierenden Christian Becker (90.+2). Die allerletzte Ausgleichschance ergab sich dann noch mit einem Freistoß kurz vor dem Strafraum. Daniel Walz konnte zwar die Abwehrmauer, nicht aber FV-Goalie Nico Holzinger überwinden (90.+5). Dann war Schluss und die Niederlage endgültig.

Keine 48 Stunden später steigt heute nun schon das nächste Ligaspiel. Eine sehr frag- und kritikwürdige Terminplanung. Die Karlsruher empfangen dabei den FV Malsch, der nach der Absage seines Gegners vom Sonntag den Vorteil genießt, ausgeruht ins Match zu gehen. Haltet durch, Jungs (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

FVgg Weingarten: Nico Holzinger, Nils Metzger, Lauritz Kühne, Maximilian Bielmeier (82. Marius Soltan), David Kunzmann (82. Janik Busam), Ljiridon Iljazi (89. Dominik Dittes), Toni Petricevic (73. Luca Nagel), Bastian Hoffmeyer, Marco-Hakim Haidour (88. Mike Grünfelder), Nico Leibold, Luca Holzinger – Trainer: Tim Fischböck

Karlsruher SV: Christian Becker, Martin Zürn, Christoph Helfenritter, Robin Schempf (46. Jan Hunfeld), Paul Westphal (73. Arno Demarteau), Wilhelm Oliveira Schroer (84. Tim Hamm), Daniel Walz, Luca Tobehn (73. Jonas Klodwig), Leon Schmidt, Hassan Hout (82. Pavel Bagrets), Lukas Stingl – Trainer: Christian Stumpf

Schiedsrichter: Lenny Engel (SG Ölbronn-Dürrn), Patrick Toubi (FC Vikt. Enzberg) Leon Bischof (FV Göbrichen)

Zuschauer: 72

Tore: 1:0 Luca Holzinger (28. Handelfmeter)